sodann auf jeder Seite anderthalb Fuß mit Birken-, Aeschen-, Ahorn- und andern Saa- men, so dicke als möglich, besäet werden. Zwischen zwey dergleichen umgehackten Linien werden acht Fuß breite Gänge ohnbearbeitet gelassen, auf welchen eine Ruthe weit von ein- ander ein Pfahl eingeschlagen wird, bey wel- chen der Planteur vor Sommerszeit, wenn er sonst nichts zu thun hat, ein Loch vier Fuß weit, und zivey Fuß tief, machet, um sodann in solche Eichen-, Aeschen-, oder Ahorn- stämme einzupflanzen, welches bis ins zehn- te Jahr noch geschehen kann.
Von hier aus giengen wir weiter durch al- le Gehaue, und besahen alle Abtheilungen auf dem stapclburgischen Revier, wo alles so schön, so fleißig angebauet war, und in so vortrefflichem Wachsthum stand, daß es nicht anders als mit Vergnügen gesehen werden konnte. Hier giebt es ganze Berge, welche vor dreyßig Jahren von allem Holze ganz ent- blößt gewesen sind, durch die Besä- und Be- pflanzung aber jetzt die schönsten harten Hölzer zeigten. Alles gesäete und angepflanz- te Holz, welches nie anders als linienweise geschiehet, nimmt sich besonders aus, und da man jedem Stamme nach seiner Art, bey der Verpflanzung, zu einem guten Wachsthume einen gewissen Flächeninnhalt des Bodens an- weiset, so ist der Boden nach dieser Einrich- tung sogleich gehörig bestanden. Es braucht
auch
II.Theil. Z
ſodann auf jeder Seite anderthalb Fuß mit Birken-, Aeſchen-, Ahorn- und andern Saa- men, ſo dicke als moͤglich, beſaͤet werden. Zwiſchen zwey dergleichen umgehackten Linien werden acht Fuß breite Gaͤnge ohnbearbeitet gelaſſen, auf welchen eine Ruthe weit von ein- ander ein Pfahl eingeſchlagen wird, bey wel- chen der Planteur vor Sommerszeit, wenn er ſonſt nichts zu thun hat, ein Loch vier Fuß weit, und zivey Fuß tief, machet, um ſodann in ſolche Eichen-, Aeſchen-, oder Ahorn- ſtaͤmme einzupflanzen, welches bis ins zehn- te Jahr noch geſchehen kann.
Von hier aus giengen wir weiter durch al- le Gehaue, und beſahen alle Abtheilungen auf dem ſtapclburgiſchen Revier, wo alles ſo ſchoͤn, ſo fleißig angebauet war, und in ſo vortrefflichem Wachsthum ſtand, daß es nicht anders als mit Vergnuͤgen geſehen werden konnte. Hier giebt es ganze Berge, welche vor dreyßig Jahren von allem Holze ganz ent- bloͤßt geweſen ſind, durch die Beſaͤ- und Be- pflanzung aber jetzt die ſchoͤnſten harten Hoͤlzer zeigten. Alles geſaͤete und angepflanz- te Holz, welches nie anders als linienweiſe geſchiehet, nimmt ſich beſonders aus, und da man jedem Stamme nach ſeiner Art, bey der Verpflanzung, zu einem guten Wachsthume einen gewiſſen Flaͤcheninnhalt des Bodens an- weiſet, ſo iſt der Boden nach dieſer Einrich- tung ſogleich gehoͤrig beſtanden. Es braucht
auch
II.Theil. Z
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[353/0363]
ſodann auf jeder Seite anderthalb Fuß mit
Birken-, Aeſchen-, Ahorn- und andern Saa-
men, ſo dicke als moͤglich, beſaͤet werden.
Zwiſchen zwey dergleichen umgehackten Linien
werden acht Fuß breite Gaͤnge ohnbearbeitet
gelaſſen, auf welchen eine Ruthe weit von ein-
ander ein Pfahl eingeſchlagen wird, bey wel-
chen der Planteur vor Sommerszeit, wenn er
ſonſt nichts zu thun hat, ein Loch vier Fuß
weit, und zivey Fuß tief, machet, um ſodann
in ſolche Eichen-, Aeſchen-, oder Ahorn-
ſtaͤmme einzupflanzen, welches bis ins zehn-
te Jahr noch geſchehen kann.
Von hier aus giengen wir weiter durch al-
le Gehaue, und beſahen alle Abtheilungen
auf dem ſtapclburgiſchen Revier, wo alles ſo
ſchoͤn, ſo fleißig angebauet war, und in ſo
vortrefflichem Wachsthum ſtand, daß es nicht
anders als mit Vergnuͤgen geſehen werden
konnte. Hier giebt es ganze Berge, welche
vor dreyßig Jahren von allem Holze ganz ent-
bloͤßt geweſen ſind, durch die Beſaͤ- und Be-
pflanzung aber jetzt die ſchoͤnſten harten
Hoͤlzer zeigten. Alles geſaͤete und angepflanz-
te Holz, welches nie anders als linienweiſe
geſchiehet, nimmt ſich beſonders aus, und da
man jedem Stamme nach ſeiner Art, bey der
Verpflanzung, zu einem guten Wachsthume
einen gewiſſen Flaͤcheninnhalt des Bodens an-
weiſet, ſo iſt der Boden nach dieſer Einrich-
tung ſogleich gehoͤrig beſtanden. Es braucht
auch
II. Theil. Z
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/363>, abgerufen am 22.11.2024.
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