Wüsteneyen grünen zu heißen, und da Gras wachsen zu lassen, wo die Natur sich durch Dürre und Unfruchtbarkeit entehrt sahe. Er wies dazu die Quecke, sonderlich die zerhackten und ausgestreuten Wurzeln derselben an, in- gleichen den Sandhafer (Elymus arenarius), das Dactylon arundinaceum, die Hauhechel ohne Stacheln, welche aber nach zwey bis drey Jahren, vermuthlich wegen der Dürftigkeit, in die mit Stacheln ausartet, die in Aegypten in dürrem Sande um die Pyramiden einzig sich er- haltende Hauhechel, welche auch vor dem Vieh sicher ist; auch emfahl er die Genista Hyperici fol. zu Anbauung eines dergleichen sandigen Bodens, zumal da es für Schaafe ein nicht un- angenehmes Futter, und weit zuträglicher ist, als die in dergleichen Orten gewöhnliche Hei- de. f) Man stellte auch selbst bey Dresden mit den Gegenden an der Priesnitz, welche sehr sandig sind, Versuche an, und hat seit 15 Jah- ren dieselben mit Seekorn und Seehafer besäer, wodurch der Flugsand ziemlich gedämpft wor- den. Eben so vielen Dank ist der deutsche Wiesenbau dem Hrn. Hofr. Schreber zu Er- langen schuldig, der durch feine Preisschrift über den Wiesenbau, durch seine Anwendung der Botanik auf dieses Nahrungsgeschäfte, und durch seine Grasbeschreibungen vieles zu gründ-
lichern
f) Eben dasselbe empfiehlt auch die Klittag. S. Leipz. Intell. Bl. vom J. 1767.
M
Wuͤſteneyen gruͤnen zu heißen, und da Gras wachſen zu laſſen, wo die Natur ſich durch Duͤrre und Unfruchtbarkeit entehrt ſahe. Er wies dazu die Quecke, ſonderlich die zerhackten und ausgeſtreuten Wurzeln derſelben an, in- gleichen den Sandhafer (Elymus arenarius), das Dactylon arundinaceum, die Hauhechel ohne Stacheln, welche aber nach zwey bis drey Jahren, vermuthlich wegen der Duͤrftigkeit, in die mit Stacheln ausartet, die in Aegypten in duͤrrem Sande um die Pyramiden einzig ſich er- haltende Hauhechel, welche auch vor dem Vieh ſicher iſt; auch emfahl er die Geniſta Hyperici fol. zu Anbauung eines dergleichen ſandigen Bodens, zumal da es fuͤr Schaafe ein nicht un- angenehmes Futter, und weit zutraͤglicher iſt, als die in dergleichen Orten gewoͤhnliche Hei- de. f) Man ſtellte auch ſelbſt bey Dresden mit den Gegenden an der Priesnitz, welche ſehr ſandig ſind, Verſuche an, und hat ſeit 15 Jah- ren dieſelben mit Seekorn und Seehafer beſaͤer, wodurch der Flugſand ziemlich gedaͤmpft wor- den. Eben ſo vielen Dank iſt der deutſche Wieſenbau dem Hrn. Hofr. Schreber zu Er- langen ſchuldig, der durch feine Preisſchrift uͤber den Wieſenbau, durch ſeine Anwendung der Botanik auf dieſes Nahrungsgeſchaͤfte, und durch ſeine Grasbeſchreibungen vieles zu gruͤnd-
lichern
f) Eben daſſelbe empfiehlt auch die Klittag. S. Leipz. Intell. Bl. vom J. 1767.
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[177/0203]
Wuͤſteneyen gruͤnen zu heißen, und da Gras
wachſen zu laſſen, wo die Natur ſich durch
Duͤrre und Unfruchtbarkeit entehrt ſahe. Er
wies dazu die Quecke, ſonderlich die zerhackten
und ausgeſtreuten Wurzeln derſelben an, in-
gleichen den Sandhafer (Elymus arenarius),
das Dactylon arundinaceum, die Hauhechel
ohne Stacheln, welche aber nach zwey bis drey
Jahren, vermuthlich wegen der Duͤrftigkeit, in
die mit Stacheln ausartet, die in Aegypten in
duͤrrem Sande um die Pyramiden einzig ſich er-
haltende Hauhechel, welche auch vor dem Vieh
ſicher iſt; auch emfahl er die Geniſta Hyperici
fol. zu Anbauung eines dergleichen ſandigen
Bodens, zumal da es fuͤr Schaafe ein nicht un-
angenehmes Futter, und weit zutraͤglicher iſt,
als die in dergleichen Orten gewoͤhnliche Hei-
de. f) Man ſtellte auch ſelbſt bey Dresden
mit den Gegenden an der Priesnitz, welche ſehr
ſandig ſind, Verſuche an, und hat ſeit 15 Jah-
ren dieſelben mit Seekorn und Seehafer beſaͤer,
wodurch der Flugſand ziemlich gedaͤmpft wor-
den. Eben ſo vielen Dank iſt der deutſche
Wieſenbau dem Hrn. Hofr. Schreber zu Er-
langen ſchuldig, der durch feine Preisſchrift
uͤber den Wieſenbau, durch ſeine Anwendung
der Botanik auf dieſes Nahrungsgeſchaͤfte, und
durch ſeine Grasbeſchreibungen vieles zu gruͤnd-
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Leipz. Intell. Bl. vom J. 1767.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/203>, abgerufen am 21.11.2024.
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