Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

den Brennofen geröstet. Der Rost wird nach-
her mit den gehörigen Vorschlägen, als Heerd,
Glätte, Schlacken, Abstrich, beschickt, und
im Schmelzofen durchgesetzt; die Oefen sind
niedrig, mehrentheils zugemauert, theils nur
mit nassem Lehm verlutirt, und oben mit einer
Rauchkammer versehen k). Das Treiben mit
Holze ist auf dem Oberharze gänzlich abgeschafft,
und man hat an dessen Statt seit dem J. 1742,
wo man die von Schlüter erfundne Windtreib-
öfen auf dem ganzen Harze angenommen, wo
aus den Nebenöfen die Flamme durch den Luft-
zug auf das Werk in Treibofen spielt, das
Waasentreiben eingeführt, wobey itzt jährlich
an 30 bis 40000 Rthlr. Kosten ersparet wer-
den, welche ehedem das häufige Holz, das man
zu 18 Fuß lang unmittelbar in Treibofen ein-
schierte, erforderte l).

Die Verfassung der Communionbergwerke,
wovon wir bisher ein und das andere angeführt,
ist aber blos für diese vier Communionbergstäd-
te und Werke; die Verfassung der andern, z.
B. des Rammelsbergs, weicht ab. Außerdem
hat auch noch die Regierung schon seit mehr als
50 Jahren den Gewerken den Zehnden, den sie
ihr nach Ablauf der Freyjahre zu entrichten

hat-
k) Ausführlich behandelt alles Zückert l. c. S. 61.
l) Ebend. S. 61.
G g g 3

den Brennofen geroͤſtet. Der Roſt wird nach-
her mit den gehoͤrigen Vorſchlaͤgen, als Heerd,
Glaͤtte, Schlacken, Abſtrich, beſchickt, und
im Schmelzofen durchgeſetzt; die Oefen ſind
niedrig, mehrentheils zugemauert, theils nur
mit naſſem Lehm verlutirt, und oben mit einer
Rauchkammer verſehen k). Das Treiben mit
Holze iſt auf dem Oberharze gaͤnzlich abgeſchafft,
und man hat an deſſen Statt ſeit dem J. 1742,
wo man die von Schluͤter erfundne Windtreib-
oͤfen auf dem ganzen Harze angenommen, wo
aus den Nebenoͤfen die Flamme durch den Luft-
zug auf das Werk in Treibofen ſpielt, das
Waaſentreiben eingefuͤhrt, wobey itzt jaͤhrlich
an 30 bis 40000 Rthlr. Koſten erſparet wer-
den, welche ehedem das haͤufige Holz, das man
zu 18 Fuß lang unmittelbar in Treibofen ein-
ſchierte, erforderte l).

Die Verfaſſung der Communionbergwerke,
wovon wir bisher ein und das andere angefuͤhrt,
iſt aber blos fuͤr dieſe vier Communionbergſtaͤd-
te und Werke; die Verfaſſung der andern, z.
B. des Rammelsbergs, weicht ab. Außerdem
hat auch noch die Regierung ſchon ſeit mehr als
50 Jahren den Gewerken den Zehnden, den ſie
ihr nach Ablauf der Freyjahre zu entrichten

