Das Inventarium von Sachsen, welches uns Schreber in seinen hällischen Sammlun- gen f) aufbehalten, sagt, daß, als man 1653 zu- sammengerechnet, sich gefunden, daß, in 42 Jahren, als der Zeit der Regierung des Chur- fürsten Johann Georg I, nur in seiner Ge- genwart allein gefangen, geschossen und ge- hetzt worden 113629 Stück von allerhand Wild, außer was die Jäger im Lande einge- schickt. Es wird in dieser Inventierung, wahr- scheinlich aus Nachrichten der Jagdkanzley, die ganze Summe des Wilds zusammengenom- men, an 795403 angesetzt.
In dem sächsischen Altenburgischen ergien- gen 1619 Specialmandate wegen der Jagd, und 1633 eine besondere Weidewerksverord- nung, worinnen die Jagd von Estomihi oder Fastnacht an bis Bartholomäi vor geschlos- sen erklärt wird; die Strafe der Uebertreter war 100 Gulden, oder bey Gelegenheit Ver- lust der Jagden, des Weidewerks, der Hun- de und Garne. Keiner durfte seinen Hund, bey Verlust der Jagd auf 5 Jahre, durch die herrschaftlichen Hölzer streichen lassen. Es werden die Fallen, Drathaare und andere Schlingen und Schnapschnäbel, als nachthei- lige Fangarten, bey 5 Gülden Strafe abge- schafft. Es wird die Klöppelung der Hunde
ver-
f) Theil VII. p. 212.
Das Inventarium von Sachſen, welches uns Schreber in ſeinen haͤlliſchen Sammlun- gen f) aufbehalten, ſagt, daß, als man 1653 zu- ſammengerechnet, ſich gefunden, daß, in 42 Jahren, als der Zeit der Regierung des Chur- fuͤrſten Johann Georg I, nur in ſeiner Ge- genwart allein gefangen, geſchoſſen und ge- hetzt worden 113629 Stuͤck von allerhand Wild, außer was die Jaͤger im Lande einge- ſchickt. Es wird in dieſer Inventierung, wahr- ſcheinlich aus Nachrichten der Jagdkanzley, die ganze Summe des Wilds zuſammengenom- men, an 795403 angeſetzt.
In dem ſaͤchſiſchen Altenburgiſchen ergien- gen 1619 Specialmandate wegen der Jagd, und 1633 eine beſondere Weidewerksverord- nung, worinnen die Jagd von Eſtomihi oder Faſtnacht an bis Bartholomaͤi vor geſchloſ- ſen erklaͤrt wird; die Strafe der Uebertreter war 100 Gulden, oder bey Gelegenheit Ver- luſt der Jagden, des Weidewerks, der Hun- de und Garne. Keiner durfte ſeinen Hund, bey Verluſt der Jagd auf 5 Jahre, durch die herrſchaftlichen Hoͤlzer ſtreichen laſſen. Es werden die Fallen, Drathaare und andere Schlingen und Schnapſchnaͤbel, als nachthei- lige Fangarten, bey 5 Guͤlden Strafe abge- ſchafft. Es wird die Kloͤppelung der Hunde
ver-
f) Theil VII. p. 212.
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Das Inventarium von Sachſen, welches
uns Schreber in ſeinen haͤlliſchen Sammlun-
gen f) aufbehalten, ſagt, daß, als man 1653 zu-
ſammengerechnet, ſich gefunden, daß, in 42
Jahren, als der Zeit der Regierung des Chur-
fuͤrſten Johann Georg I, nur in ſeiner Ge-
genwart allein gefangen, geſchoſſen und ge-
hetzt worden 113629 Stuͤck von allerhand
Wild, außer was die Jaͤger im Lande einge-
ſchickt. Es wird in dieſer Inventierung, wahr-
ſcheinlich aus Nachrichten der Jagdkanzley,
die ganze Summe des Wilds zuſammengenom-
men, an 795403 angeſetzt.
In dem ſaͤchſiſchen Altenburgiſchen ergien-
gen 1619 Specialmandate wegen der Jagd,
und 1633 eine beſondere Weidewerksverord-
nung, worinnen die Jagd von Eſtomihi oder
Faſtnacht an bis Bartholomaͤi vor geſchloſ-
ſen erklaͤrt wird; die Strafe der Uebertreter
war 100 Gulden, oder bey Gelegenheit Ver-
luſt der Jagden, des Weidewerks, der Hun-
de und Garne. Keiner durfte ſeinen Hund,
bey Verluſt der Jagd auf 5 Jahre, durch die
herrſchaftlichen Hoͤlzer ſtreichen laſſen. Es
werden die Fallen, Drathaare und andere
Schlingen und Schnapſchnaͤbel, als nachthei-
lige Fangarten, bey 5 Guͤlden Strafe abge-
ſchafft. Es wird die Kloͤppelung der Hunde
ver-
f) Theil VII. p. 212.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/441>, abgerufen am 22.11.2024.
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