Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

der dritte Pfennig zum Rüggeld überlassen.
Jedoch mußte alles in Einnahme gebracht, und
hernach der Abgang des dritten Pfennigs in
die Ausgaberechnung des Jahres geschrieben
werden. Endlich gehört noch in dieses Jahr-
hundert eine französische Jagdordnung für
das Herzogthum Würtenberg, von Herzog
Friedrich, von dem Jahre 1595 z), welche
den zweyten Theil der in dem nämlichen Jah-
re in französischer Sprache erschienenen Forst-
ordnung ausmacht.

In dem Mecklenburgischen finden wir in
diesen Zeiten sehr gute Verordnungen und
Verhaltungsregeln in der Landesordnung,
vom Jahre 1562 a).

Es wurde untersagt, alles Wild, von Fast-
nacht bis auf Jacobi zu hegen, fangen oder
schlagen, und die Hasen durften in der Grusse
nicht geschossen werden. Es wurde das Ku-
ren, Lappen und Lauschen verboten, wodurch
das Wild verderbt und verödet wird. Es

wur-
z) Ordonnances de tres-haut tres illustre et puis-
sant Prince et Seigneur Frederic par la grace
de Dieu Duc de Würtemberg, pour le regard
de forests. Seconde partie de l' ordonnance
des forests Ascanois touchant la Sauvagine.
--
Am Ende ist das Jahr 1595 unterzeichnet. Siehe
Fritsch l. c. p. 222 sq.
a) 26. bey Fritsch p. 197.

der dritte Pfennig zum Ruͤggeld uͤberlaſſen.
Jedoch mußte alles in Einnahme gebracht, und
hernach der Abgang des dritten Pfennigs in
die Ausgaberechnung des Jahres geſchrieben
werden. Endlich gehoͤrt noch in dieſes Jahr-
hundert eine franzoͤſiſche Jagdordnung fuͤr
das Herzogthum Wuͤrtenberg, von Herzog
Friedrich, von dem Jahre 1595 z), welche
den zweyten Theil der in dem naͤmlichen Jah-
re in franzoͤſiſcher Sprache erſchienenen Forſt-
ordnung ausmacht.

In dem Mecklenburgiſchen finden wir in
dieſen Zeiten ſehr gute Verordnungen und
Verhaltungsregeln in der Landesordnung,
vom Jahre 1562 a).

Es wurde unterſagt, alles Wild, von Faſt-
nacht bis auf Jacobi zu hegen, fangen oder
ſchlagen, und die Haſen durften in der Gruſſe
nicht geſchoſſen werden. Es wurde das Ku-
ren, Lappen und Lauſchen verboten, wodurch
das Wild verderbt und veroͤdet wird. Es

wur-
z) Ordonnances de tres-haut tres illuſtre et puiſ-
ſant Prince et Seigneur Frederic par la grace
de Dieu Duc de Wuͤrtemberg, pour le regard
de foreſts. Seconde partie de l’ ordonnance
des foreſts Aſcanois touchant la Sauvagine.

Am Ende iſt das Jahr 1595 unterzeichnet. Siehe
Fritſch l. c. p. 222 ſq.
a) 26. bey Fritſch p. 197.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0418" n="408"/>
der dritte Pfennig zum Ru&#x0364;ggeld u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Jedoch mußte alles in Einnahme gebracht, und<lb/>
hernach der Abgang des dritten Pfennigs in<lb/>
die Ausgaberechnung des Jahres ge&#x017F;chrieben<lb/>
werden. Endlich geho&#x0364;rt noch in die&#x017F;es Jahr-<lb/>
hundert eine franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che Jagdordnung fu&#x0364;r<lb/>
das Herzogthum Wu&#x0364;rtenberg, von Herzog<lb/>
Friedrich, von dem Jahre 1595 <note place="foot" n="z)"><hi rendition="#aq">Ordonnances de tres-haut tres illu&#x017F;tre et pui&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ant Prince et Seigneur Frederic par la grace<lb/>
de Dieu Duc de Wu&#x0364;rtemberg, pour le regard<lb/>
de fore&#x017F;ts. Seconde partie de l&#x2019; ordonnance<lb/>
des fore&#x017F;ts A&#x017F;canois touchant la Sauvagine.</hi> &#x2014;<lb/>
Am Ende i&#x017F;t das Jahr 1595 unterzeichnet. Siehe<lb/>
Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">l. c. p. 222 &#x017F;q.</hi></note>, welche<lb/>
den zweyten Theil der in dem na&#x0364;mlichen Jah-<lb/>
re in franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;cher Sprache er&#x017F;chienenen For&#x017F;t-<lb/>
ordnung ausmacht.</p><lb/>
        <p>In dem Mecklenburgi&#x017F;chen finden wir in<lb/>
die&#x017F;en Zeiten &#x017F;ehr gute Verordnungen und<lb/>
Verhaltungsregeln in der Landesordnung,<lb/>
vom Jahre 1562 <note place="foot" n="a)">26. bey Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">p.</hi> 197.</note>.</p><lb/>
        <p>Es wurde unter&#x017F;agt, alles Wild, von Fa&#x017F;t-<lb/>
nacht bis auf Jacobi zu hegen, fangen oder<lb/>
&#x017F;chlagen, und die Ha&#x017F;en durften in der Gru&#x017F;&#x017F;e<lb/>
nicht ge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en werden. Es wurde das Ku-<lb/>
ren, Lappen und Lau&#x017F;chen verboten, wodurch<lb/>
das Wild verderbt und vero&#x0364;det wird. Es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wur-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[408/0418] der dritte Pfennig zum Ruͤggeld uͤberlaſſen. Jedoch mußte alles in Einnahme gebracht, und hernach der Abgang des dritten Pfennigs in die Ausgaberechnung des Jahres geſchrieben werden. Endlich gehoͤrt noch in dieſes Jahr- hundert eine franzoͤſiſche Jagdordnung fuͤr das Herzogthum Wuͤrtenberg, von Herzog Friedrich, von dem Jahre 1595 z), welche den zweyten Theil der in dem naͤmlichen Jah- re in franzoͤſiſcher Sprache erſchienenen Forſt- ordnung ausmacht. In dem Mecklenburgiſchen finden wir in dieſen Zeiten ſehr gute Verordnungen und Verhaltungsregeln in der Landesordnung, vom Jahre 1562 a). Es wurde unterſagt, alles Wild, von Faſt- nacht bis auf Jacobi zu hegen, fangen oder ſchlagen, und die Haſen durften in der Gruſſe nicht geſchoſſen werden. Es wurde das Ku- ren, Lappen und Lauſchen verboten, wodurch das Wild verderbt und veroͤdet wird. Es wur- z) Ordonnances de tres-haut tres illuſtre et puiſ- ſant Prince et Seigneur Frederic par la grace de Dieu Duc de Wuͤrtemberg, pour le regard de foreſts. Seconde partie de l’ ordonnance des foreſts Aſcanois touchant la Sauvagine. — Am Ende iſt das Jahr 1595 unterzeichnet. Siehe Fritſch l. c. p. 222 ſq. a) 26. bey Fritſch p. 197.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/418
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/418>, abgerufen am 22.11.2024.