hat-
k) Ausfuͤhrlich behandelt alles Zuͤckert l. c. S. 61.
l) Ebend. S. 61.
G g g 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0847" n="837"/>
den Brennofen gero&#x0364;&#x017F;tet. Der Ro&#x017F;t wird nach-<lb/>
her mit den geho&#x0364;rigen Vor&#x017F;chla&#x0364;gen, als Heerd,<lb/>
Gla&#x0364;tte, Schlacken, Ab&#x017F;trich, be&#x017F;chickt, und<lb/>
im Schmelzofen durchge&#x017F;etzt; die Oefen &#x017F;ind<lb/>
niedrig, mehrentheils zugemauert, theils nur<lb/>
mit na&#x017F;&#x017F;em Lehm verlutirt, und oben mit einer<lb/>
Rauchkammer ver&#x017F;ehen <note place="foot" n="k)">Ausfu&#x0364;hrlich behandelt alles Zu&#x0364;ckert <hi rendition="#aq">l. c.</hi> S. 61.</note>. Das Treiben mit<lb/>
Holze i&#x017F;t auf dem Oberharze ga&#x0364;nzlich abge&#x017F;chafft,<lb/>
und man hat an de&#x017F;&#x017F;en Statt &#x017F;eit dem J. 1742,<lb/>
wo man die von Schlu&#x0364;ter erfundne Windtreib-<lb/>
o&#x0364;fen auf dem ganzen Harze angenommen, wo<lb/>
aus den Nebeno&#x0364;fen die Flamme durch den Luft-<lb/>
zug auf das Werk in Treibofen &#x017F;pielt, das<lb/>
Waa&#x017F;entreiben eingefu&#x0364;hrt, wobey itzt ja&#x0364;hrlich<lb/>
an 30 bis 40000 Rthlr. Ko&#x017F;ten er&#x017F;paret wer-<lb/>
den, welche ehedem das ha&#x0364;ufige Holz, das man<lb/>
zu 18 Fuß lang unmittelbar in Treibofen ein-<lb/>
&#x017F;chierte, erforderte <note place="foot" n="l)">Ebend. S. 61.</note>.</p><lb/>
          <p>Die Verfa&#x017F;&#x017F;ung der Communionbergwerke,<lb/>
wovon wir bisher ein und das andere angefu&#x0364;hrt,<lb/>
i&#x017F;t aber blos fu&#x0364;r die&#x017F;e vier Communionberg&#x017F;ta&#x0364;d-<lb/>
te und Werke; die Verfa&#x017F;&#x017F;ung der andern, z.<lb/>
B. des Rammelsbergs, weicht ab. Außerdem<lb/>
hat auch noch die Regierung &#x017F;chon &#x017F;eit mehr als<lb/>
50 Jahren den Gewerken den Zehnden, den &#x017F;ie<lb/>
ihr nach Ablauf der Freyjahre zu entrichten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g g 3</fw><fw place="bottom" type="catch">hat-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[837/0847] den Brennofen geroͤſtet. Der Roſt wird nach- her mit den gehoͤrigen Vorſchlaͤgen, als Heerd, Glaͤtte, Schlacken, Abſtrich, beſchickt, und im Schmelzofen durchgeſetzt; die Oefen ſind niedrig, mehrentheils zugemauert, theils nur mit naſſem Lehm verlutirt, und oben mit einer Rauchkammer verſehen k). Das Treiben mit Holze iſt auf dem Oberharze gaͤnzlich abgeſchafft, und man hat an deſſen Statt ſeit dem J. 1742, wo man die von Schluͤter erfundne Windtreib- oͤfen auf dem ganzen Harze angenommen, wo aus den Nebenoͤfen die Flamme durch den Luft- zug auf das Werk in Treibofen ſpielt, das Waaſentreiben eingefuͤhrt, wobey itzt jaͤhrlich an 30 bis 40000 Rthlr. Koſten erſparet wer- den, welche ehedem das haͤufige Holz, das man zu 18 Fuß lang unmittelbar in Treibofen ein- ſchierte, erforderte l). Die Verfaſſung der Communionbergwerke, wovon wir bisher ein und das andere angefuͤhrt, iſt aber blos fuͤr dieſe vier Communionbergſtaͤd- te und Werke; die Verfaſſung der andern, z. B. des Rammelsbergs, weicht ab. Außerdem hat auch noch die Regierung ſchon ſeit mehr als 50 Jahren den Gewerken den Zehnden, den ſie ihr nach Ablauf der Freyjahre zu entrichten hat- k) Ausfuͤhrlich behandelt alles Zuͤckert l. c. S. 61. l) Ebend. S. 61. G g g 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/847
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/847>, abgerufen am 21.11.2024.