Commissarien, welche in dem Jahre 1585 ge- nehmiget und bestätiget wurde b). So finden sich auch besondere Holzordnungen für den thü- ringer Wald.
Friedrich Wilhelm, jener ruhmwürdige Administrator der sächsischen Lande, schrieb dem Verkaufe der Anweisung und Nutzung des Holzes Gesetze vor in dem Patente vom J. 1598, wie es bey Frühlings- und Herbst- forstereyen mit Verkauf, Anweisung des Hol- zes und Holznutzung zu halten; eben so erschie- nen das Jahr vorher 1597 Resolutions- punkte, wegen Abstellung der in Forst- und Holzsachen eingerissenen Mißbräuche c).
In vielen andern deutschen Landen hatte man für die Waldungen, wegen ihrer Ver- hältnisse und Verbindung mit der Jagd, als einem vorzüglichen Vergnügen der Höfe, und als eine Quelle von Einkünften für die fürst- liche Cammer, fast mehr Aufmerksamkeit, als für andere Nahrungsgeschäfte. Im sechzehn- ten Jahrhunderte finden sich verschiedene Spu- ren, daß man schon damals in Deutschland sehr für den Holzmangel befürchtet. Wahr- scheinlich veranlaßte die Verwüstung der Wäl- der durch die häufigen Kriege diese Furcht;
und
b) S. H. Stissers Forst- und Jagdhistorie, An- hang p. 109.
c) H. von Flemmig deutscher Jäger, p. 350. 2ter Theil.
Commiſſarien, welche in dem Jahre 1585 ge- nehmiget und beſtaͤtiget wurde b). So finden ſich auch beſondere Holzordnungen fuͤr den thuͤ- ringer Wald.
Friedrich Wilhelm, jener ruhmwuͤrdige Adminiſtrator der ſaͤchſiſchen Lande, ſchrieb dem Verkaufe der Anweiſung und Nutzung des Holzes Geſetze vor in dem Patente vom J. 1598, wie es bey Fruͤhlings- und Herbſt- forſtereyen mit Verkauf, Anweiſung des Hol- zes und Holznutzung zu halten; eben ſo erſchie- nen das Jahr vorher 1597 Reſolutions- punkte, wegen Abſtellung der in Forſt- und Holzſachen eingeriſſenen Mißbraͤuche c).
In vielen andern deutſchen Landen hatte man fuͤr die Waldungen, wegen ihrer Ver- haͤltniſſe und Verbindung mit der Jagd, als einem vorzuͤglichen Vergnuͤgen der Hoͤfe, und als eine Quelle von Einkuͤnften fuͤr die fuͤrſt- liche Cammer, faſt mehr Aufmerkſamkeit, als fuͤr andere Nahrungsgeſchaͤfte. Im ſechzehn- ten Jahrhunderte finden ſich verſchiedene Spu- ren, daß man ſchon damals in Deutſchland ſehr fuͤr den Holzmangel befuͤrchtet. Wahr- ſcheinlich veranlaßte die Verwuͤſtung der Waͤl- der durch die haͤufigen Kriege dieſe Furcht;
und
b) S. H. Stiſſers Forſt- und Jagdhiſtorie, An- hang p. 109.
c) H. von Flemmig deutſcher Jaͤger, p. 350. 2ter Theil.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0266"n="256"/>
Commiſſarien, welche in dem Jahre 1585 ge-<lb/>
nehmiget und beſtaͤtiget wurde <noteplace="foot"n="b)">S. H. Stiſſers Forſt- und Jagdhiſtorie, An-<lb/>
hang <hirendition="#aq">p.</hi> 109.</note>. So finden<lb/>ſich auch beſondere Holzordnungen fuͤr den thuͤ-<lb/>
ringer Wald.</p><lb/><p>Friedrich Wilhelm, jener ruhmwuͤrdige<lb/>
Adminiſtrator der ſaͤchſiſchen Lande, ſchrieb<lb/>
dem Verkaufe der Anweiſung und Nutzung<lb/>
des Holzes Geſetze vor in dem Patente vom<lb/>
J. 1598, wie es bey Fruͤhlings- und Herbſt-<lb/>
forſtereyen mit Verkauf, Anweiſung des Hol-<lb/>
zes und Holznutzung zu halten; eben ſo erſchie-<lb/>
nen das Jahr vorher 1597 Reſolutions-<lb/>
punkte, wegen Abſtellung der in Forſt- und<lb/>
Holzſachen eingeriſſenen Mißbraͤuche <noteplace="foot"n="c)">H. von Flemmig deutſcher Jaͤger, <hirendition="#aq">p.</hi> 350. 2ter<lb/>
Theil.</note>.</p><lb/><p>In vielen andern deutſchen Landen hatte<lb/>
man fuͤr die Waldungen, wegen ihrer Ver-<lb/>
haͤltniſſe und Verbindung mit der Jagd, als<lb/>
einem vorzuͤglichen Vergnuͤgen der Hoͤfe, und<lb/>
als eine Quelle von Einkuͤnften fuͤr die fuͤrſt-<lb/>
liche Cammer, faſt mehr Aufmerkſamkeit, als<lb/>
fuͤr andere Nahrungsgeſchaͤfte. Im ſechzehn-<lb/>
ten Jahrhunderte finden ſich verſchiedene Spu-<lb/>
ren, daß man ſchon damals in Deutſchland<lb/>ſehr fuͤr den Holzmangel befuͤrchtet. Wahr-<lb/>ſcheinlich veranlaßte die Verwuͤſtung der Waͤl-<lb/>
der durch die haͤufigen Kriege dieſe Furcht;<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[256/0266]
Commiſſarien, welche in dem Jahre 1585 ge-
nehmiget und beſtaͤtiget wurde b). So finden
ſich auch beſondere Holzordnungen fuͤr den thuͤ-
ringer Wald.
Friedrich Wilhelm, jener ruhmwuͤrdige
Adminiſtrator der ſaͤchſiſchen Lande, ſchrieb
dem Verkaufe der Anweiſung und Nutzung
des Holzes Geſetze vor in dem Patente vom
J. 1598, wie es bey Fruͤhlings- und Herbſt-
forſtereyen mit Verkauf, Anweiſung des Hol-
zes und Holznutzung zu halten; eben ſo erſchie-
nen das Jahr vorher 1597 Reſolutions-
punkte, wegen Abſtellung der in Forſt- und
Holzſachen eingeriſſenen Mißbraͤuche c).
In vielen andern deutſchen Landen hatte
man fuͤr die Waldungen, wegen ihrer Ver-
haͤltniſſe und Verbindung mit der Jagd, als
einem vorzuͤglichen Vergnuͤgen der Hoͤfe, und
als eine Quelle von Einkuͤnften fuͤr die fuͤrſt-
liche Cammer, faſt mehr Aufmerkſamkeit, als
fuͤr andere Nahrungsgeſchaͤfte. Im ſechzehn-
ten Jahrhunderte finden ſich verſchiedene Spu-
ren, daß man ſchon damals in Deutſchland
ſehr fuͤr den Holzmangel befuͤrchtet. Wahr-
ſcheinlich veranlaßte die Verwuͤſtung der Waͤl-
der durch die haͤufigen Kriege dieſe Furcht;
und
b) S. H. Stiſſers Forſt- und Jagdhiſtorie, An-
hang p. 109.
c) H. von Flemmig deutſcher Jaͤger, p. 350. 2ter
Theil.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/266>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.