Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

stein beschreibt. Er kommt hierauf zu den
Gärten von China, wo er Chambres Beschrei-
bungen folgt, aber doch einige Gründe gegen
die Wirklichkeit der chinesischen Gärten vor-
bringt, welche er sonderlich von dem Still-
schweigen anderer Reisenden nimmt. Er geht
hierauf zu verschiedenen Gärten und Lustplätzen
in andern Weltgegenden. Er untersucht hier-
auf im zweyten Abschnitte den alten und neuen
Geschmack in den Gärten, geht zur Entste-
hung des neuen über, wozu Bako und Addison
durch männliche Beurtheilungen, Pope durch
Spott, Milton durch die Malerey in seinen
verlornen Paradies den Weg bahnten, und
den endlich der muthige Kent mit großem Ge-
nie betrat, und Home und Whately der Gar-
tenkunst scharfsinnige Untersuchungen widme-
ten. Unter den Franzosen erhob sich zuerst
der Bürger von Genf gegen den falschen Ge-
schmack in dem Baumgarten seiner Julie y).
Ihm folgte Watelet und einige andre Schrift-
steller. Unter den deutschen Verbesserern zeich-
net er einen Geßner und Sulzer aus, wozu
ich oben noch einen und den andern verdienten
Mann gesetzt habe. Er handelt im dritten
Abschnitte von der Gartenkunst als schönen
Kunst, im vierten von der Bestimmung und
Würde der Gärten. Er geht hierauf selbst

zur
y) S. Julie au nouvelle Heloise Part. IV. Lettr.
XI.

ſtein beſchreibt. Er kommt hierauf zu den
Gaͤrten von China, wo er Chambres Beſchrei-
bungen folgt, aber doch einige Gruͤnde gegen
die Wirklichkeit der chineſiſchen Gaͤrten vor-
bringt, welche er ſonderlich von dem Still-
ſchweigen anderer Reiſenden nimmt. Er geht
hierauf zu verſchiedenen Gaͤrten und Luſtplaͤtzen
in andern Weltgegenden. Er unterſucht hier-
auf im zweyten Abſchnitte den alten und neuen
Geſchmack in den Gaͤrten, geht zur Entſte-
hung des neuen uͤber, wozu Bako und Addiſon
durch maͤnnliche Beurtheilungen, Pope durch
Spott, Milton durch die Malerey in ſeinen
verlornen Paradies den Weg bahnten, und
den endlich der muthige Kent mit großem Ge-
nie betrat, und Home und Whately der Gar-
tenkunſt ſcharfſinnige Unterſuchungen widme-
ten. Unter den Franzoſen erhob ſich zuerſt
der Buͤrger von Genf gegen den falſchen Ge-
ſchmack in dem Baumgarten ſeiner Julie y).
Ihm folgte Watelet und einige andre Schrift-
ſteller. Unter den deutſchen Verbeſſerern zeich-
net er einen Geßner und Sulzer aus, wozu
ich oben noch einen und den andern verdienten
Mann geſetzt habe. Er handelt im dritten
Abſchnitte von der Gartenkunſt als ſchoͤnen
Kunſt, im vierten von der Beſtimmung und
Wuͤrde der Gaͤrten. Er geht hierauf ſelbſt

