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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

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werden. Abb. 308 zeigt den Verlauf der Drucklinie für Kiefernholztränkung nach 3 verschiedenen Sparverfahren bei gleicher Teerölaufnahme f. d. m3.

T. von Rüping. Hiernach werden die Zellen des lufttrockenen Holzes vor dem Einpressen


Abb. 308. Kiefernholztränkung nach Teerölsparverfahren.

Abb. 309. Tränkvorgang nach dem Rüping-Verfahren.
der Tränkungsflüssigkeit nicht wie bei der Volltränkung evakuiert, sondern im luftdicht verschlossenen Tränkungskessel einem Luftdruck von 5 Atm. ausgesetzt, so daß sich sämtliche Zellen und Hohlräume im Holz mit Druckluft füllen. Sodann läßt man die auf etwa 100° C erwärmte Flüssigkeit in den Kessel eintreten, bis das Holz vollkommen von Öl bedeckt ist und steigert den Druck - je nach Beschaffenheit der zu tränkenden Holzart - bis auf 15 Atm., so daß die Flüssigkeit schneller in die einzelnen Zellen eindringt. Sind die Hölzer genügend getränkt, so wird der Druck aufgehoben und das Öl aus dem Kessel abgelassen. Ist der Druck auf die atmosphärische Spannung gefallen, so setzt man das Holz im Kessel noch eine Zeitlang einem Vakuum aus, nach dessen Aufhebung der Tränkungsvorgang beendet ist.

Bei dem Rüping-Verfahren werden die lufttrockenen Hölzer auf Tränkwagen in den Kessel A gebracht (Abb. 309), dieser wird luftdicht verschlossen, worauf eine Verbindung zwischen dem Tränkkessel A und dem Ölfüllkessel B hergestellt wird, indem die Ventile v und v1 geöffnet und die Ventile v2, v3, v4 geschlossen gehalten werden. Hierauf setzt man Tränk- und Füllkessel mittels der Pumpe C unter einen Luftdruck, der der Art und Trockenheit der Hölzer entsprechend zu bemessen ist, jedoch nicht weniger als 11/2 und nicht mehr als 4 Atm. Überdruck betragen soll. Ist der jeweilige festgesetzte Luftdruck erreicht, so wird er weitere 5 Min. unterhalten (10 Min. bei Eichenholz, 15 Min. bei Buchenholz); während dieser Zeit füllen sich alle Holzzellen mit Druckluft. Sodann öffnet man die Ventile v2 und v3, das vorgewärmte Teeröl fließt durch eigene Schwere aus dem Füll- in den Tränkkessel, und die Druckluft wird aus letzterem durch die geöffneten Ventile v und v1 in den Füllkessel getrieben. In diesem Augenblick sind die Schwellen außen ganz von Teeröl umgeben, während die Holzzellen noch mit Druckluft angefüllt sind, die ein Eindringen der Flüssigkeit in das Holzinnere zu hindern sucht. Nach vollständiger Füllung des Tränkkessels mit dem vorgewärmten Teeröl schließt man die Ventile v und v1, öffnet das Ventil v4 und preßt mittels der Flüssigkeitspumpe D eine weitere Teerölmenge in den Tränkkessel nach, bis dort ein Überdruck von 51/2-7 Atm. entsteht (7-8 Atm. bei Eichen- und Buchenholz). In dem Maße, wie das Einpressen geschieht, läßt man Luft aus dem Ventil v1 des Kessels A entweichen, um Raum für die nötige Flüssigkeitsmenge zu schaffen. Der Druck von 51/2-7 Atm. ist wenigstens 1/2 Stunde im Tränkkessel zu unterhalten (3 Stunden bei Eichen-, 1 Stunde bei

werden. Abb. 308 zeigt den Verlauf der Drucklinie für Kiefernholztränkung nach 3 verschiedenen Sparverfahren bei gleicher Teerölaufnahme f. d. m3.

T. von Rüping. Hiernach werden die Zellen des lufttrockenen Holzes vor dem Einpressen


Abb. 308. Kiefernholztränkung nach Teerölsparverfahren.

Abb. 309. Tränkvorgang nach dem Rüping-Verfahren.
der Tränkungsflüssigkeit nicht wie bei der Volltränkung evakuiert, sondern im luftdicht verschlossenen Tränkungskessel einem Luftdruck von 5 Atm. ausgesetzt, so daß sich sämtliche Zellen und Hohlräume im Holz mit Druckluft füllen. Sodann läßt man die auf etwa 100° C erwärmte Flüssigkeit in den Kessel eintreten, bis das Holz vollkommen von Öl bedeckt ist und steigert den Druck – je nach Beschaffenheit der zu tränkenden Holzart – bis auf 15 Atm., so daß die Flüssigkeit schneller in die einzelnen Zellen eindringt. Sind die Hölzer genügend getränkt, so wird der Druck aufgehoben und das Öl aus dem Kessel abgelassen. Ist der Druck auf die atmosphärische Spannung gefallen, so setzt man das Holz im Kessel noch eine Zeitlang einem Vakuum aus, nach dessen Aufhebung der Tränkungsvorgang beendet ist.

