als einen mit regelmäßigen Quadraten und ge- radelaufenden Gängen.
2. Mache einen Ueberschlag, wie viel Raum zu Anziehung derer, in der Haushal- tung nöthigen Küchengewächse beyzubehalten nöthig ist.
3. Prüfe wohl, was vor natürliche Vor- züge dein zum Garten bestimmter Platz hat.
Denn die größte Kunst ist, angenehme Plätze noch mehr auszuzieren, die häßlichen zu ver- bergen, und jeden Ort nach der Bestimmung der Natur anzuwenden.
4. Untersuche die ganze umliegende Ge- gend, wie du dir dieselbe zu Nutze machen kannst.
Man hüte sich daher, keine Gegend zu ver- bauen, die eine schöne Aussicht giebt. Man ordnet Gebäude und Lustwälder in Gegenden, die man dem Gesichte entziehen will.
5. Suche den Garten so anzulegen, daß er Anhöhen enthält.
Denn hierdurch erhält er mehr Abwechselung.
6. Erforsche den Erdboden zuvor durch- aus.
7. Suche alles zu habende Wasser zu sammlen und recht anzuwenden.
8. Die am Wasser hergehenden Spazier- gänge müssen dem Wasser folgen.
9. Haue ohne große Noth keinen vorhan- denen Baum weg.
h)
10.
h) S. Theil 1. S. 217.
E 3
als einen mit regelmaͤßigen Quadraten und ge- radelaufenden Gaͤngen.
2. Mache einen Ueberſchlag, wie viel Raum zu Anziehung derer, in der Haushal- tung noͤthigen Kuͤchengewaͤchſe beyzubehalten noͤthig iſt.
3. Pruͤfe wohl, was vor natuͤrliche Vor- zuͤge dein zum Garten beſtimmter Platz hat.
Denn die groͤßte Kunſt iſt, angenehme Plaͤtze noch mehr auszuzieren, die haͤßlichen zu ver- bergen, und jeden Ort nach der Beſtimmung der Natur anzuwenden.
4. Unterſuche die ganze umliegende Ge- gend, wie du dir dieſelbe zu Nutze machen kannſt.
Man huͤte ſich daher, keine Gegend zu ver- bauen, die eine ſchoͤne Ausſicht giebt. Man ordnet Gebaͤude und Luſtwaͤlder in Gegenden, die man dem Geſichte entziehen will.
5. Suche den Garten ſo anzulegen, daß er Anhoͤhen enthaͤlt.
Denn hierdurch erhaͤlt er mehr Abwechſelung.
6. Erforſche den Erdboden zuvor durch- aus.
7. Suche alles zu habende Waſſer zu ſammlen und recht anzuwenden.
8. Die am Waſſer hergehenden Spazier- gaͤnge muͤſſen dem Waſſer folgen.
9. Haue ohne große Noth keinen vorhan- denen Baum weg.
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10.
h) S. Theil 1. S. 217.
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als einen mit regelmaͤßigen Quadraten und ge-
radelaufenden Gaͤngen.
2. Mache einen Ueberſchlag, wie viel
Raum zu Anziehung derer, in der Haushal-
tung noͤthigen Kuͤchengewaͤchſe beyzubehalten
noͤthig iſt.
3. Pruͤfe wohl, was vor natuͤrliche Vor-
zuͤge dein zum Garten beſtimmter Platz hat.
Denn die groͤßte Kunſt iſt, angenehme Plaͤtze
noch mehr auszuzieren, die haͤßlichen zu ver-
bergen, und jeden Ort nach der Beſtimmung
der Natur anzuwenden.
4. Unterſuche die ganze umliegende Ge-
gend, wie du dir dieſelbe zu Nutze machen
kannſt.
Man huͤte ſich daher, keine Gegend zu ver-
bauen, die eine ſchoͤne Ausſicht giebt. Man
ordnet Gebaͤude und Luſtwaͤlder in Gegenden,
die man dem Geſichte entziehen will.
5. Suche den Garten ſo anzulegen, daß
er Anhoͤhen enthaͤlt.
Denn hierdurch erhaͤlt er mehr Abwechſelung.
6. Erforſche den Erdboden zuvor durch-
aus.
7. Suche alles zu habende Waſſer zu
ſammlen und recht anzuwenden.
8. Die am Waſſer hergehenden Spazier-
gaͤnge muͤſſen dem Waſſer folgen.
9. Haue ohne große Noth keinen vorhan-
denen Baum weg.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/79>, abgerufen am 23.11.2024.
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