Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

Ausmaß erreicht wird und daß der Anstieg im Anfangspunkt A des Ü. beginnend sich gleichmäßig auf eine solche Länge l verteilt, daß das Steigungsverhältnis 1/i in der Rampe innerhalb der Grenzwerte i = 300 und i = 600 liegt.

Das Ausmaß der Schienenüberhöhung rechnet sich nach der Formel

somit muß die Länge des Ü. in der Abszissenachse gemessen

sein, woraus sich die Beziehung ableitet, daß
C = i k
anzunehmen ist, und schwankt demnach dieser Wert zwischen 750 und 54.000, da k nach der beim Art. Schienenüberhöhung enthaltenen Tabelle (Bd. VIII, S. 334) zwischen den Werten 2·5 und 90 variiert. Leber empfiehlt für C die Werte 750, 1500, 3000, 4500, 6000, 12.000 und 24.000, von denen die ersten 5 für schmal- und vollspurige Lokalbahnen, die letzten 2 für Hauptbahnen fast allgemein Annahme fanden.

Bei Bogen von größerem Halbmesser, etwa R > 1/10 C, werden Ü. nicht mehr verlegt.

Wird z. B. C = 12.000 für eine Hauptbahn angenommen, so beträgt die Abszissenlänge des Endpunktes E des Ü. für einen Bogen mit

die Bogenlänge der Winkel x = 5° 29' 0·9'' und demnach das Maß der Verschiebung v = 0·392 m.

Nach den neuesten, vorläufig versuchsweise bei den österreichischen Staatsbahnen in Verwendung stehenden Vorschriften für die Ausführung der Ü. werden folgende Formeln zu grunde gelegt.

Hierbei ist der Anhaltspunkt des Ü. an die Gerade der Ursprung des Achsenkreuzes und die verlängerte Gerade die positive x-Achse (Abb. 492).


Abb. 492.

C wird der nachstehenden Tabelle gemäß bemessen:

Mindestfestziffer C.

Literatur: Helmert, Die Übergangskurven für Eisenbahngleise. Aachen 1872. - Maximilian de Leber, Calculs des Raccordements paraboliques dans les traces de chemin de fer. Paris 1892; Verordnungsblatt des HM. für Eisenbahn- und Schiffahrt Nr. 102 und 131 vom Jahre 1890. - M. Pernt, Tafeln zum Abstecken von Kreis- und Ü. mit Polarkoordinaten und andere im Art. "Abstecken" angeführte Tabellenwerke. - H. K. Müller, Tafelbuch für Gleiskrümmungen. Hamburg 1917.

Pernt.


Ausmaß erreicht wird und daß der Anstieg im Anfangspunkt A des Ü. beginnend sich gleichmäßig auf eine solche Länge l verteilt, daß das Steigungsverhältnis 1/i in der Rampe innerhalb der Grenzwerte i = 300 und i = 600 liegt.

Das Ausmaß der Schienenüberhöhung rechnet sich nach der Formel

somit muß die Länge des Ü. in der Abszissenachse gemessen

sein, woraus sich die Beziehung ableitet, daß
C = i k
anzunehmen ist, und schwankt demnach dieser Wert zwischen 750 und 54.000, da k nach der beim Art. Schienenüberhöhung enthaltenen Tabelle (Bd. VIII, S. 334) zwischen den Werten 2·5 und 90 variiert. Leber empfiehlt für C die Werte 750, 1500, 3000, 4500, 6000, 12.000 und 24.000, von denen die ersten 5 für schmal- und vollspurige Lokalbahnen, die letzten 2 für Hauptbahnen fast allgemein Annahme fanden.

Bei Bogen von größerem Halbmesser, etwa R > 1/10 C, werden Ü. nicht mehr verlegt.

Wird z. B. C = 12.000 für eine Hauptbahn angenommen, so beträgt die Abszissenlänge des Endpunktes E des Ü. für einen Bogen mit

die Bogenlänge der Winkel ξ = 5° 29' 0·9'' und demnach das Maß der Verschiebung v = 0·392 m.

Nach den neuesten, vorläufig versuchsweise bei den österreichischen Staatsbahnen in Verwendung stehenden Vorschriften für die Ausführung der Ü. werden folgende Formeln zu grunde gelegt.

