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Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923.

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dem höchsten Wasserstand entspricht und ein mittlerer dritter in halber Höhe zwischen dem unteren und oberen liegt (Abb. 117). In Österreich sitzt der unterste Probierhahn 100 mm über der obersten Feuerbüchsdeckenkante, die oberen je 80 mm höher.

Durch das Öffnen der Hähne ist nur die Feststellung der Grenzen, zwischen welchen sich der Wasserstand befindet, ermöglicht.


Abb. 115.

Von den mannigfachen Bauarten selbsttätig wirkender W. für einen bestimmten, zumeist den tiefsten Wasserstand, sind im nachstehenden die bemerkenswertesten Ausführungen angegeben.

Der W. für Dampfkessel nach Patent Richard Schwarzkopf ist als solcher nur insofern tätig, als er das Sinken des Wassers unter den tiefsten zulässigen Wasserstand anzeigt, im übrigen aber auch als Sicherheits- und Kontrollapparat arbeitet. Er besteht aus 2 konzentrischen Röhren, die fest miteinander verbunden und durch eine Flansche in geeigneter Weise auf dem Kessel befestigt sind. Das innere Rohr ist unten geschlossen und am oberen Ende des doppelwandigen Kopfs offen; das äußere Rohr, das unten offen ist, umschließt einen ringförmigen Hohlraum, der durch ein Schlangenrohr mit dem Hohlraum im Kopf des inneren Rohrs verbunden ist. Die im inneren Rohr bis an dessen Boden reichenden Leitungsdrähte eines elektrischen Klingelwerks werden mittels Pfropfen aus Schieferstein isoliert geführt; in diese Pfropfen sind Metallringe ohne Kontakt mit den Leitungsdrähten eingebettet. Von diesen Ringen besteht der obere aus einer Legierung, die einen Schmelzpunkt von 100° besitzt, während der Schmelzpunkt des Materials des unteren Rings jener Temperatur gleich ist, die dem Dampf der um eine Atmosphäre vermehrten höchsten zulässigen Spannung entspricht. Des weiteren ist am Kopf der inneren Röhre ein Lufthahn angebracht. Die Wirkungsweise dieses Apparats als W. ist


Abb. 116.

Abb. 117.
folgende: Beim Anheizen des Kessels wird, da das äußere Rohr bis an den zulässig tiefsten Wasserstand herabreicht, unter Voraussetzung normaler Kesselfüllung und bei geöffnetem Lufthahn das Wasser durch den ringförmigen Hohlraum und das Schlangenrohr bis in den oberen ringförmigen Hohlraum im Kopf aufsteigen. Bei geschlossenem Lufthahn wird die Oberflächenkühlung für die im Apparat stehende Wassersäule hinreichen, das Wasser unter einer Temperatur von 100° zu erhalten. Sobald aber der Wasserstand so weit sinkt, daß die Unterkante des äußeren Rohrs frei wird, wird das Wasser aus dem Apparat unten austreten und Dampf eintreten; durch ihn wird der obere Pfropfen des

dem höchsten Wasserstand entspricht und ein mittlerer dritter in halber Höhe zwischen dem unteren und oberen liegt (Abb. 117). In Österreich sitzt der unterste Probierhahn 100 mm über der obersten Feuerbüchsdeckenkante, die oberen je 80 mm höher.

Durch das Öffnen der Hähne ist nur die Feststellung der Grenzen, zwischen welchen sich der Wasserstand befindet, ermöglicht.


Abb. 115.

Von den mannigfachen Bauarten selbsttätig wirkender W. für einen bestimmten, zumeist den tiefsten Wasserstand, sind im nachstehenden die bemerkenswertesten Ausführungen angegeben.

Der W. für Dampfkessel nach Patent Richard Schwarzkopf ist als solcher nur insofern tätig, als er das Sinken des Wassers unter den tiefsten zulässigen Wasserstand anzeigt, im übrigen aber auch als Sicherheits- und Kontrollapparat arbeitet. Er besteht aus 2 konzentrischen Röhren, die fest miteinander verbunden und durch eine Flansche in geeigneter Weise auf dem Kessel befestigt sind. Das innere Rohr ist unten geschlossen und am oberen Ende des doppelwandigen Kopfs offen; das äußere Rohr, das unten offen ist, umschließt einen ringförmigen Hohlraum, der durch ein Schlangenrohr mit dem Hohlraum im Kopf des inneren Rohrs verbunden ist. Die im inneren Rohr bis an dessen Boden reichenden Leitungsdrähte eines elektrischen Klingelwerks werden mittels Pfropfen aus Schieferstein isoliert geführt; in diese Pfropfen sind Metallringe ohne Kontakt mit den Leitungsdrähten eingebettet. Von diesen Ringen besteht der obere aus einer Legierung, die einen Schmelzpunkt von 100° besitzt, während der Schmelzpunkt des Materials des unteren Rings jener Temperatur gleich ist, die dem Dampf der um eine Atmosphäre vermehrten höchsten zulässigen Spannung entspricht. Des weiteren ist am Kopf der inneren Röhre ein Lufthahn angebracht. Die Wirkungsweise dieses Apparats als W. ist


Abb. 116.

