Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt. Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife). Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe. Wagenladungstarif s. Gütertarif. Wagenlaufmiete s. Wagendienst. Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern. Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel. In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien. In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest. In Italien: S. A. "L'Ausiliare" Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma. In Frankreich: Societe de Location de Materiel de Transport, Paris; Ste. Ame. pour la Location de Materiel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Reservoirs, Paris. In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles. Zahlreich sind die W. in Großbritannien. Wagenmiete s. Wagendienst. Wagenraumtarife s. Gütertarife. Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht. Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1-2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird. Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien. Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben. Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen. In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen. Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten. Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion). Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann. Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt. Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife). Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe. Wagenladungstarif s. Gütertarif. Wagenlaufmiete s. Wagendienst. Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern. Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel. In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien. In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest. In Italien: S. A. „L'Ausiliare“ Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma. In Frankreich: Société de Location de Matériel de Transport, Paris; Sté. Ame. pour la Location de Matériel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Réservoirs, Paris. In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles. Zahlreich sind die W. in Großbritannien. Wagenmiete s. Wagendienst. Wagenraumtarife s. Gütertarife. Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht. Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1–2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird. Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien. Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben. Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen. In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen. Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten. Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion). Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann. Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. 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Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird.</p><lb/> <p>Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien.</p><lb/> <p>Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben.</p><lb/> <p>Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen.</p><lb/> <p>In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen.</p><lb/> <p>Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten.</p><lb/> <p>Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. 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Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [249/0264]
Wagenladung, tariftechnischer Begriff, mit dem zum Ausdruck gebracht wird, daß das aufgegebene Gut die Tragkraft eines Normalwagens voll ausnutzt oder daß die Frachtzahlung für die volle Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt.
Als halbe W. bezeichnet man Gütermengen, die die Tragkraft eines Normalwagens zur Hälfte ausnutzen oder bei denen die Frachtberechnung für die halbe Tragkraft eines solchen Wagens erfolgt (s. Gütertarife).
Wagenladungsbahnhöfe s. Rohgutbahnhöfe.
Wagenladungstarif s. Gütertarif.
Wagenlaufmiete s. Wagendienst.
Wagenleihgesellschaften, Unternehmungen, die durch leihweise Überlassung von Wagen den Eisenbahngesellschaften die Neuanschaffung solcher Betriebsmittel über eine das mittlere Verkehrsbedürfnis überschreitende Zahl unnötig machen und neugebildeten Gesellschaften die Anschaffung eines eigenen Wagenparks ersparen oder erleichtern.
Von W. sind zu nennen: In Deutschland: Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., Berlin; Eisenbahn-Verkehrsmittel A.-G., Berlin; Orenstein & Koppel A.-G., Berlin; Eisenbahn-Betriebsmittel-Leihanstalt G. m. b. H., Berlin; Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft m. b. H., Berlin-Wilmersdorf; Waggon-Verleih- und Transport A.-G., Cassel.
In Österreich: Allg. Waggonleihgesellschaft, Wien; Österr. Eisenbahn-Verkehrsanstalt A.-G., Wien.
In Ungarn: Internationale Waggonleihgesellschaft, Budapest; Ung. Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, Budapest.
In Italien: S. A. „L'Ausiliare“ Locazione di Vagoni imprese Ferroviarie & Tramvie, Roma.
In Frankreich: Société de Location de Matériel de Transport, Paris; Sté. Ame. pour la Location de Matériel Roulant, Paris; Compagnie de Wagons-Réservoirs, Paris.
In Belgien: Compagnie Auxiliaire internationale de Chemins de Fer, Bruxelles.
Zahlreich sind die W. in Großbritannien.
Wagenmiete s. Wagendienst.
Wagenraumtarife s. Gütertarife.
Wagenreinigung (nettoyage des voitures). Abgesehen von der Reinigung der Wagen in den Werkstätten, in die sie von Zeit zu Zeit gelangen, müssen sie auch, während sie sich im Betrieb befinden, regelmäßig gereinigt werden, was auf den Zugend- bzw. Heimatstationen der Wagen geschieht.
Die tägliche Reinigung bezieht sich auf Entfernung von Staub und Schmutz aus dem Innern der Personenwagen, Reinigen und Desinfizieren der Aborte, Putzen der Lampenglocken, der Fenster, der Messingtürgriffe und sonstigen Beschläge. In größeren Zwischenräumen (1–2 monatlich) werden diese Wagen im Innern und außen gewaschen. Es hat dies mit reinem, kaltem oder doch nur lauwarmem und weichem Wasser oder auch mit einer lauen Talg-Seifenlösung unter Verwendung sand- und körnerfreier Lappen bzw. weicher Schwämme zu geschehen, wobei das Abtrocknen und Nachputzen mit weichen Lappen oder Wildleder bewirkt wird.
Die Reinigung ist auch auf die Untergestelle auszudehnen; die Bufferstangen und Schraubenkupplungen sind von Schmutz und Rost zu befreien.
Steht zum Waschen der Wagen ein bedeckter, frostfreier Raum nicht zur Verfügung, so muß diese Arbeit bei Frostwetter unterbleiben.
Um das Einnisten von Motten in den Polstern der Wagen zu verhindern, sind die Polster häufig zu klopfen.
In Zeiten von Epidemien muß nötigenfalls auch noch eine Desinfektion der Wagen im Innern durch Karbolsäure u. s. w. erfolgen.
Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u. s. w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten.
Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind (s. Desinfektion).
Die Reinigung dieser Wagen erfolgt am besten durch Ausspritzen mit heißem Wasser oder mit Dampf und auf besonders hergerichteten Reinigungsplätzen, bei denen dafür gesorgt ist, daß das Schmutzwasser nicht den Boden verunreinigen und möglicherweise mit Seuchenkeimen durchsetzen kann.
Das Auswaschen der Viehwagen zum Zweck ihrer Reinigung von Dünger wird zu jeder Jahreszeit und stets im Freien vorgenommen. Zweckmäßig wird diese Arbeit nur auf einzelnen größeren Stationen ausgeführt, wohin die Wagen von den kleineren Stationen geschickt werden, u. zw. einesteils, weil auf solchen Reinigungsstationen die Reinigung und Desinfektion schneller und besser bewirkt werden wird, und ferner, weil dann auf kleinen Stationen die Einrichtung besonderer Waschplätze (Waschgleise) unterbleiben kann, die notwendig sind zur Verhütung der Verbreitung von Viehseuchenkeimen. Auf solchen Plätzen muß der Fußboden so eingerichtet werden, daß er undurchlässig ist und alles
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