welche schwarz, die übrigen Theile hingegen ganz durchsichtig sind, mithin weder Licht noch Farbe reflectiren.
Nach Verlauf von 6 Wochen, welches etwa 8 Tage betragen mag, nachdem man zu- vor die Augen wahrgenommen hat, durchbo- ren selbige endlich die zarte Eyerhaut, und gehen davon.
Es findet unterdessen die hier gesetzte Zeit nicht immer Statt; denn je wärmer die Quel- le ist, je zeitiger kommen dergleichen Lachs- eyer aus, und den gemachten Erfahrungen zufolge, wird in den Bachwassern fast dop- pelt so viele Zeit erfordert; denn, ob diese zwar nach Beschaffenheit der Luft im Som- mer viel wärmer sind, so pflegen sie dennoch im Winter weit kälter zu seyn.
Wenn der Fisch im Ey anwächset, so un- terscheidet sich das Innere durch ein subtiler Häutchen von der äußern Haut des Eyes selbst, und der junge Fisch liegt zwischen diesem Häutchen ringsherum, er scheinet auch an dem Innern des Eyes nur dergestalt an- gewachsen zu seyn, daß dasselbe gleichsam in Gestalt eines Beutels an dem zarten Fischlein hänget, gleich als wenn man eine Stecknadel überzwerg auf eine Erbse gelegt hätte.
Dieser an dem Fischlein hängende Beutel, und nach dem Innern desselben ausgedehnte Magen, fasset beynahe den ganzen Innhalt
des
welche ſchwarz, die uͤbrigen Theile hingegen ganz durchſichtig ſind, mithin weder Licht noch Farbe reflectiren.
Nach Verlauf von 6 Wochen, welches etwa 8 Tage betragen mag, nachdem man zu- vor die Augen wahrgenommen hat, durchbo- ren ſelbige endlich die zarte Eyerhaut, und gehen davon.
Es findet unterdeſſen die hier geſetzte Zeit nicht immer Statt; denn je waͤrmer die Quel- le iſt, je zeitiger kommen dergleichen Lachs- eyer aus, und den gemachten Erfahrungen zufolge, wird in den Bachwaſſern faſt dop- pelt ſo viele Zeit erfordert; denn, ob dieſe zwar nach Beſchaffenheit der Luft im Som- mer viel waͤrmer ſind, ſo pflegen ſie dennoch im Winter weit kaͤlter zu ſeyn.
Wenn der Fiſch im Ey anwaͤchſet, ſo un- terſcheidet ſich das Innere durch ein ſubtiler Haͤutchen von der aͤußern Haut des Eyes ſelbſt, und der junge Fiſch liegt zwiſchen dieſem Haͤutchen ringsherum, er ſcheinet auch an dem Innern des Eyes nur dergeſtalt an- gewachſen zu ſeyn, daß daſſelbe gleichſam in Geſtalt eines Beutels an dem zarten Fiſchlein haͤnget, gleich als wenn man eine Stecknadel uͤberzwerg auf eine Erbſe gelegt haͤtte.
Dieſer an dem Fiſchlein haͤngende Beutel, und nach dem Innern deſſelben ausgedehnte Magen, faſſet beynahe den ganzen Innhalt
des
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welche ſchwarz, die uͤbrigen Theile hingegen
ganz durchſichtig ſind, mithin weder Licht noch
Farbe reflectiren.
Nach Verlauf von 6 Wochen, welches
etwa 8 Tage betragen mag, nachdem man zu-
vor die Augen wahrgenommen hat, durchbo-
ren ſelbige endlich die zarte Eyerhaut, und
gehen davon.
Es findet unterdeſſen die hier geſetzte Zeit
nicht immer Statt; denn je waͤrmer die Quel-
le iſt, je zeitiger kommen dergleichen Lachs-
eyer aus, und den gemachten Erfahrungen
zufolge, wird in den Bachwaſſern faſt dop-
pelt ſo viele Zeit erfordert; denn, ob dieſe
zwar nach Beſchaffenheit der Luft im Som-
mer viel waͤrmer ſind, ſo pflegen ſie dennoch
im Winter weit kaͤlter zu ſeyn.
Wenn der Fiſch im Ey anwaͤchſet, ſo un-
terſcheidet ſich das Innere durch ein ſubtiler
Haͤutchen von der aͤußern Haut des Eyes
ſelbſt, und der junge Fiſch liegt zwiſchen
dieſem Haͤutchen ringsherum, er ſcheinet auch
an dem Innern des Eyes nur dergeſtalt an-
gewachſen zu ſeyn, daß daſſelbe gleichſam in
Geſtalt eines Beutels an dem zarten Fiſchlein
haͤnget, gleich als wenn man eine Stecknadel
uͤberzwerg auf eine Erbſe gelegt haͤtte.
Dieſer an dem Fiſchlein haͤngende Beutel,
und nach dem Innern deſſelben ausgedehnte
Magen, faſſet beynahe den ganzen Innhalt
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 557. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/567>, abgerufen am 22.11.2024.
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