erst mit einem Stempel, welchen ein Rad mit einer Welle in die Höhe hob, wodurch die Erze trocken zermalmet wurden. Nach der Zeit ka- men g) die nassen Puchwerke zu Stande, ja man erfand sogar einmal ein Windpuchwerk, welches der Wind mit zwölf Stempeln trieb h). Sein Nachfolger, sein Sohn Julius, nahm sich der Bergwerke nicht weniger eifrig an i). Es blüheten in dem 16ten Jahrhunderte sonder- lich auch die Silber-, Bley- und Kupferwerke zu Zellerfeld k), Bergstädte und Knieberg. Im J. 1554 erhielten diese eine Bergordnung vom Herzog Ernst. Nachher kam das Berg- werk zum Amt Reißberge mit der Grafschaft Lauterberg, und gediehe durch Absterben Ernsts Grafen von Hohenstein an das Haus Braunschweig. Der Herzog Ernst zu Braun- schweig, Herr zu Einbeck und Grubenhagen, be- trieb den Bergbau eifrig, und belegte im J. 1559 die Bergwerke zu Claus am Harz von neuem, nachdem selbige gegen 206 Jahr
unbe-
g) S. Zückert Naturgeschichte des Oberharzes S. 55.
h) Honemanns Alterthümer des Harzes I. p. 130.
i) S. Letznerus.
k) Zu Zellerfeld waren ansehnliche Kupferwerke sonderlich ein hellgrünes sehr glänzendes drusen- förmiges Kupfererz, das der Crisocolla ähnlich sa- he, und außer einem guten Theil Silber 33 Pfund Kupfer vom Centner gab. S. Zückert Naturgeschichte des Oberharzes S. 38.
erſt mit einem Stempel, welchen ein Rad mit einer Welle in die Hoͤhe hob, wodurch die Erze trocken zermalmet wurden. Nach der Zeit ka- men g) die naſſen Puchwerke zu Stande, ja man erfand ſogar einmal ein Windpuchwerk, welches der Wind mit zwoͤlf Stempeln trieb h). Sein Nachfolger, ſein Sohn Julius, nahm ſich der Bergwerke nicht weniger eifrig an i). Es bluͤheten in dem 16ten Jahrhunderte ſonder- lich auch die Silber-, Bley- und Kupferwerke zu Zellerfeld k), Bergſtaͤdte und Knieberg. Im J. 1554 erhielten dieſe eine Bergordnung vom Herzog Ernſt. Nachher kam das Berg- werk zum Amt Reißberge mit der Grafſchaft Lauterberg, und gediehe durch Abſterben Ernſts Grafen von Hohenſtein an das Haus Braunſchweig. Der Herzog Ernſt zu Braun- ſchweig, Herr zu Einbeck und Grubenhagen, be- trieb den Bergbau eifrig, und belegte im J. 1559 die Bergwerke zu Claus am Harz von neuem, nachdem ſelbige gegen 206 Jahr
unbe-
g) S. Zuͤckert Naturgeſchichte des Oberharzes S. 55.
h) Honemanns Alterthuͤmer des Harzes I. p. 130.
i) S. Letznerus.
k) Zu Zellerfeld waren anſehnliche Kupferwerke ſonderlich ein hellgruͤnes ſehr glaͤnzendes druſen- foͤrmiges Kupfererz, das der Criſocolla aͤhnlich ſa- he, und außer einem guten Theil Silber 33 Pfund Kupfer vom Centner gab. S. Zuͤckert Naturgeſchichte des Oberharzes S. 38.
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erſt mit einem Stempel, welchen ein Rad mit
einer Welle in die Hoͤhe hob, wodurch die Erze
trocken zermalmet wurden. Nach der Zeit ka-
men g) die naſſen Puchwerke zu Stande, ja
man erfand ſogar einmal ein Windpuchwerk,
welches der Wind mit zwoͤlf Stempeln trieb h).
Sein Nachfolger, ſein Sohn Julius, nahm
ſich der Bergwerke nicht weniger eifrig an i).
Es bluͤheten in dem 16ten Jahrhunderte ſonder-
lich auch die Silber-, Bley- und Kupferwerke
zu Zellerfeld k), Bergſtaͤdte und Knieberg.
Im J. 1554 erhielten dieſe eine Bergordnung
vom Herzog Ernſt. Nachher kam das Berg-
werk zum Amt Reißberge mit der Grafſchaft
Lauterberg, und gediehe durch Abſterben
Ernſts Grafen von Hohenſtein an das Haus
Braunſchweig. Der Herzog Ernſt zu Braun-
ſchweig, Herr zu Einbeck und Grubenhagen, be-
trieb den Bergbau eifrig, und belegte im J.
1559 die Bergwerke zu Claus am Harz
von neuem, nachdem ſelbige gegen 206 Jahr
unbe-
g) S. Zuͤckert Naturgeſchichte des Oberharzes
S. 55.
h) Honemanns Alterthuͤmer des Harzes I. p. 130.
i) S. Letznerus.
k) Zu Zellerfeld waren anſehnliche Kupferwerke
ſonderlich ein hellgruͤnes ſehr glaͤnzendes druſen-
foͤrmiges Kupfererz, das der Criſocolla aͤhnlich ſa-
he, und außer einem guten Theil Silber 33
Pfund Kupfer vom Centner gab. S. Zuͤckert
Naturgeſchichte des Oberharzes S. 38.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/743>, abgerufen am 21.11.2024.
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