Geyer; das sechste war Fletzmaul überm Schneeberg gelegen. Ferner gehörten noch unter die meißnischen Zinnwerke Eibenstock, Platten, ingleichen die Gurgel; in dem Voigt- lande war zu Oelsnitz ein Zinnbergwerk; der Mückenberg war nicht weniger berühmt; man fand daselbst Zinngraupen von außerordentli- cher Größe. Man kannte Zinngraupen von allerhand Farben, schwarze oder schwärzliche, braune und gelbliche, gräuliche und weißliche; auf dem Schneeberger fand man sogar grün- liche c).
Wißmuth brach sonderlich um Schnee- berg auf der St. Georgenzeche, welche 1580 schon in die hundert Lachter tief war; inglei- chen auf der alten und neuen Ritterzeche d). Man fand ferner dergleichen zu St. Anneberg und Marienberg, so fand man auch dergleichen auf dem Altenberg bey Abertham an der böh- mischen Grenze.
Bley brach man zu Freyberg, wie auch beym Schneeberg in der Schleen. Man fand 1551 eine Stufe gediegenes Bley, die gegen 6 Centner schwer war. Die meißnischen schei- nen damals die ergiebigsten und besten gewe- sen zu seyn, da weder die zu Schwaz in Tyrol, noch die zu Sulzbach und zu Goßlar ihnen
gleich
c) Albinus c. l. p. 132.
d) S. Agrikola de metall. vet.
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Geyer; das ſechſte war Fletzmaul uͤberm Schneeberg gelegen. Ferner gehoͤrten noch unter die meißniſchen Zinnwerke Eibenſtock, Platten, ingleichen die Gurgel; in dem Voigt- lande war zu Oelsnitz ein Zinnbergwerk; der Muͤckenberg war nicht weniger beruͤhmt; man fand daſelbſt Zinngraupen von außerordentli- cher Groͤße. Man kannte Zinngraupen von allerhand Farben, ſchwarze oder ſchwaͤrzliche, braune und gelbliche, graͤuliche und weißliche; auf dem Schneeberger fand man ſogar gruͤn- liche c).
Wißmuth brach ſonderlich um Schnee- berg auf der St. Georgenzeche, welche 1580 ſchon in die hundert Lachter tief war; inglei- chen auf der alten und neuen Ritterzeche d). Man fand ferner dergleichen zu St. Anneberg und Marienberg, ſo fand man auch dergleichen auf dem Altenberg bey Abertham an der boͤh- miſchen Grenze.
Bley brach man zu Freyberg, wie auch beym Schneeberg in der Schleen. Man fand 1551 eine Stufe gediegenes Bley, die gegen 6 Centner ſchwer war. Die meißniſchen ſchei- nen damals die ergiebigſten und beſten gewe- ſen zu ſeyn, da weder die zu Schwaz in Tyrol, noch die zu Sulzbach und zu Goßlar ihnen
gleich
c) Albinus c. l. p. 132.
d) S. Agrikola de metall. vet.
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Geyer; das ſechſte war Fletzmaul uͤberm
Schneeberg gelegen. Ferner gehoͤrten noch
unter die meißniſchen Zinnwerke Eibenſtock,
Platten, ingleichen die Gurgel; in dem Voigt-
lande war zu Oelsnitz ein Zinnbergwerk; der
Muͤckenberg war nicht weniger beruͤhmt; man
fand daſelbſt Zinngraupen von außerordentli-
cher Groͤße. Man kannte Zinngraupen von
allerhand Farben, ſchwarze oder ſchwaͤrzliche,
braune und gelbliche, graͤuliche und weißliche;
auf dem Schneeberger fand man ſogar gruͤn-
liche c).
Wißmuth brach ſonderlich um Schnee-
berg auf der St. Georgenzeche, welche 1580
ſchon in die hundert Lachter tief war; inglei-
chen auf der alten und neuen Ritterzeche d).
Man fand ferner dergleichen zu St. Anneberg
und Marienberg, ſo fand man auch dergleichen
auf dem Altenberg bey Abertham an der boͤh-
miſchen Grenze.
Bley brach man zu Freyberg, wie auch
beym Schneeberg in der Schleen. Man fand
1551 eine Stufe gediegenes Bley, die gegen
6 Centner ſchwer war. Die meißniſchen ſchei-
nen damals die ergiebigſten und beſten gewe-
ſen zu ſeyn, da weder die zu Schwaz in Tyrol,
noch die zu Sulzbach und zu Goßlar ihnen
gleich
c) Albinus c. l. p. 132.
d) S. Agrikola de metall. vet.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 675. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/685>, abgerufen am 24.11.2024.
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