gab ein Maler und Einwohner zu Frankfurt, Franz Keßler, 1618 eine dergleichen Erfin- dung heraus, woraus nachgehends Andreas Böckler, Architekt und Ingenieur zu Frank- furt, das Beste zog, und solches in seiner Fur- nologie und haushältischen Ofenkünsten im Jahre 1666 heraus gab; wie denn auch die Erfinder folgender Holzmenagen dieses Buchs sich sehr bedient haben.
In Sachsen erschien eine Disposition Joh. Georg des III, wegen der hohen Oefen vom 3ten März 1687, woraus man die rühmliche Vorsorge der sächsischen Polizey auch hierin- nen sieht.
In den neueren Zeiten haben sich viele an- gelegen seyn lassen, daß der täglich zunehmenden Abnahme des Holzes, und dessen Verschwen- dung durch die gewöhnlichen Stubenöfen so- wohl, als Salzsiedereyen, Brauerey und andern wirthschaftlichen Gebrauch, möchte abgeholfen werden. Daher lud gegen En- de des vorigen Jahrhunderts ein Architekt zu Hamburg, Geerit Roosen, zuerst die Töpfermeister daselbst, durch ein Memorial ein, um denselben einige Punkte zur Ver- besserung der gewöhnlichen Oefen vorzulegen.
Allein
27) Vom Gebrauch dieser neuen Art Kochofens. 28) Von allen großen, und in gemeinen Haushal- tungen gebräuchlichen Wäsch- und Färbekesseln, wie dieselbe anzurichten, daß dieselbige nicht so viel Brands, wie bishers geschehen, bedürfen.
gab ein Maler und Einwohner zu Frankfurt, Franz Keßler, 1618 eine dergleichen Erfin- dung heraus, woraus nachgehends Andreas Boͤckler, Architekt und Ingenieur zu Frank- furt, das Beſte zog, und ſolches in ſeiner Fur- nologie und haushaͤltiſchen Ofenkuͤnſten im Jahre 1666 heraus gab; wie denn auch die Erfinder folgender Holzmenagen dieſes Buchs ſich ſehr bedient haben.
In Sachſen erſchien eine Diſpoſition Joh. Georg des III, wegen der hohen Oefen vom 3ten Maͤrz 1687, woraus man die ruͤhmliche Vorſorge der ſaͤchſiſchen Polizey auch hierin- nen ſieht.
In den neueren Zeiten haben ſich viele an- gelegen ſeyn laſſen, daß der taͤglich zunehmenden Abnahme des Holzes, und deſſen Verſchwen- dung durch die gewoͤhnlichen Stubenoͤfen ſo- wohl, als Salzſiedereyen, Brauerey und andern wirthſchaftlichen Gebrauch, moͤchte abgeholfen werden. Daher lud gegen En- de des vorigen Jahrhunderts ein Architekt zu Hamburg, Geerit Rooſen, zuerſt die Toͤpfermeiſter daſelbſt, durch ein Memorial ein, um denſelben einige Punkte zur Ver- beſſerung der gewoͤhnlichen Oefen vorzulegen.