Abb. 117.
folgende: Beim Anheizen des Kessels wird, da das äußere Rohr bis an den zulässig tiefsten Wasserstand herabreicht, unter Voraussetzung normaler Kesselfüllung und bei geöffnetem Lufthahn das Wasser durch den ringförmigen Hohlraum und das Schlangenrohr bis in den oberen ringförmigen Hohlraum im Kopf aufsteigen. Bei geschlossenem Lufthahn wird die Oberflächenkühlung für die im Apparat stehende Wassersäule hinreichen, das Wasser unter einer Temperatur von 100° zu erhalten. Sobald aber der Wasserstand so weit sinkt, daß die Unterkante des äußeren Rohrs frei wird, wird das Wasser aus dem Apparat unten austreten und Dampf eintreten; durch ihn wird der obere Pfropfen des

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[285/0300] dem höchsten Wasserstand entspricht und ein mittlerer dritter in halber Höhe zwischen dem unteren und oberen liegt (Abb. 117). In Österreich sitzt der unterste Probierhahn 100 mm über der obersten Feuerbüchsdeckenkante, die oberen je 80 mm höher. Durch das Öffnen der Hähne ist nur die Feststellung der Grenzen, zwischen welchen sich der Wasserstand befindet, ermöglicht. [Abbildung Abb. 115. ] Von den mannigfachen Bauarten selbsttätig wirkender W. für einen bestimmten, zumeist den tiefsten Wasserstand, sind im nachstehenden die bemerkenswertesten Ausführungen angegeben. Der W. für Dampfkessel nach Patent Richard Schwarzkopf ist als solcher nur insofern tätig, als er das Sinken des Wassers unter den tiefsten zulässigen Wasserstand anzeigt, im übrigen aber auch als Sicherheits- und Kontrollapparat arbeitet. Er besteht aus 2 konzentrischen Röhren, die fest miteinander verbunden und durch eine Flansche in geeigneter Weise auf dem Kessel befestigt sind. Das innere Rohr ist unten geschlossen und am oberen Ende des doppelwandigen Kopfs offen; das äußere Rohr, das unten offen ist, umschließt einen ringförmigen Hohlraum, der durch ein Schlangenrohr mit dem Hohlraum im Kopf des inneren Rohrs verbunden ist. Die im inneren Rohr bis an dessen Boden reichenden Leitungsdrähte eines elektrischen Klingelwerks werden mittels Pfropfen aus Schieferstein isoliert geführt; in diese Pfropfen sind Metallringe ohne Kontakt mit den Leitungsdrähten eingebettet. Von diesen Ringen besteht der obere aus einer Legierung, die einen Schmelzpunkt von 100° besitzt, während der Schmelzpunkt des Materials des unteren Rings jener Temperatur gleich ist, die dem Dampf der um eine Atmosphäre vermehrten höchsten zulässigen Spannung entspricht. Des weiteren ist am Kopf der inneren Röhre ein Lufthahn angebracht. Die Wirkungsweise dieses Apparats als W. ist [Abbildung Abb. 116. ] [Abbildung Abb. 117. ] folgende: Beim Anheizen des Kessels wird, da das äußere Rohr bis an den zulässig tiefsten Wasserstand herabreicht, unter Voraussetzung normaler Kesselfüllung und bei geöffnetem Lufthahn das Wasser durch den ringförmigen Hohlraum und das Schlangenrohr bis in den oberen ringförmigen Hohlraum im Kopf aufsteigen. Bei geschlossenem Lufthahn wird die Oberflächenkühlung für die im Apparat stehende Wassersäule hinreichen, das Wasser unter einer Temperatur von 100° zu erhalten. Sobald aber der Wasserstand so weit sinkt, daß die Unterkante des äußeren Rohrs frei wird, wird das Wasser aus dem Apparat unten austreten und Dampf eintreten; durch ihn wird der obere Pfropfen des

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Zitationshilfe: Röll, [Victor] von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 2. Aufl. Bd. 10. Berlin, Wien, 1923, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roell_eisenbahnwesen10_1923/300>, abgerufen am 21.11.2024.