zu weit gehen, und das, was nur etwa von einzelnen Landen, einzelnen Stän- den, und in gewisser Betrachtung gilt, allgemein annehmen; z. B. wenn sie von den Schicksalen der Oekonomie als einer Wissenschaft unter den Gelehrten auf die Schicksale der Oekonomie überhaupt schließen.
Wir haben zu viele Beweise dazu, daß die Haushaltung in vielen Gegenden geblühet, woher sonst die vorzügliche Cultur vieler Länder, die bis in die älte- ste Periode der mittlern Zeiten steiget. Der starke Handel der Deutschen bis in das funfzehnte Jahrhundert, und ihre Größe im Fabrik- und Manufaktur- wesen, setzet Ackerbau und Viehzucht voraus.
Die Geschichte der Meißnischen und Sächsischen Lande zu den Zeiten der Sla- ven, Wieprechts von Groitsch, und Con- rads des Großen wird für die Oekono- mie der mittlern Zeiten merkwürdig. Doch ich übergehe itzt diese und jene, da ich sie besonders zu bearbeiten mir vorge- nommen, und schon beträchtliche Samm- lungen dazu habe.
Ich
zu weit gehen, und das, was nur etwa von einzelnen Landen, einzelnen Staͤn- den, und in gewiſſer Betrachtung gilt, allgemein annehmen; z. B. wenn ſie von den Schickſalen der Oekonomie als einer Wiſſenſchaft unter den Gelehrten auf die Schickſale der Oekonomie uͤberhaupt ſchließen.
Wir haben zu viele Beweiſe dazu, daß die Haushaltung in vielen Gegenden gebluͤhet, woher ſonſt die vorzuͤgliche Cultur vieler Laͤnder, die bis in die aͤlte- ſte Periode der mittlern Zeiten ſteiget. Der ſtarke Handel der Deutſchen bis in das funfzehnte Jahrhundert, und ihre Groͤße im Fabrik- und Manufaktur- weſen, ſetzet Ackerbau und Viehzucht voraus.
Die Geſchichte der Meißniſchen und Saͤchſiſchen Lande zu den Zeiten der Sla- ven, Wieprechts von Groitſch, und Con- rads des Großen wird fuͤr die Oekono- mie der mittlern Zeiten merkwuͤrdig. Doch ich uͤbergehe itzt dieſe und jene, da ich ſie beſonders zu bearbeiten mir vorge- nommen, und ſchon betraͤchtliche Samm- lungen dazu habe.
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[VIII/0014]
zu weit gehen, und das, was nur etwa
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den, und in gewiſſer Betrachtung gilt,
allgemein annehmen; z. B. wenn ſie von
den Schickſalen der Oekonomie als einer
Wiſſenſchaft unter den Gelehrten auf
die Schickſale der Oekonomie uͤberhaupt
ſchließen.
Wir haben zu viele Beweiſe dazu,
daß die Haushaltung in vielen Gegenden
gebluͤhet, woher ſonſt die vorzuͤgliche
Cultur vieler Laͤnder, die bis in die aͤlte-
ſte Periode der mittlern Zeiten ſteiget.
Der ſtarke Handel der Deutſchen bis in
das funfzehnte Jahrhundert, und ihre
Groͤße im Fabrik- und Manufaktur-
weſen, ſetzet Ackerbau und Viehzucht
voraus.
Die Geſchichte der Meißniſchen und
Saͤchſiſchen Lande zu den Zeiten der Sla-
ven, Wieprechts von Groitſch, und Con-
rads des Großen wird fuͤr die Oekono-
mie der mittlern Zeiten merkwuͤrdig.
Doch ich uͤbergehe itzt dieſe und jene, da
ich ſie beſonders zu bearbeiten mir vorge-
nommen, und ſchon betraͤchtliche Samm-
lungen dazu habe.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/14>, abgerufen am 21.11.2024.
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