fand dergleichen sonderlich zu Anfang des sech- zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel Goldkörner und Goldflitzschen geseift und ge- waschen wurden. Es geschah dieses sonderlich in und neben dem Rochlitzer Walde und in Waldbächen. Man wusch auch Goldkörner in den Bächen um das Schloß Höhenstein an der Elbe über Pirna gelegen, so auch aus an- dern, so über der Elbe zwischen Stolpen und Dresden sind. Nach dem Kentmann fand man um diese Gegend auch gediegene Stüfchen und Zähnlein Gold d). Bey Augustusburg, das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge- diegenes Gold in einem kleinen Bache des na- hen Waldes, und Kentmann führt auch einen Bach des nämlichen Waldes an, der Gold ge- führt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in- gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka- werde, wo man aus schwarzen Graupen Gold wusch. So fand man auch bey Falkenstein, am Fluß Lohn genannt, in einem stark quellen- den Brunnen schwarze Gräupchen, von wel- chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward; so wusch man auch Gold im Lorenzbach oder Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer-
dem
litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißnische Berg- chronik S. 24.
d)Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in Catalogo rerum fossilium Misniae.
e) S. Albini Bergchronik S. 88.
fand dergleichen ſonderlich zu Anfang des ſech- zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel Goldkoͤrner und Goldflitzſchen geſeift und ge- waſchen wurden. Es geſchah dieſes ſonderlich in und neben dem Rochlitzer Walde und in Waldbaͤchen. Man wuſch auch Goldkoͤrner in den Baͤchen um das Schloß Hoͤhenſtein an der Elbe uͤber Pirna gelegen, ſo auch aus an- dern, ſo uͤber der Elbe zwiſchen Stolpen und Dresden ſind. Nach dem Kentmann fand man um dieſe Gegend auch gediegene Stuͤfchen und Zaͤhnlein Gold d). Bey Auguſtusburg, das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge- diegenes Gold in einem kleinen Bache des na- hen Waldes, und Kentmann fuͤhrt auch einen Bach des naͤmlichen Waldes an, der Gold ge- fuͤhrt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in- gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka- werde, wo man aus ſchwarzen Graupen Gold wuſch. So fand man auch bey Falkenſtein, am Fluß Lohn genannt, in einem ſtark quellen- den Brunnen ſchwarze Graͤupchen, von wel- chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward; ſo wuſch man auch Gold im Lorenzbach oder Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer-
dem
litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißniſche Berg- chronik S. 24.
d)Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in Catalogo rerum foſſilium Misniae.
e) S. Albini Bergchronik S. 88.
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fand dergleichen ſonderlich zu Anfang des ſech-
zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel
Goldkoͤrner und Goldflitzſchen geſeift und ge-
waſchen wurden. Es geſchah dieſes ſonderlich
in und neben dem Rochlitzer Walde und in
Waldbaͤchen. Man wuſch auch Goldkoͤrner
in den Baͤchen um das Schloß Hoͤhenſtein an
der Elbe uͤber Pirna gelegen, ſo auch aus an-
dern, ſo uͤber der Elbe zwiſchen Stolpen und
Dresden ſind. Nach dem Kentmann fand
man um dieſe Gegend auch gediegene Stuͤfchen
und Zaͤhnlein Gold d). Bey Auguſtusburg,
das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge-
diegenes Gold in einem kleinen Bache des na-
hen Waldes, und Kentmann fuͤhrt auch einen
Bach des naͤmlichen Waldes an, der Gold ge-
fuͤhrt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in-
gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka-
werde, wo man aus ſchwarzen Graupen Gold
wuſch. So fand man auch bey Falkenſtein,
am Fluß Lohn genannt, in einem ſtark quellen-
den Brunnen ſchwarze Graͤupchen, von wel-
chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward;
ſo wuſch man auch Gold im Lorenzbach oder
Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer-
dem
c)
d) Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in
Catalogo rerum foſſilium Misniae.
e) S. Albini Bergchronik S. 88.
c) litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißniſche Berg-
chronik S. 24.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/600>, abgerufen am 22.11.2024.
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