ster, aus derselben nach Zwenka, von da in die Pleiße und nach Leipzig. Auch diesen Arm ließ Churfürst August anlegen, da die Leipzi- ger sich vorher einige Jahre das Floßholz von Lützen aus holen mußten. Der erste Holzkauf- tag ward zu Leipzig 1579 gehalten p).
Den Ursprung der Saalflöße haben wir schon oben erwähnt. Man sorgte im sechzehn- ten Jahrhunderte sehr nachdrücklich für die- selbe. Es wurden deshalb mit dem voigtlän- dischen Adel Verträge errichtet, damit sie den Unterthanen nicht beschwerlich fiel, vornehm- lich daß sie nicht zur Saat-, Heu- und Schnitt- zeit zum Holzhauen oder Floßdienste aufgefor- dert werden sollten, wie auch, daß jeder Un- terthan, er sitze unter dem Adel oder unter ei- nem Amte, nicht mehr als 5 Klaftern Scheit gegen Empfang von 2 Groschen 9 Pfennige Lohn zu schlagen, auch zur Zeit des Einwer- fens und Flößens zu helfen angehalten werden sollte, diejenigen aber, die ihren Lehnsherrn mit vollem Dienste verpflichtet wären, oder nur Frohnlast und Groschengüter hatten, da- mit gar nicht belegt werden sollten. Das er- ste Floßholz wurde zu Jena 1572 ausgesetzt.
In
p) Vogels leipziger Annales S. 240, ingleichen die Sammlung zur sächsischen Geschichte 6 Th. S. 254, wo eine Stelle aus einer handschriftlichen Chronik des Ulrich Großens angeführt ist.
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ſter, aus derſelben nach Zwenka, von da in die Pleiße und nach Leipzig. Auch dieſen Arm ließ Churfuͤrſt Auguſt anlegen, da die Leipzi- ger ſich vorher einige Jahre das Floßholz von Luͤtzen aus holen mußten. Der erſte Holzkauf- tag ward zu Leipzig 1579 gehalten p).
Den Urſprung der Saalfloͤße haben wir ſchon oben erwaͤhnt. Man ſorgte im ſechzehn- ten Jahrhunderte ſehr nachdruͤcklich fuͤr die- ſelbe. Es wurden deshalb mit dem voigtlaͤn- diſchen Adel Vertraͤge errichtet, damit ſie den Unterthanen nicht beſchwerlich fiel, vornehm- lich daß ſie nicht zur Saat-, Heu- und Schnitt- zeit zum Holzhauen oder Floßdienſte aufgefor- dert werden ſollten, wie auch, daß jeder Un- terthan, er ſitze unter dem Adel oder unter ei- nem Amte, nicht mehr als 5 Klaftern Scheit gegen Empfang von 2 Groſchen 9 Pfennige Lohn zu ſchlagen, auch zur Zeit des Einwer- fens und Floͤßens zu helfen angehalten werden ſollte, diejenigen aber, die ihren Lehnsherrn mit vollem Dienſte verpflichtet waͤren, oder nur Frohnlaſt und Groſchenguͤter hatten, da- mit gar nicht belegt werden ſollten. Das er- ſte Floßholz wurde zu Jena 1572 ausgeſetzt.
In
p) Vogels leipziger Annales S. 240, ingleichen die Sammlung zur ſaͤchſiſchen Geſchichte 6 Th. S. 254, wo eine Stelle aus einer handſchriftlichen Chronik des Ulrich Großens angefuͤhrt iſt.
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ſter, aus derſelben nach Zwenka, von da in
die Pleiße und nach Leipzig. Auch dieſen Arm
ließ Churfuͤrſt Auguſt anlegen, da die Leipzi-
ger ſich vorher einige Jahre das Floßholz von
Luͤtzen aus holen mußten. Der erſte Holzkauf-
tag ward zu Leipzig 1579 gehalten p).
Den Urſprung der Saalfloͤße haben wir
ſchon oben erwaͤhnt. Man ſorgte im ſechzehn-
ten Jahrhunderte ſehr nachdruͤcklich fuͤr die-
ſelbe. Es wurden deshalb mit dem voigtlaͤn-
diſchen Adel Vertraͤge errichtet, damit ſie den
Unterthanen nicht beſchwerlich fiel, vornehm-
lich daß ſie nicht zur Saat-, Heu- und Schnitt-
zeit zum Holzhauen oder Floßdienſte aufgefor-
dert werden ſollten, wie auch, daß jeder Un-
terthan, er ſitze unter dem Adel oder unter ei-
nem Amte, nicht mehr als 5 Klaftern Scheit
gegen Empfang von 2 Groſchen 9 Pfennige
Lohn zu ſchlagen, auch zur Zeit des Einwer-
fens und Floͤßens zu helfen angehalten werden
ſollte, diejenigen aber, die ihren Lehnsherrn
mit vollem Dienſte verpflichtet waͤren, oder
nur Frohnlaſt und Groſchenguͤter hatten, da-
mit gar nicht belegt werden ſollten. Das er-
ſte Floßholz wurde zu Jena 1572 ausgeſetzt.
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p) Vogels leipziger Annales S. 240, ingleichen die
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254, wo eine Stelle aus einer handſchriftlichen
Chronik des Ulrich Großens angefuͤhrt iſt.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/627>, abgerufen am 22.11.2024.
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