126033 Thaler; von Trinitatis 1553 bis 1558 wurden 40 Zechen und 5 Gänge fündig, und es fielen 285219 Thaler; von Luciä 1558 bis 1561 Luciä wurden 21 Zechen und 4 Gän- ge fündig, und die Austheilung war 159052 Thaler. Im Jahre 1518 erhielt es die erste Bergordnung von dem Grafen von Schlick, da die Bergleute einen Aufstand erregten und nach Anneberg wichen k). Sie ist damals sowohl aufgesetzt als auch gedruckt worden. Um diese Zeiten finden sich viele Entdeckungen zum Behuf des Bergbaues, welche ein Beweis von dem damaligen Flor desselben sind; denn Bedürfnisse veranlassen die Erfindungen, und je mehr ein solches Werk blühet, desto mehr ent- stehen diese Bedürfnisse. So führte 1519 l) ein gewisser Paul Grommenstetter von Schwatz, welcher von Schneeberg dahin kam, die so vor- theilhafte Sicharbeit im Joachimsthale ein, wie er es vordem in Schneeberg gethan hatte; man benutzte dadurch vielen Sand, den man vorher ins Wasser geschüttet oder zu Gebäu- den verarbeitete. Man errichtete 1521 ein großes Pochwerk, und fieng an, über die Plan zu waschen. Im Jahre 1551 wurde die erste Stangenkunst gehängt, 1559 erfand man im Joachimsthale verschiedene mechanische Anla- gen, die üble Luft aus den Berggebäuden un-
ter
k) Albin l. c. p. 75.
l)Ibid. p. 75.
II.Theil. B b b
126033 Thaler; von Trinitatis 1553 bis 1558 wurden 40 Zechen und 5 Gaͤnge fuͤndig, und es fielen 285219 Thaler; von Luciaͤ 1558 bis 1561 Luciaͤ wurden 21 Zechen und 4 Gaͤn- ge fuͤndig, und die Austheilung war 159052 Thaler. Im Jahre 1518 erhielt es die erſte Bergordnung von dem Grafen von Schlick, da die Bergleute einen Aufſtand erregten und nach Anneberg wichen k). Sie iſt damals ſowohl aufgeſetzt als auch gedruckt worden. Um dieſe Zeiten finden ſich viele Entdeckungen zum Behuf des Bergbaues, welche ein Beweis von dem damaligen Flor deſſelben ſind; denn Beduͤrfniſſe veranlaſſen die Erfindungen, und je mehr ein ſolches Werk bluͤhet, deſto mehr ent- ſtehen dieſe Beduͤrfniſſe. So fuͤhrte 1519 l) ein gewiſſer Paul Grommenſtetter von Schwatz, welcher von Schneeberg dahin kam, die ſo vor- theilhafte Sicharbeit im Joachimsthale ein, wie er es vordem in Schneeberg gethan hatte; man benutzte dadurch vielen Sand, den man vorher ins Waſſer geſchuͤttet oder zu Gebaͤu- den verarbeitete. Man errichtete 1521 ein großes Pochwerk, und fieng an, uͤber die Plan zu waſchen. Im Jahre 1551 wurde die erſte Stangenkunſt gehaͤngt, 1559 erfand man im Joachimsthale verſchiedene mechaniſche Anla- gen, die uͤble Luft aus den Berggebaͤuden un-
ter
k) Albin l. c. p. 75.
l)Ibid. p. 75.
II.Theil. B b b
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0763"n="753"/>
126033 Thaler; von Trinitatis 1553 bis<lb/>
1558 wurden 40 Zechen und 5 Gaͤnge fuͤndig,<lb/>
und es fielen 285219 Thaler; von Luciaͤ 1558<lb/>
bis 1561 Luciaͤ wurden 21 Zechen und 4 Gaͤn-<lb/>
ge fuͤndig, und die Austheilung war 159052<lb/>
Thaler. Im Jahre 1518 erhielt es die erſte<lb/>
Bergordnung von dem Grafen von Schlick,<lb/>
da die Bergleute einen Aufſtand erregten und<lb/>
nach Anneberg wichen <noteplace="foot"n="k)">Albin <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 75.</note>. Sie iſt damals<lb/>ſowohl aufgeſetzt als auch gedruckt worden.<lb/>
Um dieſe Zeiten finden ſich viele Entdeckungen<lb/>
zum Behuf des Bergbaues, welche ein Beweis<lb/>
von dem damaligen Flor deſſelben ſind; denn<lb/>
Beduͤrfniſſe veranlaſſen die Erfindungen, und<lb/>
je mehr ein ſolches Werk bluͤhet, deſto mehr ent-<lb/>ſtehen dieſe Beduͤrfniſſe. So fuͤhrte 1519 <noteplace="foot"n="l)"><hirendition="#aq">Ibid. p.</hi> 75.</note> ein<lb/>
gewiſſer Paul Grommenſtetter von Schwatz,<lb/>
welcher von Schneeberg dahin kam, die ſo vor-<lb/>
theilhafte Sicharbeit im Joachimsthale ein,<lb/>
wie er es vordem in Schneeberg gethan hatte;<lb/>
man benutzte dadurch vielen Sand, den man<lb/>
vorher ins Waſſer geſchuͤttet oder zu Gebaͤu-<lb/>
den verarbeitete. Man errichtete 1521 ein<lb/>
großes Pochwerk, und fieng an, uͤber die Plan<lb/>
zu waſchen. Im Jahre 1551 wurde die erſte<lb/>
Stangenkunſt gehaͤngt, 1559 erfand man im<lb/>
Joachimsthale verſchiedene mechaniſche Anla-<lb/>
gen, die uͤble Luft aus den Berggebaͤuden un-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ter</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II.</hi><hirendition="#fr">Theil.</hi> B b b</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[753/0763]
126033 Thaler; von Trinitatis 1553 bis
1558 wurden 40 Zechen und 5 Gaͤnge fuͤndig,
und es fielen 285219 Thaler; von Luciaͤ 1558
bis 1561 Luciaͤ wurden 21 Zechen und 4 Gaͤn-
ge fuͤndig, und die Austheilung war 159052
Thaler. Im Jahre 1518 erhielt es die erſte
Bergordnung von dem Grafen von Schlick,
da die Bergleute einen Aufſtand erregten und
nach Anneberg wichen k). Sie iſt damals
ſowohl aufgeſetzt als auch gedruckt worden.
Um dieſe Zeiten finden ſich viele Entdeckungen
zum Behuf des Bergbaues, welche ein Beweis
von dem damaligen Flor deſſelben ſind; denn
Beduͤrfniſſe veranlaſſen die Erfindungen, und
je mehr ein ſolches Werk bluͤhet, deſto mehr ent-
ſtehen dieſe Beduͤrfniſſe. So fuͤhrte 1519 l) ein
gewiſſer Paul Grommenſtetter von Schwatz,
welcher von Schneeberg dahin kam, die ſo vor-
theilhafte Sicharbeit im Joachimsthale ein,
wie er es vordem in Schneeberg gethan hatte;
man benutzte dadurch vielen Sand, den man
vorher ins Waſſer geſchuͤttet oder zu Gebaͤu-
den verarbeitete. Man errichtete 1521 ein
großes Pochwerk, und fieng an, uͤber die Plan
zu waſchen. Im Jahre 1551 wurde die erſte
Stangenkunſt gehaͤngt, 1559 erfand man im
Joachimsthale verſchiedene mechaniſche Anla-
gen, die uͤble Luft aus den Berggebaͤuden un-
ter
k) Albin l. c. p. 75.
l) Ibid. p. 75.
II. Theil. B b b
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/763>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.