Hierbei ist der Anhaltspunkt des Ü. an die Gerade der Ursprung des Achsenkreuzes und die verlängerte Gerade die positive x-Achse (Abb. 492).


Abb. 492.

C wird der nachstehenden Tabelle gemäß bemessen:

Mindestfestziffer C.

Literatur: Helmert, Die Übergangskurven für Eisenbahngleise. Aachen 1872. – Maximilian de Leber, Calculs des Raccordements paraboliques dans les tracés de chemin de fer. Paris 1892; Verordnungsblatt des HM. für Eisenbahn- und Schiffahrt Nr. 102 und 131 vom Jahre 1890. – M. Pernt, Tafeln zum Abstecken von Kreis- und Ü. mit Polarkoordinaten und andere im Art. „Abstecken“ angeführte Tabellenwerke. – H. K. Müller, Tafelbuch für Gleiskrümmungen. Hamburg 1917.

Pernt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0458" n="444"/>
Ausmaß erreicht wird und daß der Anstieg im Anfangspunkt <hi rendition="#i">A</hi> des Ü. beginnend sich gleichmäßig auf eine solche Länge <hi rendition="#i">l</hi> verteilt, daß das Steigungsverhältnis 1/<hi rendition="#i">i</hi> in der Rampe innerhalb der Grenzwerte <hi rendition="#i">i</hi> = 300 und <hi rendition="#i">i</hi> = 600 liegt.</p><lb/>
          <p>Das Ausmaß der Schienenüberhöhung rechnet sich nach der Formel<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0633.jpg" rendition="#c"/><lb/>
somit muß die Länge des Ü. in der Abszissenachse gemessen<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0634.jpg" rendition="#c"/><lb/>
sein, woraus sich die Beziehung ableitet, daß<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">C</hi> = <hi rendition="#i">i k</hi></hi><lb/>
anzunehmen ist, und schwankt demnach dieser Wert zwischen 750 und 54.000, da <hi rendition="#i">k</hi> nach der beim Art. Schienenüberhöhung enthaltenen Tabelle (Bd. VIII, S. 334) zwischen den Werten 2·5 und 90 variiert. Leber empfiehlt für <hi rendition="#i">C</hi> die Werte 750, 1500, 3000, 4500, 6000, 12.000 und 24.000, von denen die ersten 5 für schmal- und vollspurige Lokalbahnen, die letzten 2 für Hauptbahnen fast allgemein Annahme fanden.</p><lb/>
          <p>Bei Bogen von größerem Halbmesser, etwa <hi rendition="#i">R</hi> &gt; <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">10</hi> <hi rendition="#i">C,</hi> werden Ü. nicht mehr verlegt.</p><lb/>
          <p>Wird z. B. <hi rendition="#i">C</hi> = 12.000 für eine Hauptbahn angenommen, so beträgt die Abszissenlänge des Endpunktes <hi rendition="#i">E</hi> des Ü. für einen Bogen mit<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0635.jpg" rendition="#c"/><lb/>
die Bogenlänge <formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0631.jpg"/> der Winkel &#x03BE; = 5° 29<hi rendition="#i">'</hi> 0·9<hi rendition="#i">''</hi> und demnach das Maß der Verschiebung <hi rendition="#i">v</hi> = 0·392 <hi rendition="#i">m.</hi></p><lb/>
          <p>Nach den neuesten, vorläufig versuchsweise bei den österreichischen Staatsbahnen in Verwendung stehenden Vorschriften für die Ausführung der Ü. werden folgende Formeln zu grunde gelegt.<lb/><formula facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0632.jpg" rendition="#c"/></p><lb/>
          <p>Hierbei ist der Anhaltspunkt des Ü. an die Gerade der Ursprung des Achsenkreuzes und die verlängerte Gerade die positive <hi rendition="#i">x</hi>-Achse (Abb. 492).</p><lb/>
          <figure facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0636.jpg" rendition="#c">
            <head>Abb. 492.</head><lb/>
          </figure><lb/>
          <p><hi rendition="#i">C</hi> wird der nachstehenden Tabelle gemäß bemessen:</p><lb/>
          <table facs="https://media.dwds.de/dta/images/roell_eisenbahnwesen09_1921/figures/roell_eisenbahnwesen09_1921_figure-0630.jpg" rendition="#c">