Allein
27) Vom Gebrauch dieſer neuen Art Kochofens. 28) Von allen großen, und in gemeinen Haushal- tungen gebraͤuchlichen Waͤſch- und Faͤrbekeſſeln, wie dieſelbe anzurichten, daß dieſelbige nicht ſo viel Brands, wie bishers geſchehen, beduͤrfen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0375"n="365"/>
gab ein Maler und Einwohner zu Frankfurt,<lb/>
Franz Keßler, 1618 eine dergleichen Erfin-<lb/>
dung heraus, woraus nachgehends Andreas<lb/>
Boͤckler, Architekt und Ingenieur zu Frank-<lb/>
furt, das Beſte zog, und ſolches in ſeiner Fur-<lb/>
nologie und haushaͤltiſchen Ofenkuͤnſten im<lb/>
Jahre 1666 heraus gab; wie denn auch die<lb/>
Erfinder folgender Holzmenagen dieſes Buchs<lb/>ſich ſehr bedient haben.</p><lb/><p>In Sachſen erſchien eine Diſpoſition Joh.<lb/>
Georg des <hirendition="#aq">III,</hi> wegen der hohen Oefen vom<lb/>
3ten Maͤrz 1687, woraus man die ruͤhmliche<lb/>
Vorſorge der ſaͤchſiſchen Polizey auch hierin-<lb/>
nen ſieht.</p><lb/><p>In den neueren Zeiten haben ſich viele an-<lb/>
gelegen ſeyn laſſen, daß der taͤglich zunehmenden<lb/>
Abnahme des Holzes, und deſſen Verſchwen-<lb/>
dung durch die gewoͤhnlichen Stubenoͤfen ſo-<lb/>
wohl, als Salzſiedereyen, Brauerey und<lb/>
andern wirthſchaftlichen Gebrauch, moͤchte<lb/>
abgeholfen werden. Daher lud gegen En-<lb/>
de des vorigen Jahrhunderts ein Architekt<lb/>
zu Hamburg, Geerit Rooſen, zuerſt die<lb/>
Toͤpfermeiſter daſelbſt, durch ein Memorial<lb/>
ein, um denſelben einige Punkte zur Ver-<lb/>
beſſerung der gewoͤhnlichen Oefen vorzulegen.<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Allein</fw><lb/><notexml:id="seg2pn_18_3"prev="#seg2pn_18_2"place="foot"n="p)"><list><item>27) Vom Gebrauch dieſer neuen Art Kochofens.</item><lb/><item>28) Von allen großen, und in gemeinen Haushal-<lb/>
tungen gebraͤuchlichen Waͤſch- und Faͤrbekeſſeln,<lb/>
wie dieſelbe anzurichten, daß dieſelbige nicht ſo<lb/>
viel Brands, wie bishers geſchehen, beduͤrfen.</item></list></note><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[365/0375]
gab ein Maler und Einwohner zu Frankfurt,
Franz Keßler, 1618 eine dergleichen Erfin-
dung heraus, woraus nachgehends Andreas
Boͤckler, Architekt und Ingenieur zu Frank-
furt, das Beſte zog, und ſolches in ſeiner Fur-
nologie und haushaͤltiſchen Ofenkuͤnſten im
Jahre 1666 heraus gab; wie denn auch die
Erfinder folgender Holzmenagen dieſes Buchs
ſich ſehr bedient haben.
In Sachſen erſchien eine Diſpoſition Joh.
Georg des III, wegen der hohen Oefen vom
3ten Maͤrz 1687, woraus man die ruͤhmliche
Vorſorge der ſaͤchſiſchen Polizey auch hierin-
nen ſieht.
In den neueren Zeiten haben ſich viele an-
gelegen ſeyn laſſen, daß der taͤglich zunehmenden
Abnahme des Holzes, und deſſen Verſchwen-
dung durch die gewoͤhnlichen Stubenoͤfen ſo-
wohl, als Salzſiedereyen, Brauerey und
andern wirthſchaftlichen Gebrauch, moͤchte
abgeholfen werden. Daher lud gegen En-
de des vorigen Jahrhunderts ein Architekt
zu Hamburg, Geerit Rooſen, zuerſt die
Toͤpfermeiſter daſelbſt, durch ein Memorial
ein, um denſelben einige Punkte zur Ver-
beſſerung der gewoͤhnlichen Oefen vorzulegen.
Allein
p)
p) 27) Vom Gebrauch dieſer neuen Art Kochofens.
28) Von allen großen, und in gemeinen Haushal-
tungen gebraͤuchlichen Waͤſch- und Faͤrbekeſſeln,
wie dieſelbe anzurichten, daß dieſelbige nicht ſo
viel Brands, wie bishers geſchehen, beduͤrfen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/375>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.