letztern zur Aufnahme dieser Bergwerke veran- laßt habe. Herzog Georg von Sachsen rieth ihm dazu, und Herzog Heinrich erbauete bald bey so glücklichem Fortgange die Bergstädte Wildemann, Zellerfeld, Lautenthal, und be- gnadigte sie 1532 mit Freyheiten, zuvor man den Anschnitt im Grunde gehalten, welches der damalige Berghauptmann Wolf Seidel ins Werk richtete.
Herzog Heinrich gerieth in dem Kriege nebst seinem Sohn Carl Viktor in die Gefan- genschaft des Churfürsten zu Sachsen und des Landgrafen zu Hessen Philipp, wo ihm auch sein Land weggenommen wurde e). Allein die Berg- werke verloren dabey nichts. Denn die siegen- den Fürsten nahmen sich derselben sorgfältig an, beschieden die Bergbeamten nach Gandersheim und nahmen sie daselbst in Pflicht; sie sagten dem Bergwerke Schutz zu, worauf es auch in gutem Fortgange blieb. Indessen thaten doch die Bürger zu Goslar, Zellerfeld und Wild- mann vielen Schaden, weil sie in keinem guten Vernehmen mit Herzog Heinrichen gestanden. Daher wurde 1527 wegen der Thätigkeiten und Irrungen zwischen ihm und der Stadt Goslar wegen des Bergwerks am Rammels- berge Zehnden und Gerichte eine gütliche Hand- lung zu Braunschweig vorgenommen, welche
aber
e)Sleidanus lib. 14, 15, 16.
letztern zur Aufnahme dieſer Bergwerke veran- laßt habe. Herzog Georg von Sachſen rieth ihm dazu, und Herzog Heinrich erbauete bald bey ſo gluͤcklichem Fortgange die Bergſtaͤdte Wildemann, Zellerfeld, Lautenthal, und be- gnadigte ſie 1532 mit Freyheiten, zuvor man den Anſchnitt im Grunde gehalten, welches der damalige Berghauptmann Wolf Seidel ins Werk richtete.
Herzog Heinrich gerieth in dem Kriege nebſt ſeinem Sohn Carl Viktor in die Gefan- genſchaft des Churfuͤrſten zu Sachſen und des Landgrafen zu Heſſen Philipp, wo ihm auch ſein Land weggenommen wurde e). Allein die Berg- werke verloren dabey nichts. Denn die ſiegen- den Fuͤrſten nahmen ſich derſelben ſorgfaͤltig an, beſchieden die Bergbeamten nach Gandersheim und nahmen ſie daſelbſt in Pflicht; ſie ſagten dem Bergwerke Schutz zu, worauf es auch in gutem Fortgange blieb. Indeſſen thaten doch die Buͤrger zu Goslar, Zellerfeld und Wild- mann vielen Schaden, weil ſie in keinem guten Vernehmen mit Herzog Heinrichen geſtanden. Daher wurde 1527 wegen der Thaͤtigkeiten und Irrungen zwiſchen ihm und der Stadt Goslar wegen des Bergwerks am Rammels- berge Zehnden und Gerichte eine guͤtliche Hand- lung zu Braunſchweig vorgenommen, welche
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e)Sleidanus lib. 14, 15, 16.
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letztern zur Aufnahme dieſer Bergwerke veran-
laßt habe. Herzog Georg von Sachſen rieth
ihm dazu, und Herzog Heinrich erbauete bald
bey ſo gluͤcklichem Fortgange die Bergſtaͤdte
Wildemann, Zellerfeld, Lautenthal, und be-
gnadigte ſie 1532 mit Freyheiten, zuvor man
den Anſchnitt im Grunde gehalten, welches der
damalige Berghauptmann Wolf Seidel ins
Werk richtete.
Herzog Heinrich gerieth in dem Kriege
nebſt ſeinem Sohn Carl Viktor in die Gefan-
genſchaft des Churfuͤrſten zu Sachſen und des
Landgrafen zu Heſſen Philipp, wo ihm auch ſein
Land weggenommen wurde e). Allein die Berg-
werke verloren dabey nichts. Denn die ſiegen-
den Fuͤrſten nahmen ſich derſelben ſorgfaͤltig an,
beſchieden die Bergbeamten nach Gandersheim
und nahmen ſie daſelbſt in Pflicht; ſie ſagten
dem Bergwerke Schutz zu, worauf es auch in
gutem Fortgange blieb. Indeſſen thaten doch
die Buͤrger zu Goslar, Zellerfeld und Wild-
mann vielen Schaden, weil ſie in keinem guten
Vernehmen mit Herzog Heinrichen geſtanden.
Daher wurde 1527 wegen der Thaͤtigkeiten
und Irrungen zwiſchen ihm und der Stadt
Goslar wegen des Bergwerks am Rammels-
berge Zehnden und Gerichte eine guͤtliche Hand-
lung zu Braunſchweig vorgenommen, welche
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e) Sleidanus lib. 14, 15, 16.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/740>, abgerufen am 21.11.2024.
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