Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.6. Bildung der Parthei der sog. Patrioten, Auseinanderweichen des Hofes und der Czarto- ryski 1750 -- 1754. Solchergestalt war zwar auch der zweite Versuch mit dem 6. Bildung der Parthei der ſog. Patrioten, Auseinanderweichen des Hofes und der Czarto- ryski 1750 — 1754. Solchergeſtalt war zwar auch der zweite Verſuch mit dem <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0096" n="[82]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">6. Bildung der Parthei der ſog. Patrioten,<lb/> Auseinanderweichen des Hofes und der Czarto-<lb/> ryski 1750 — 1754.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Solchergeſtalt war zwar auch der zweite Verſuch mit dem<lb/> Reichstage zu einer Reform zu gelangen geſcheitert, aber die<lb/> „Familie“ ſtieg dennoch zunächſt noch zu größerem Einfluß<lb/> empor. Das Glück war ihr hold. Die Oppoſition verlor<lb/> ihre beſten bisherigen Führer. Nachdem Michael Potocki ge-<lb/> ſtorben, ſank auch der greiſe Krongroßfeldherr Joſeph ins Grab<lb/> (Mai 1751). In ihrer Familie war in dieſem Moment<lb/> keiner, der ihre politiſche Stellung hätte einnehmen können,<lb/> und von dieſer Nebenbuhlerſchaft befreit, durfte die „Familie“<lb/> ſich ſchmeicheln, neben der Krone zur unbeſtrittenen Herrſchaft ſich<lb/> zu erheben. Der Primas und Erzbiſchof von Gneſen, Adam<lb/> Komorowski, gehörte eben ſo wie der Kanzler der Krone, An-<lb/> dreas Zaluski, zu ihren Freunden. Und als nun der König<lb/> den erledigten Feldherrenſtab an Jan Clemens Branicki, den<lb/> Schwiegerſohn des alten Poniatowski, verlieh, zum Unterfeld-<lb/> herrn der Krone Waclaw Rzewuski erhob (beides 1751), das<lb/> Jahr darauf aber Poniatowski zum Kaſtellan von Krakau,<lb/> Michael Czartoryski zum Kanzler von Lithauen machte, waren<lb/> die einflußreichſten Ämter faſt alle mit ihren Verwandten oder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[82]/0096]
6. Bildung der Parthei der ſog. Patrioten,
Auseinanderweichen des Hofes und der Czarto-
ryski 1750 — 1754.
Solchergeſtalt war zwar auch der zweite Verſuch mit dem
Reichstage zu einer Reform zu gelangen geſcheitert, aber die
„Familie“ ſtieg dennoch zunächſt noch zu größerem Einfluß
empor. Das Glück war ihr hold. Die Oppoſition verlor
ihre beſten bisherigen Führer. Nachdem Michael Potocki ge-
ſtorben, ſank auch der greiſe Krongroßfeldherr Joſeph ins Grab
(Mai 1751). In ihrer Familie war in dieſem Moment
keiner, der ihre politiſche Stellung hätte einnehmen können,
und von dieſer Nebenbuhlerſchaft befreit, durfte die „Familie“
ſich ſchmeicheln, neben der Krone zur unbeſtrittenen Herrſchaft ſich
zu erheben. Der Primas und Erzbiſchof von Gneſen, Adam
Komorowski, gehörte eben ſo wie der Kanzler der Krone, An-
dreas Zaluski, zu ihren Freunden. Und als nun der König
den erledigten Feldherrenſtab an Jan Clemens Branicki, den
Schwiegerſohn des alten Poniatowski, verlieh, zum Unterfeld-
herrn der Krone Waclaw Rzewuski erhob (beides 1751), das
Jahr darauf aber Poniatowski zum Kaſtellan von Krakau,
Michael Czartoryski zum Kanzler von Lithauen machte, waren
die einflußreichſten Ämter faſt alle mit ihren Verwandten oder
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