Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.Von dort scheint der ältere sofort nach Polen zurückgekehrt Inzwischen hatte der ältere Bruder, Michael, bereits im Roepell, Polen im 18. Jahrhundert. 3
Von dort ſcheint der ältere ſofort nach Polen zurückgekehrt Inzwiſchen hatte der ältere Bruder, Michael, bereits im Roepell, Polen im 18. Jahrhundert. 3
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Von dort ſcheint der ältere ſofort nach Polen zurückgekehrt
zu ſein; der jüngere aber trat in den Orden der Malteſer ein
und begann auf deſſen Galeeren ſeine Laufbahn. Nach ein
paar Jahren jedoch ging er in die Dienſte Öſtreichs, in
welchen er an mehreren Feldzügen, unter anderen an der be-
rühmten Schlacht bei Belgrad unter der Führung des Prinzen
Eugen Theil nahm (1717). Dennoch brachte er es nicht bis
zum Oberſten, angeblich, weil er mit den Gegnern Eugens,
den Generalen Guido Stahrenberg, de Mercy und Bonnechoſe
in freundſchaftlichem Verkehr ſtand. Trotzdem aber hätte er
den öſtreichiſchen Dienſt ſchwerlich verlaſſen, wenn ihn nicht
bei einem Beſuch im Vaterlande die ſchöne, liebenswürdige
Wittwe des Woiwoden Dehnhof von Poloczk, geb. Sieniawa,
angezogen hätte, die einzige Erbin des ſehr bedeutenden Ver-
mögens ihrer alten Familie. Eben daher bewarben ſich auch
gar viele aus den reichſten Familien des Landes, unter anderen
Franz Saleſi Potocki, der ſpätere Woiwode von Kiew, Michael
Kaſimir Radzivil, Jan Clemens Branicki, der nachherige Kron-
großfeldherr und Schwager des Königs Stanislaw Poniatowski,
Adam Tarlo, Woiwode von Lublin, um ihre Hand. Erſt nach
dreijähriger Bemühung erreichte der Fürſt das Ziel ſeiner
Wünſche: ein Erfolg von der weittragendſten Bedeutung für
ſeine geſamte Familie. Denn bisher waren die Czartoryski,
wenn auch nicht grade arm, ſo doch auch nicht reich geweſen.
In dieſer Beziehung konnten ſie mit den Radzivil, Potocki,
Sanguszko, Sapieha u. a. nicht rivaliſiren; erſt dieſe Heirath
(1731, 11. Juni) gab ihnen die finanziellen Mittel, deren ſie,
wie einmal die ſocialen und politiſchen Verhältniſſe in Polen
waren, bei ihrem Emporſteigen zu Einfluß und Macht nicht
entbehren konnten.
Inzwiſchen hatte der ältere Bruder, Michael, bereits im
Dienſt der Republik eine angeſehene Stellung erworben. Zwar
hatte der Vater, wie dies bei der ganzen in der Familie herr-
ſchenden Richtung nicht anders zu erwarten war, nach dem
Tode Sobieski’s, ſich mit ſeinem Schwager Bielinski der fran-
zöſiſchen Parthei des Prinzen Conti, und auch ſpäter, als
Roepell, Polen im 18. Jahrhundert. 3
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