In dem Würtenbergischen erschien im J. 1595 eine Forstordnung in französischer Spra- che, welche Fritsch gleichfalls hat c). Eine Urkunde, die in vielen Stücken Aufmersam- keit verdient, theils weil sie ziemlich genau und ausführlich ist; theils aber auch, weil sie vielleicht eine der ältesten öffentlichen Schriften ist, die in französischer Sprache in Deutsch- land aufgesetzt worden, auch wegen der Titu- latur einige Bemerkungen verdient. Und endlich die oberlausitzer Landesordnung vom Jahre 1597. Zuletzt kann man auch hierher eine Verordnung der hennebergischen Regie- rung vom Jahre 1595 rechnen, welche die Ver- minderung der vielen und überflüßigen Zäune zur Schonung des Holzes befiehlt. Es wird dar- innen verordnet, daß die Frauenwälder, Flur- markung, um und um mit einem Zaune umge- ben; die vielen einzelnen Zäune um die Güter hingegen abgeschafft werden sollen d). So
erschien
c) S. 215. Sie ist überschrieben: Ordonnances de tres-haut tres illustre puissant prince et Sei- gneur Frederik par la Grace de Dieu Duc de Wirtemberg et Tek touchant les bois et forets en ses Comtes de Montbeliard et souveraines Seigneuries. Primiere partie des ordonnances des bois et forets de l'ordre qu'on doit garder au coupage du boi. Seconde Partie -- -- touchant la Sauvagine.
d) Sie wird erwähnt in der hennebergischen Wald- Forst- und Holzordnung vom Jahre 1615, beym Fritsch p. 62.
In dem Wuͤrtenbergiſchen erſchien im J. 1595 eine Forſtordnung in franzoͤſiſcher Spra- che, welche Fritſch gleichfalls hat c). Eine Urkunde, die in vielen Stuͤcken Aufmerſam- keit verdient, theils weil ſie ziemlich genau und ausfuͤhrlich iſt; theils aber auch, weil ſie vielleicht eine der aͤlteſten oͤffentlichen Schriften iſt, die in franzoͤſiſcher Sprache in Deutſch- land aufgeſetzt worden, auch wegen der Titu- latur einige Bemerkungen verdient. Und endlich die oberlauſitzer Landesordnung vom Jahre 1597. Zuletzt kann man auch hierher eine Verordnung der hennebergiſchen Regie- rung vom Jahre 1595 rechnen, welche die Ver- minderung der vielen und uͤberfluͤßigen Zaͤune zur Schonung des Holzes befiehlt. Es wird dar- innen verordnet, daß die Frauenwaͤlder, Flur- markung, um und um mit einem Zaune umge- ben; die vielen einzelnen Zaͤune um die Guͤter hingegen abgeſchafft werden ſollen d). So
erſchien
c) S. 215. Sie iſt uͤberſchrieben: Ordonnances de tres-haut tres illuſtre puiſſant prince et Sei- gneur Frederik par la Grace de Dieu Duc de Wirtemberg et Tek touchant les bois et forêts en ſes Comtés de Montbeliard et ſouveraines Seigneuries. Primiere partie des ordonnances des bois et forets de l’ordre qu’on doit garder au coupage du boi. Seconde Partie — — touchant la Sauvagine.
