Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.ziehet schöne Pferde daselbst, nur sind sie oft Der Landgraf von Hessenkassel folgte in der lich.
ziehet ſchoͤne Pferde daſelbſt, nur ſind ſie oft Der Landgraf von Heſſenkaſſel folgte in der lich.
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ziehet ſchoͤne Pferde daſelbſt, nur ſind ſie oft
zu fein und zu ſchwach; ſonſt haben ſie auch gu-
te Wagenpferde. Unter den Hannoveriſchen
Geſtuͤtten ſind ſonderlich das zu Roſenburg be-
ruͤhmt. Auch ſind in dem Hannoͤveriſchen gu-
te Manlthiergeſtuͤtte.
Der Landgraf von Heſſenkaſſel folgte in der
Mitte dieſes Jahrhunderts dieſem Beyſpiele
nach, und fieng es ſchon als Statthalter mit
großem Eifer an. Er wendete viele Koſten auf
gute Beſchaͤler; dennoch fallen die Pferde meiſt
zu fein, die Marburger ausgenommen, welche
noch ein gutes Fundament haben. Der Mark-
graf von Anſpach fuͤhrte die Landgeſtuͤtte ein,
und verbeſſerte dadurch die Pferdezucht anſehn-
lich, doch tadelt man an ihnen, daß ſie ſelten
gon großem Vermoͤgen ſind. Auch in einigen
geiſtlichen Landen machte man gegen die Mitte des
itzigen Jahrhunderts vorzuͤgliche Anſtalten hier-
zu. In Bamberg machte ſich der Oberbereuter
Steckmeuer verdient, und in Wuͤrzburg zog
die Pferdezucht ſchon in der Mitte dieſes Jahr-
hunderts Geld ins Land. Auch Maynz rief
den Stallmeiſter Huſcher von dem Senergeſtuͤt-
te, um die ſeinigen zu beſſern; eines der vor-
zuͤglichſten iſt Speſſart. Im Fuldaiſchen giebt
die Zucht mehr Wagenpferde als andere gute
Stuͤcke; indeſſen iſt die Maulthierzucht daſelbſt
anſehnlich. Im Rudolſtaͤdtiſchen und Eiſenachi-
ſchen iſt die Pferdezucht nicht weniger anſehn-
lich.
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