Bei dem Rüping-Verfahren werden die lufttrockenen Hölzer auf Tränkwagen in den Kessel A gebracht (Abb. 309), dieser wird luftdicht verschlossen, worauf eine Verbindung zwischen dem Tränkkessel A und dem Ölfüllkessel B hergestellt wird, indem die Ventile v und v1 geöffnet und die Ventile v2, v3, v4 geschlossen gehalten werden. Hierauf setzt man Tränk- und Füllkessel mittels der Pumpe C unter einen Luftdruck, der der Art und Trockenheit der Hölzer entsprechend zu bemessen ist, jedoch nicht weniger als 11/2 und nicht mehr als 4 Atm. Überdruck betragen soll. Ist der jeweilige festgesetzte Luftdruck erreicht, so wird er weitere 5 Min. unterhalten (10 Min. bei Eichenholz, 15 Min. bei Buchenholz); während dieser Zeit füllen sich alle Holzzellen mit Druckluft. Sodann öffnet man die Ventile v2 und v3, das vorgewärmte Teeröl fließt durch eigene Schwere aus dem Füll- in den Tränkkessel, und die Druckluft wird aus letzterem durch die geöffneten Ventile v und v1 in den Füllkessel getrieben. In diesem Augenblick sind die Schwellen außen ganz von Teeröl umgeben, während die Holzzellen noch mit Druckluft angefüllt sind, die ein Eindringen der Flüssigkeit in das Holzinnere zu hindern sucht. Nach vollständiger Füllung des Tränkkessels mit dem vorgewärmten Teeröl schließt man die Ventile v und v1, öffnet das Ventil v4 und preßt mittels der Flüssigkeitspumpe D eine weitere Teerölmenge in den Tränkkessel nach, bis dort ein Überdruck von 51/2–7 Atm. entsteht (7–8 Atm. bei Eichen- und Buchenholz). In dem Maße, wie das Einpressen geschieht, läßt man Luft aus dem Ventil v1 des Kessels A entweichen, um Raum für die nötige Flüssigkeitsmenge zu schaffen. Der Druck von 51/2–7 Atm. ist wenigstens 1/2 Stunde im Tränkkessel zu unterhalten (3 Stunden bei Eichen-, 1 Stunde bei

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[342/0355] werden. Abb. 308 zeigt den Verlauf der Drucklinie für Kiefernholztränkung nach 3 verschiedenen Sparverfahren bei gleicher Teerölaufnahme f. d. m3. T. von Rüping. Hiernach werden die Zellen des lufttrockenen Holzes vor dem Einpressen [Abbildung Abb. 308. Kiefernholztränkung nach Teerölsparverfahren. ] [Abbildung Abb. 309. Tränkvorgang nach dem Rüping-Verfahren. ] der Tränkungsflüssigkeit nicht wie bei der Volltränkung evakuiert, sondern im luftdicht verschlossenen Tränkungskessel einem Luftdruck von 5 Atm. ausgesetzt, so daß sich sämtliche Zellen und Hohlräume im Holz mit Druckluft füllen. Sodann läßt man die auf etwa 100° C erwärmte Flüssigkeit in den Kessel eintreten, bis das Holz vollkommen von Öl bedeckt ist und steigert den Druck – je nach Beschaffenheit der zu tränkenden Holzart – bis auf 15 Atm., so daß die Flüssigkeit schneller in die einzelnen Zellen eindringt. Sind die Hölzer genügend getränkt, so wird der Druck aufgehoben und das Öl aus dem Kessel abgelassen. Ist der Druck auf die atmosphärische Spannung gefallen, so setzt man das Holz im Kessel noch eine Zeitlang einem Vakuum aus, nach dessen Aufhebung der Tränkungsvorgang beendet ist. Bei dem Rüping-Verfahren werden die lufttrockenen Hölzer auf Tränkwagen in den Kessel A gebracht (Abb. 309), dieser wird luftdicht verschlossen, worauf eine Verbindung zwischen dem Tränkkessel A und dem Ölfüllkessel B hergestellt wird, indem die Ventile v und v1 geöffnet und die Ventile v2, v3, v4 geschlossen gehalten werden. Hierauf setzt man Tränk- und Füllkessel mittels der Pumpe C unter einen Luftdruck, der der Art und Trockenheit der Hölzer entsprechend zu bemessen ist, jedoch nicht weniger als 11/2 und nicht mehr als 4 Atm. Überdruck betragen soll. Ist der jeweilige festgesetzte Luftdruck erreicht, so wird er weitere 5 Min. unterhalten (10 Min. bei Eichenholz, 15 Min. bei Buchenholz); während dieser Zeit füllen sich alle Holzzellen mit Druckluft. Sodann öffnet man die Ventile v2 und v3, das vorgewärmte Teeröl fließt durch eigene Schwere aus dem Füll- in den Tränkkessel, und die Druckluft wird aus letzterem durch die geöffneten Ventile v und v1 in den Füllkessel getrieben. In diesem Augenblick sind die Schwellen außen ganz von Teeröl umgeben, während die Holzzellen noch mit Druckluft angefüllt sind, die ein Eindringen der Flüssigkeit in das Holzinnere zu hindern sucht. Nach vollständiger Füllung des Tränkkessels mit dem vorgewärmten Teeröl schließt man die Ventile v und v1, öffnet das Ventil v4 und preßt mittels der Flüssigkeitspumpe D eine weitere Teerölmenge in den Tränkkessel nach, bis dort ein Überdruck von 51/2–7 Atm. entsteht (7–8 Atm. bei Eichen- und Buchenholz). In dem Maße, wie das Einpressen geschieht, läßt man Luft aus dem Ventil v1 des Kessels A entweichen, um Raum für die nötige Flüssigkeitsmenge zu schaffen. Der Druck von 51/2–7 Atm. ist wenigstens 1/2 Stunde im Tränkkessel zu unterhalten (3 Stunden bei Eichen-, 1 Stunde bei

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/355>, abgerufen am 24.11.2024.