            <head> <hi rendition="#g">Mindestfestziffer</hi> <hi rendition="#i">C.</hi> </head><lb/>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table><lb/>
          <p rendition="#smaller"><hi rendition="#i">Literatur:</hi><hi rendition="#g">Helmert</hi>, Die Übergangskurven für Eisenbahngleise. Aachen 1872. &#x2013; <hi rendition="#g">Maximilian de Leber</hi>, Calculs des Raccordements paraboliques dans les tracés de chemin de fer. Paris 1892; Verordnungsblatt des HM. für Eisenbahn- und Schiffahrt Nr. 102 und 131 vom Jahre 1890. &#x2013; M. <hi rendition="#g">Pernt</hi>, Tafeln zum Abstecken von Kreis- und Ü. mit Polarkoordinaten und andere im Art. &#x201E;Abstecken&#x201C; angeführte Tabellenwerke. &#x2013; H. K. <hi rendition="#g">Müller</hi>, Tafelbuch für Gleiskrümmungen. Hamburg 1917.</p><lb/>
          <p rendition="#right">Pernt.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0458] Ausmaß erreicht wird und daß der Anstieg im Anfangspunkt A des Ü. beginnend sich gleichmäßig auf eine solche Länge l verteilt, daß das Steigungsverhältnis 1/i in der Rampe innerhalb der Grenzwerte i = 300 und i = 600 liegt. Das Ausmaß der Schienenüberhöhung rechnet sich nach der Formel [FORMEL] somit muß die Länge des Ü. in der Abszissenachse gemessen [FORMEL] sein, woraus sich die Beziehung ableitet, daß C = i k anzunehmen ist, und schwankt demnach dieser Wert zwischen 750 und 54.000, da k nach der beim Art. Schienenüberhöhung enthaltenen Tabelle (Bd. VIII, S. 334) zwischen den Werten 2·5 und 90 variiert. Leber empfiehlt für C die Werte 750, 1500, 3000, 4500, 6000, 12.000 und 24.000, von denen die ersten 5 für schmal- und vollspurige Lokalbahnen, die letzten 2 für Hauptbahnen fast allgemein Annahme fanden. Bei Bogen von größerem Halbmesser, etwa R > 1/10 C, werden Ü. nicht mehr verlegt. Wird z. B. C = 12.000 für eine Hauptbahn angenommen, so beträgt die Abszissenlänge des Endpunktes E des Ü. für einen Bogen mit [FORMEL] die Bogenlänge [FORMEL] der Winkel ξ = 5° 29' 0·9'' und demnach das Maß der Verschiebung v = 0·392 m. Nach den neuesten, vorläufig versuchsweise bei den österreichischen Staatsbahnen in Verwendung stehenden Vorschriften für die Ausführung der Ü. werden folgende Formeln zu grunde gelegt. [FORMEL] Hierbei ist der Anhaltspunkt des Ü. an die Gerade der Ursprung des Achsenkreuzes und die verlängerte Gerade die positive x-Achse (Abb. 492). [Abbildung Abb. 492. ] C wird der nachstehenden Tabelle gemäß bemessen: Mindestfestziffer C. Literatur: Helmert, Die Übergangskurven für Eisenbahngleise. Aachen 1872. – Maximilian de Leber, Calculs des Raccordements paraboliques dans les tracés de chemin de fer. Paris 1892; Verordnungsblatt des HM. für Eisenbahn- und Schiffahrt Nr. 102 und 131 vom Jahre 1890. – M. Pernt, Tafeln zum Abstecken von Kreis- und Ü. mit Polarkoordinaten und andere im Art. „Abstecken“ angeführte Tabellenwerke. – H. K. Müller, Tafelbuch für Gleiskrümmungen. Hamburg 1917. Pernt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-06-17T17:32:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-06-17T17:32:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Spaltenumbrüche sind nicht markiert. Wiederholungszeichen (") wurden aufgelöst. Komplexe Formeln und Tabellen sind als Grafiken wiedergegeben.

Die Abbildungen im Text stammen von zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/458
Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 9. Berlin, Wien, 1921, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen09_1921/458>, abgerufen am 01.11.2024.