tern, welche weit schmieriger ausfallen. Ein Steinkohlenwerk findet sich zu Planitz, zu Rei- chenbach ist ein Alaunwerk, zu Rodewisch ein Messingwerk. Zu Eibenstock sind reiche Zinn- werke. Im Jahr 1748 wurde vom hiesigen Bergamtsrevier 393 und 1/4 Centner Zinn ge- schmolzen, ingleichen 5920 Fuder Eisensteine und 820 Fuder Flöße gefördert und vermessen. So finden sich auch in der Gegend um Eiben- stock häufig Goldkörner, Amethyste, Topase, Opale, Aquamarin, gute Magnetsteine und weiße durchscheinende Quarze. Zu Wittichs- thal sind wichtige Blech- und Eisenhämmer, zu Johanngeorgenstadt Silberwerke, zu Stein- bach Zinnseifen, zu Grünthal eine wichtige Seigerhütte, welche 1567 Churfürst August von einer Privatfamilie erkaufte.
Zu Commotau ist ein wichtiges Alaunwerk, zu Altenberg und Zinnwalde ansehnliche Zinn- werke; zu Baruth wurde 1749 ein wichtiges Eisenwerk angelegt i). Die sächsischen Salz- werke bey Kösen, Ketschau, und vornehmlich die am so genannten Dürrenberge, welche letz- tern erst neuerlich angiengen, und wegen deren Zwistigkeiten mit dem Hause Brandenburg ent- standen, gewannen vornehmlich viel durch die Einsichten des verdienten Bergraths Burlach,
wel-
i) Eine lesenswürdige Beschreibung desselben von dem Herrn Grasen Solms siehe in Schrebers häll. Samml. V. S. 1--62.
tern, welche weit ſchmieriger ausfallen. Ein Steinkohlenwerk findet ſich zu Planitz, zu Rei- chenbach iſt ein Alaunwerk, zu Rodewiſch ein Meſſingwerk. Zu Eibenſtock ſind reiche Zinn- werke. Im Jahr 1748 wurde vom hieſigen Bergamtsrevier 393 und ¼ Centner Zinn ge- ſchmolzen, ingleichen 5920 Fuder Eiſenſteine und 820 Fuder Floͤße gefoͤrdert und vermeſſen. So finden ſich auch in der Gegend um Eiben- ſtock haͤufig Goldkoͤrner, Amethyſte, Topaſe, Opale, Aquamarin, gute Magnetſteine und weiße durchſcheinende Quarze. Zu Wittichs- thal ſind wichtige Blech- und Eiſenhaͤmmer, zu Johanngeorgenſtadt Silberwerke, zu Stein- bach Zinnſeifen, zu Gruͤnthal eine wichtige Seigerhuͤtte, welche 1567 Churfuͤrſt Auguſt von einer Privatfamilie erkaufte.
Zu Commotau iſt ein wichtiges Alaunwerk, zu Altenberg und Zinnwalde anſehnliche Zinn- werke; zu Baruth wurde 1749 ein wichtiges Eiſenwerk angelegt i). Die ſaͤchſiſchen Salz- werke bey Koͤſen, Ketſchau, und vornehmlich die am ſo genannten Duͤrrenberge, welche letz- tern erſt neuerlich angiengen, und wegen deren Zwiſtigkeiten mit dem Hauſe Brandenburg ent- ſtanden, gewannen vornehmlich viel durch die Einſichten des verdienten Bergraths Burlach,
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i) Eine leſenswuͤrdige Beſchreibung deſſelben von dem Herrn Graſen Solms ſiehe in Schrebers haͤll. Samml. V. S. 1—62.
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tern, welche weit ſchmieriger ausfallen. Ein
Steinkohlenwerk findet ſich zu Planitz, zu Rei-
chenbach iſt ein Alaunwerk, zu Rodewiſch ein
Meſſingwerk. Zu Eibenſtock ſind reiche Zinn-
werke. Im Jahr 1748 wurde vom hieſigen
Bergamtsrevier 393 und ¼ Centner Zinn ge-
ſchmolzen, ingleichen 5920 Fuder Eiſenſteine
und 820 Fuder Floͤße gefoͤrdert und vermeſſen.
So finden ſich auch in der Gegend um Eiben-
ſtock haͤufig Goldkoͤrner, Amethyſte, Topaſe,
Opale, Aquamarin, gute Magnetſteine und
weiße durchſcheinende Quarze. Zu Wittichs-
thal ſind wichtige Blech- und Eiſenhaͤmmer,
zu Johanngeorgenſtadt Silberwerke, zu Stein-
bach Zinnſeifen, zu Gruͤnthal eine wichtige
Seigerhuͤtte, welche 1567 Churfuͤrſt Auguſt
von einer Privatfamilie erkaufte.
Zu Commotau iſt ein wichtiges Alaunwerk,
zu Altenberg und Zinnwalde anſehnliche Zinn-
werke; zu Baruth wurde 1749 ein wichtiges
Eiſenwerk angelegt i). Die ſaͤchſiſchen Salz-
werke bey Koͤſen, Ketſchau, und vornehmlich
die am ſo genannten Duͤrrenberge, welche letz-
tern erſt neuerlich angiengen, und wegen deren
Zwiſtigkeiten mit dem Hauſe Brandenburg ent-
ſtanden, gewannen vornehmlich viel durch die
Einſichten des verdienten Bergraths Burlach,
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i) Eine leſenswuͤrdige Beſchreibung deſſelben von
dem Herrn Graſen Solms ſiehe in Schrebers haͤll.
Samml. V. S. 1—62.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 815. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/825>, abgerufen am 21.11.2024.
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