d) Sie wird erwaͤhnt in der hennebergiſchen Wald- Forſt- und Holzordnung vom Jahre 1615, beym Fritſch p. 62.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0280"n="270"/><p>In dem Wuͤrtenbergiſchen erſchien im J.<lb/>
1595 eine Forſtordnung in franzoͤſiſcher Spra-<lb/>
che, welche Fritſch gleichfalls hat <noteplace="foot"n="c)">S. 215. Sie iſt uͤberſchrieben: <hirendition="#aq">Ordonnances<lb/>
de tres-haut tres illuſtre puiſſant prince et Sei-<lb/>
gneur Frederik par la Grace de Dieu Duc de<lb/>
Wirtemberg et Tek touchant les bois et forêts<lb/>
en ſes Comtés de Montbeliard et ſouveraines<lb/>
Seigneuries. Primiere partie des ordonnances<lb/>
des bois et forets de l’ordre qu’on doit garder<lb/>
au coupage du boi. Seconde Partie ——<lb/>
touchant la Sauvagine.</hi></note>. Eine<lb/>
Urkunde, die in vielen Stuͤcken Aufmerſam-<lb/>
keit verdient, theils weil ſie ziemlich genau<lb/>
und ausfuͤhrlich iſt; theils aber auch, weil ſie<lb/>
vielleicht eine der aͤlteſten oͤffentlichen Schriften<lb/>
iſt, die in franzoͤſiſcher Sprache in Deutſch-<lb/>
land aufgeſetzt worden, auch wegen der Titu-<lb/>
latur einige Bemerkungen verdient. Und<lb/>
endlich die oberlauſitzer Landesordnung vom<lb/>
Jahre 1597. Zuletzt kann man auch hierher<lb/>
eine Verordnung der hennebergiſchen Regie-<lb/>
rung vom Jahre 1595 rechnen, welche die Ver-<lb/>
minderung der vielen und uͤberfluͤßigen Zaͤune<lb/>
zur Schonung des Holzes befiehlt. Es wird dar-<lb/>
innen verordnet, daß die Frauenwaͤlder, Flur-<lb/>
markung, um und um mit einem Zaune umge-<lb/>
ben; die vielen einzelnen Zaͤune um die Guͤter<lb/>
hingegen abgeſchafft werden ſollen <noteplace="foot"n="d)">Sie wird erwaͤhnt in der hennebergiſchen Wald-<lb/>
Forſt- und Holzordnung vom Jahre 1615, beym<lb/>
Fritſch <hirendition="#aq">p.</hi> 62.</note>. So<lb/><fwplace="bottom"type="catch">erſchien</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[270/0280]
In dem Wuͤrtenbergiſchen erſchien im J.
1595 eine Forſtordnung in franzoͤſiſcher Spra-
che, welche Fritſch gleichfalls hat c). Eine
Urkunde, die in vielen Stuͤcken Aufmerſam-
keit verdient, theils weil ſie ziemlich genau
und ausfuͤhrlich iſt; theils aber auch, weil ſie
vielleicht eine der aͤlteſten oͤffentlichen Schriften
iſt, die in franzoͤſiſcher Sprache in Deutſch-
land aufgeſetzt worden, auch wegen der Titu-
latur einige Bemerkungen verdient. Und
endlich die oberlauſitzer Landesordnung vom
Jahre 1597. Zuletzt kann man auch hierher
eine Verordnung der hennebergiſchen Regie-
rung vom Jahre 1595 rechnen, welche die Ver-
minderung der vielen und uͤberfluͤßigen Zaͤune
zur Schonung des Holzes befiehlt. Es wird dar-
innen verordnet, daß die Frauenwaͤlder, Flur-
markung, um und um mit einem Zaune umge-
ben; die vielen einzelnen Zaͤune um die Guͤter
hingegen abgeſchafft werden ſollen d). So
erſchien
c) S. 215. Sie iſt uͤberſchrieben: Ordonnances
de tres-haut tres illuſtre puiſſant prince et Sei-
gneur Frederik par la Grace de Dieu Duc de
Wirtemberg et Tek touchant les bois et forêts
en ſes Comtés de Montbeliard et ſouveraines
Seigneuries. Primiere partie des ordonnances
des bois et forets de l’ordre qu’on doit garder
au coupage du boi. Seconde Partie — —
touchant la Sauvagine.
d) Sie wird erwaͤhnt in der hennebergiſchen Wald-
Forſt- und Holzordnung vom Jahre 1615, beym
Fritſch p. 62.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/280>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.