zur
y) S. Julie au nouvelle Heloiſe Part. IV. Lettr.
XI.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0146" n="136"/>
&#x017F;tein be&#x017F;chreibt. Er kommt hierauf zu den<lb/>
Ga&#x0364;rten von China, wo er Chambres Be&#x017F;chrei-<lb/>
bungen folgt, aber doch einige Gru&#x0364;nde gegen<lb/>
die Wirklichkeit der chine&#x017F;i&#x017F;chen Ga&#x0364;rten vor-<lb/>
bringt, welche er &#x017F;onderlich von dem Still-<lb/>
&#x017F;chweigen anderer Rei&#x017F;enden nimmt. Er geht<lb/>
hierauf zu ver&#x017F;chiedenen Ga&#x0364;rten und Lu&#x017F;tpla&#x0364;tzen<lb/>
in andern Weltgegenden. Er unter&#x017F;ucht hier-<lb/>
auf im zweyten Ab&#x017F;chnitte den alten und neuen<lb/>
Ge&#x017F;chmack in den Ga&#x0364;rten, geht zur Ent&#x017F;te-<lb/>
hung des neuen u&#x0364;ber, wozu Bako und Addi&#x017F;on<lb/>
durch ma&#x0364;nnliche Beurtheilungen, Pope durch<lb/>
Spott, Milton durch die Malerey in &#x017F;einen<lb/>
verlornen Paradies den Weg bahnten, und<lb/>
den endlich der muthige Kent mit großem Ge-<lb/>
nie betrat, und Home und Whately der Gar-<lb/>
tenkun&#x017F;t &#x017F;charf&#x017F;innige Unter&#x017F;uchungen widme-<lb/>
ten. Unter den Franzo&#x017F;en erhob &#x017F;ich zuer&#x017F;t<lb/>
der Bu&#x0364;rger von Genf gegen den fal&#x017F;chen Ge-<lb/>
&#x017F;chmack in dem Baumgarten &#x017F;einer Julie <note place="foot" n="y)">S. <hi rendition="#aq">Julie au nouvelle Heloi&#x017F;e Part. IV. Lettr.<lb/>
XI.</hi></note>.<lb/>
Ihm folgte Watelet und einige andre Schrift-<lb/>
&#x017F;teller. Unter den deut&#x017F;chen Verbe&#x017F;&#x017F;erern zeich-<lb/>
net er einen Geßner und Sulzer aus, wozu<lb/>
ich oben noch einen und den andern verdienten<lb/>
Mann ge&#x017F;etzt habe. Er handelt im dritten<lb/>
Ab&#x017F;chnitte von der Gartenkun&#x017F;t als &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/>
Kun&#x017F;t, im vierten von der Be&#x017F;timmung und<lb/>
Wu&#x0364;rde der Ga&#x0364;rten. Er geht hierauf &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zur</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0146] ſtein beſchreibt. Er kommt hierauf zu den Gaͤrten von China, wo er Chambres Beſchrei- bungen folgt, aber doch einige Gruͤnde gegen die Wirklichkeit der chineſiſchen Gaͤrten vor- bringt, welche er ſonderlich von dem Still- ſchweigen anderer Reiſenden nimmt. Er geht hierauf zu verſchiedenen Gaͤrten und Luſtplaͤtzen in andern Weltgegenden. Er unterſucht hier- auf im zweyten Abſchnitte den alten und neuen Geſchmack in den Gaͤrten, geht zur Entſte- hung des neuen uͤber, wozu Bako und Addiſon durch maͤnnliche Beurtheilungen, Pope durch Spott, Milton durch die Malerey in ſeinen verlornen Paradies den Weg bahnten, und den endlich der muthige Kent mit großem Ge- nie betrat, und Home und Whately der Gar- tenkunſt ſcharfſinnige Unterſuchungen widme- ten. Unter den Franzoſen erhob ſich zuerſt der Buͤrger von Genf gegen den falſchen Ge- ſchmack in dem Baumgarten ſeiner Julie y). Ihm folgte Watelet und einige andre Schrift- ſteller. Unter den deutſchen Verbeſſerern zeich- net er einen Geßner und Sulzer aus, wozu ich oben noch einen und den andern verdienten Mann geſetzt habe. Er handelt im dritten Abſchnitte von der Gartenkunſt als ſchoͤnen Kunſt, im vierten von der Beſtimmung und Wuͤrde der Gaͤrten. Er geht hierauf ſelbſt zur y) S. Julie au nouvelle Heloiſe Part. IV. Lettr. XI.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/146
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/146>, abgerufen am 04.12.2024.