folgenden Jahre lag also das Bergwerk ganz, und die Schachte waren zugespündet. Man fieng endlich an, die Handwerker, die den Bergleuten Bier, Brod und Fleisch vorge- streckt, mit Kupfer auszuzahlen, und schlug ihnen den Centner zu 28 Gulden an, jedoch so, daß, wenn das Kupfer zu Gelde gemacht und verkauft würde, sie den vierten Theil einem jeden an seiner Forderung zu Wiederer- hebung des Bergwerks niederlegen sollten. Nun finden sich allmälig wieder Spuren von einem Anfang des Bergbaues. Man bauete 1634 stark an der Seiger- oder Silberhütte zu Leim- bach, und 1635 am 14 December fiengen die Bergleute auf den eislebischen Bergwerken wieder an zu arbeiten, man öffnete 5 bis 6. Schächte, und machte sie gangbar. Zu An- fange des Septembers des Jahres 1636 wa- ren wieder 9 Höhlfuhren auf dem Bergwerke gangbar, und man führte die Schiefer nach Mansfeld und Leimbach. Allein noch dieses Jahr gerieth es im November ins Stecken, da wegen der großen Kriegsunruhen kein Geld mehr zum Verlag aufgebracht werden konnte, und daher die Hütten feyern mußten. In- dessen fieng man 1638 schon wieder an, etwas zu bauen, wiewohl es sehr spärlich gieng, und seitdem blieb es auch immer nur sehr schwach. Im Jahre 1652 that man wieder eines und das andere für dessen Aufnahme, da zwischen den Grafen und den Leipzigern ein neuer Con-
trakt
D d d 5
folgenden Jahre lag alſo das Bergwerk ganz, und die Schachte waren zugeſpuͤndet. Man fieng endlich an, die Handwerker, die den Bergleuten Bier, Brod und Fleiſch vorge- ſtreckt, mit Kupfer auszuzahlen, und ſchlug ihnen den Centner zu 28 Gulden an, jedoch ſo, daß, wenn das Kupfer zu Gelde gemacht und verkauft wuͤrde, ſie den vierten Theil einem jeden an ſeiner Forderung zu Wiederer- hebung des Bergwerks niederlegen ſollten. Nun finden ſich allmaͤlig wieder Spuren von einem Anfang des Bergbaues. Man bauete 1634 ſtark an der Seiger- oder Silberhuͤtte zu Leim- bach, und 1635 am 14 December fiengen die Bergleute auf den eislebiſchen Bergwerken wieder an zu arbeiten, man oͤffnete 5 bis 6. Schaͤchte, und machte ſie gangbar. Zu An- fange des Septembers des Jahres 1636 wa- ren wieder 9 Hoͤhlfuhren auf dem Bergwerke gangbar, und man fuͤhrte die Schiefer nach Mansfeld und Leimbach. Allein noch dieſes Jahr gerieth es im November ins Stecken, da wegen der großen Kriegsunruhen kein Geld mehr zum Verlag aufgebracht werden konnte, und daher die Huͤtten feyern mußten. In- deſſen fieng man 1638 ſchon wieder an, etwas zu bauen, wiewohl es ſehr ſpaͤrlich gieng, und ſeitdem blieb es auch immer nur ſehr ſchwach. Im Jahre 1652 that man wieder eines und das andere fuͤr deſſen Aufnahme, da zwiſchen den Grafen und den Leipzigern ein neuer Con-
trakt
D d d 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0803"n="793"/>
folgenden Jahre lag alſo das Bergwerk ganz,<lb/>
und die Schachte waren zugeſpuͤndet. Man<lb/>
fieng endlich an, die Handwerker, die den<lb/>
Bergleuten Bier, Brod und Fleiſch vorge-<lb/>ſtreckt, mit Kupfer auszuzahlen, und ſchlug<lb/>
ihnen den Centner zu 28 Gulden an, jedoch<lb/>ſo, daß, wenn das Kupfer zu Gelde gemacht<lb/>
und verkauft wuͤrde, ſie den vierten Theil<lb/>
einem jeden an ſeiner Forderung zu Wiederer-<lb/>
hebung des Bergwerks niederlegen ſollten. Nun<lb/>
finden ſich allmaͤlig wieder Spuren von einem<lb/>
Anfang des Bergbaues. Man bauete 1634<lb/>ſtark an der Seiger- oder Silberhuͤtte zu Leim-<lb/>
bach, und 1635 am 14 December fiengen die<lb/>
Bergleute auf den eislebiſchen Bergwerken<lb/>
wieder an zu arbeiten, man oͤffnete 5 bis 6.<lb/>
Schaͤchte, und machte ſie gangbar. Zu An-<lb/>
fange des Septembers des Jahres 1636 wa-<lb/>
ren wieder 9 Hoͤhlfuhren auf dem Bergwerke<lb/>
gangbar, und man fuͤhrte die Schiefer nach<lb/>
Mansfeld und Leimbach. Allein noch dieſes<lb/>
Jahr gerieth es im November ins Stecken,<lb/>
da wegen der großen Kriegsunruhen kein Geld<lb/>
mehr zum Verlag aufgebracht werden konnte,<lb/>
und daher die Huͤtten feyern mußten. In-<lb/>
deſſen fieng man 1638 ſchon wieder an, etwas<lb/>
zu bauen, wiewohl es ſehr ſpaͤrlich gieng, und<lb/>ſeitdem blieb es auch immer nur ſehr ſchwach.<lb/>
Im Jahre 1652 that man wieder eines und<lb/>
das andere fuͤr deſſen Aufnahme, da zwiſchen<lb/>
den Grafen und den Leipzigern ein neuer Con-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d d 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">trakt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[793/0803]
folgenden Jahre lag alſo das Bergwerk ganz,
und die Schachte waren zugeſpuͤndet. Man
fieng endlich an, die Handwerker, die den
Bergleuten Bier, Brod und Fleiſch vorge-
ſtreckt, mit Kupfer auszuzahlen, und ſchlug
ihnen den Centner zu 28 Gulden an, jedoch
ſo, daß, wenn das Kupfer zu Gelde gemacht
und verkauft wuͤrde, ſie den vierten Theil
einem jeden an ſeiner Forderung zu Wiederer-
hebung des Bergwerks niederlegen ſollten. Nun
finden ſich allmaͤlig wieder Spuren von einem
Anfang des Bergbaues. Man bauete 1634
ſtark an der Seiger- oder Silberhuͤtte zu Leim-
bach, und 1635 am 14 December fiengen die
Bergleute auf den eislebiſchen Bergwerken
wieder an zu arbeiten, man oͤffnete 5 bis 6.
Schaͤchte, und machte ſie gangbar. Zu An-
fange des Septembers des Jahres 1636 wa-
ren wieder 9 Hoͤhlfuhren auf dem Bergwerke
gangbar, und man fuͤhrte die Schiefer nach
Mansfeld und Leimbach. Allein noch dieſes
Jahr gerieth es im November ins Stecken,
da wegen der großen Kriegsunruhen kein Geld
mehr zum Verlag aufgebracht werden konnte,
und daher die Huͤtten feyern mußten. In-
deſſen fieng man 1638 ſchon wieder an, etwas
zu bauen, wiewohl es ſehr ſpaͤrlich gieng, und
ſeitdem blieb es auch immer nur ſehr ſchwach.
Im Jahre 1652 that man wieder eines und
das andere fuͤr deſſen Aufnahme, da zwiſchen
den Grafen und den Leipzigern ein neuer Con-
trakt
D d d 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 793. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/803>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.