wichtig zu werden. Churfürst August über- ließ schon 1575 Hans Jemtschen und Hans Harrern, die Aufbereitung und den Aufkauf der Wißmuthgraupen und der Kobalte auf 10 Jahr n).
Indessen zeichnete man doch die Ausför- derung desselben weiter nicht ordentlich auf, bis nach dem Contrakte, den man mit den Holländern schloß, welches aber in die Ge- schichte des folgenden Jahrhunderts fällt.
Doch wir kehren wieder zu dem Silberer- trage zurück. Das Inventarium von Chur- sachsen, welches D. Schreber bekannt gemacht, giebt an, daß der Zehnten in den 30 ersten Jahren von 1471 bis 1501, 5199 Tonnen Goldes getragen, welches, nach Centnern ge- rechnet, 324937 Centner 50 Pfund Silbers, oder 7298 Tonnen Goldes nach jetziger Wäh-
rung
wahrscheinlich um die Jahre 1650 und 1660 schrieb, und ausdrücklich sagt, daß sie vor hun- dert Jahren, von seinen Zeiten angerechnet, ange- gangen. Herr Klotsch vermuthet dieses aus den lehmannischen Worten, allein die Stelle bey dem Melzer, die ich angeführt habe, wo Melzer aus- drücklich das Jahr 1550 erwähnt, wodurch des verdienten Herrn Klotschens Vermuthung Ge- wißheit wird, scheint er wenigstens nicht ganz genau bemerkt zu haben, denn er sagt: Melzer rede nur von seinen Zeiten.
n) S. Melzer l. c. S. 484.
wichtig zu werden. Churfuͤrſt Auguſt uͤber- ließ ſchon 1575 Hans Jemtſchen und Hans Harrern, die Aufbereitung und den Aufkauf der Wißmuthgraupen und der Kobalte auf 10 Jahr n).
Indeſſen zeichnete man doch die Ausfoͤr- derung deſſelben weiter nicht ordentlich auf, bis nach dem Contrakte, den man mit den Hollaͤndern ſchloß, welches aber in die Ge- ſchichte des folgenden Jahrhunderts faͤllt.
Doch wir kehren wieder zu dem Silberer- trage zuruͤck. Das Inventarium von Chur- ſachſen, welches D. Schreber bekannt gemacht, giebt an, daß der Zehnten in den 30 erſten Jahren von 1471 bis 1501, 5199 Tonnen Goldes getragen, welches, nach Centnern ge- rechnet, 324937 Centner 50 Pfund Silbers, oder 7298 Tonnen Goldes nach jetziger Waͤh-
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wahrſcheinlich um die Jahre 1650 und 1660 ſchrieb, und ausdruͤcklich ſagt, daß ſie vor hun- dert Jahren, von ſeinen Zeiten angerechnet, ange- gangen. Herr Klotſch vermuthet dieſes aus den lehmanniſchen Worten, allein die Stelle bey dem Melzer, die ich angefuͤhrt habe, wo Melzer aus- druͤcklich das Jahr 1550 erwaͤhnt, wodurch des verdienten Herrn Klotſchens Vermuthung Ge- wißheit wird, ſcheint er wenigſtens nicht ganz genau bemerkt zu haben, denn er ſagt: Melzer rede nur von ſeinen Zeiten.
n) S. Melzer l. c. S. 484.
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wichtig zu werden. Churfuͤrſt Auguſt uͤber-
ließ ſchon 1575 Hans Jemtſchen und Hans
Harrern, die Aufbereitung und den Aufkauf
der Wißmuthgraupen und der Kobalte auf
10 Jahr n).
Indeſſen zeichnete man doch die Ausfoͤr-
derung deſſelben weiter nicht ordentlich auf,
bis nach dem Contrakte, den man mit den
Hollaͤndern ſchloß, welches aber in die Ge-
ſchichte des folgenden Jahrhunderts faͤllt.
Doch wir kehren wieder zu dem Silberer-
trage zuruͤck. Das Inventarium von Chur-
ſachſen, welches D. Schreber bekannt gemacht,
giebt an, daß der Zehnten in den 30 erſten
Jahren von 1471 bis 1501, 5199 Tonnen
Goldes getragen, welches, nach Centnern ge-
rechnet, 324937 Centner 50 Pfund Silbers,
oder 7298 Tonnen Goldes nach jetziger Waͤh-
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n) S. Melzer l. c. S. 484.
m) wahrſcheinlich um die Jahre 1650 und 1660
ſchrieb, und ausdruͤcklich ſagt, daß ſie vor hun-
dert Jahren, von ſeinen Zeiten angerechnet, ange-
gangen. Herr Klotſch vermuthet dieſes aus den
lehmanniſchen Worten, allein die Stelle bey dem
Melzer, die ich angefuͤhrt habe, wo Melzer aus-
druͤcklich das Jahr 1550 erwaͤhnt, wodurch des
verdienten Herrn Klotſchens Vermuthung Ge-
wißheit wird, ſcheint er wenigſtens nicht ganz
genau bemerkt zu haben, denn er ſagt: Melzer rede
nur von ſeinen Zeiten.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/676>, abgerufen am 24.11.2024.
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