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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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bergichte Gegenden, wo sich Schiefersteine fin-
den, und deren Boden etwas röthlich und let-
tig ist. In der Jugend, und wenn sie ein-
zeln stehet, wächst die Lerche krumm und oben
in die Spitze; wenn aber der Stamm stark
wird, so wird er gerade und sehr lang, wenn
er geschlossen stehet. Er macht durch diese
Art Bäume die wernigerodischen Forste sehr
einträglich, weil sie hier bis jetzo am stärksten
gebauet werden.

Seine Versuche und Theorie in dem Baue
der Eichen sind nicht weniger lehrreich, wie
überhaupt seine Forstanstalten; um desto wich-
tiger werden sie für die Oekonomiegeschichte.
Sie bestehen vorzüglich in folgendem, und ge-
hen meist ins Große. Die gräflich wernige-
rodischen Forsten sind nach Morgen oder
Ackern, zu 120 Quadratruthen sechzehnschu-
higen Maaßes, vermessen, alle Reviere durch
Hauptlinien, und von diesen wieder ausge-
hende Abtheilungslinien in regelmäßige Ver-
haue nach ihrer Länge zu 30, 40 und 60, im
harten oder Laubholz, in 80, 100 bis 120
jährige, im schwarzen oder Nadelholze, einge-
theilet. Die Eintheilungslinien sind jedesmal
an der Hauptlinie mit einem eichenen Pfahle
bezeichnet, an welchem die Nummer des Ge-
haues befindlich ist; die Hauptlinien aber mit
allerhand Arten theils tragender Frucht-,
theils von dem andern Holze sich unterscheiden-

der
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bergichte Gegenden, wo ſich Schieferſteine fin-
den, und deren Boden etwas roͤthlich und let-
tig iſt. In der Jugend, und wenn ſie ein-
zeln ſtehet, waͤchſt die Lerche krumm und oben
in die Spitze; wenn aber der Stamm ſtark
wird, ſo wird er gerade und ſehr lang, wenn
er geſchloſſen ſtehet. Er macht durch dieſe
Art Baͤume die wernigerodiſchen Forſte ſehr
eintraͤglich, weil ſie hier bis jetzo am ſtaͤrkſten
gebauet werden.

Seine Verſuche und Theorie in dem Baue
der Eichen ſind nicht weniger lehrreich, wie
uͤberhaupt ſeine Forſtanſtalten; um deſto wich-
tiger werden ſie fuͤr die Oekonomiegeſchichte.
Sie beſtehen vorzuͤglich in folgendem, und ge-
hen meiſt ins Große. Die graͤflich wernige-
rodiſchen Forſten ſind nach Morgen oder
Ackern, zu 120 Quadratruthen ſechzehnſchu-
higen Maaßes, vermeſſen, alle Reviere durch
Hauptlinien, und von dieſen wieder ausge-
hende Abtheilungslinien in regelmaͤßige Ver-
haue nach ihrer Laͤnge zu 30, 40 und 60, im
harten oder Laubholz, in 80, 100 bis 120
jaͤhrige, im ſchwarzen oder Nadelholze, einge-
theilet. Die Eintheilungslinien ſind jedesmal
an der Hauptlinie mit einem eichenen Pfahle
bezeichnet, an welchem die Nummer des Ge-
haues befindlich iſt; die Hauptlinien aber mit
allerhand Arten theils tragender Frucht-,
theils von dem andern Holze ſich unterſcheiden-

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[341/0351] bergichte Gegenden, wo ſich Schieferſteine fin- den, und deren Boden etwas roͤthlich und let- tig iſt. In der Jugend, und wenn ſie ein- zeln ſtehet, waͤchſt die Lerche krumm und oben in die Spitze; wenn aber der Stamm ſtark wird, ſo wird er gerade und ſehr lang, wenn er geſchloſſen ſtehet. Er macht durch dieſe Art Baͤume die wernigerodiſchen Forſte ſehr eintraͤglich, weil ſie hier bis jetzo am ſtaͤrkſten gebauet werden. Seine Verſuche und Theorie in dem Baue der Eichen ſind nicht weniger lehrreich, wie uͤberhaupt ſeine Forſtanſtalten; um deſto wich- tiger werden ſie fuͤr die Oekonomiegeſchichte. Sie beſtehen vorzuͤglich in folgendem, und ge- hen meiſt ins Große. Die graͤflich wernige- rodiſchen Forſten ſind nach Morgen oder Ackern, zu 120 Quadratruthen ſechzehnſchu- higen Maaßes, vermeſſen, alle Reviere durch Hauptlinien, und von dieſen wieder ausge- hende Abtheilungslinien in regelmaͤßige Ver- haue nach ihrer Laͤnge zu 30, 40 und 60, im harten oder Laubholz, in 80, 100 bis 120 jaͤhrige, im ſchwarzen oder Nadelholze, einge- theilet. Die Eintheilungslinien ſind jedesmal an der Hauptlinie mit einem eichenen Pfahle bezeichnet, an welchem die Nummer des Ge- haues befindlich iſt; die Hauptlinien aber mit allerhand Arten theils tragender Frucht-, theils von dem andern Holze ſich unterſcheiden- der Y 3

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/351>, abgerufen am 25.11.2024.