Es finden sich auch Spuren von beson- dern Jagdlehnen, welche sogar Frauenzimmer erhalten haben. Der Fall äußerte sich im 15ten Jahrhunderte, da der Bischof von Fulda im J. 1434 s) ein Jagdlehn an eine gewisse Al- heiden Moken überließ, ihr auch die Jagddien- ste in so fern erließ, daß sie dafür etwas ge- wisses erlegen sollte.
Was die Litteratur des Jagdwesens im funfzehenten Jahrhunderte betrifft, so finden sich in den damaligen Zeiten verschiedene Schriften, welche von der Jagd handeln, da sie ein Vergnügen der Höfe und eine Belusti-
gung
s) Wir Johanns von Gottes Gnaden, Abt zu Ful- de, bekennen -- -- das wir angesehen haben, getruwe und nutze Dinste als uns der bescheiden Heine Moke zu Gisela gesessen gethan hat, und auch u[m]b besundern Bete und Forderung des Er- barn und Geistlichen, Johann von Buchenaw, zu dieser Zeit Probst zu Holzkirchen unsers Lieben in Gott Andächtigen, und haben den obgenan- ten Heinen Moken, Alheidin seiner ehelichen Wirthin und allen ihren Erbin recht und recht- lich gelihen und lihen in hiemit in Krafft dieses Briefs unsere Jägerlehn zu Gisela gelegen mit Ackern, Wisen etc. Doch also, wäre es, daß Heine Moke nie genante Alheide sin ehliche Wir- tin, oder ire Erbin das Dienst der Jäger des virgerurten Lehins nicht thun mochten konten oder wulden, so solden sie uns ader unsern Nach- kommen davon und davor jährlichen gebin XVIII Tomes und sollen sie darüber nicht her dringen, on Geverde -- -- -- Gebin anno dei M. CCCCXXXIII. Dominica Quasimodogeniti.
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Es finden ſich auch Spuren von beſon- dern Jagdlehnen, welche ſogar Frauenzimmer erhalten haben. Der Fall aͤußerte ſich im 15ten Jahrhunderte, da der Biſchof von Fulda im J. 1434 s) ein Jagdlehn an eine gewiſſe Al- heiden Moken uͤberließ, ihr auch die Jagddien- ſte in ſo fern erließ, daß ſie dafuͤr etwas ge- wiſſes erlegen ſollte.
Was die Litteratur des Jagdweſens im funfzehenten Jahrhunderte betrifft, ſo finden ſich in den damaligen Zeiten verſchiedene Schriften, welche von der Jagd handeln, da ſie ein Vergnuͤgen der Hoͤfe und eine Beluſti-
gung
s) Wir Johanns von Gottes Gnaden, Abt zu Ful- de, bekennen — — das wir angeſehen haben, getruwe und nutze Dinſte als uns der beſcheiden Heine Moke zu Giſela geſeſſen gethan hat, und auch u[m]b beſundern Bete und Forderung des Er- barn und Geiſtlichen, Johann von Buchenaw, zu dieſer Zeit Probſt zu Holzkirchen unſers Lieben in Gott Andaͤchtigen, und haben den obgenan- ten Heinen Moken, Alheidin ſeiner ehelichen Wirthin und allen ihren Erbin recht und recht- lich gelihen und lihen in hiemit in Krafft dieſes Briefs unſere Jaͤgerlehn zu Giſela gelegen mit Ackern, Wiſen ꝛc. Doch alſo, waͤre es, daß Heine Moke nie genante Alheide ſin ehliche Wir- tin, oder ire Erbin das Dienſt der Jaͤger des virgerurten Lehins nicht thun mochten konten oder wulden, ſo ſolden ſie uns ader unſern Nach- kommen davon und davor jaͤhrlichen gebin XVIII Tomes und ſollen ſie daruͤber nicht her dringen, on Geverde — — — Gebin anno dei M. CCCCXXXIII. Dominica Quaſimodogeniti.
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Es finden ſich auch Spuren von beſon-
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erhalten haben. Der Fall aͤußerte ſich im 15ten
Jahrhunderte, da der Biſchof von Fulda im
J. 1434 s) ein Jagdlehn an eine gewiſſe Al-
heiden Moken uͤberließ, ihr auch die Jagddien-
ſte in ſo fern erließ, daß ſie dafuͤr etwas ge-
wiſſes erlegen ſollte.
Was die Litteratur des Jagdweſens im
funfzehenten Jahrhunderte betrifft, ſo finden
ſich in den damaligen Zeiten verſchiedene
Schriften, welche von der Jagd handeln, da
ſie ein Vergnuͤgen der Hoͤfe und eine Beluſti-
gung
s) Wir Johanns von Gottes Gnaden, Abt zu Ful-
de, bekennen — — das wir angeſehen haben,
getruwe und nutze Dinſte als uns der beſcheiden
Heine Moke zu Giſela geſeſſen gethan hat, und
auch umb beſundern Bete und Forderung des Er-
barn und Geiſtlichen, Johann von Buchenaw,
zu dieſer Zeit Probſt zu Holzkirchen unſers Lieben
in Gott Andaͤchtigen, und haben den obgenan-
ten Heinen Moken, Alheidin ſeiner ehelichen
Wirthin und allen ihren Erbin recht und recht-
lich gelihen und lihen in hiemit in Krafft dieſes
Briefs unſere Jaͤgerlehn zu Giſela gelegen mit
Ackern, Wiſen ꝛc. Doch alſo, waͤre es, daß
Heine Moke nie genante Alheide ſin ehliche Wir-
tin, oder ire Erbin das Dienſt der Jaͤger des
virgerurten Lehins nicht thun mochten konten
oder wulden, ſo ſolden ſie uns ader unſern Nach-
kommen davon und davor jaͤhrlichen gebin XVIII
Tomes und ſollen ſie daruͤber nicht her dringen,
on Geverde — — — Gebin anno dei
M. CCCCXXXIII. Dominica Quaſimodogeniti.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/431>, abgerufen am 22.11.2024.
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