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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Fremde lockt und Fremdes heranbringt, wenig wissen und
wissen wollen. Hier im Binnenlande hatten sich Reste von
Brauch und Glauben erhalten, die in den Seestädten der neuen
Griechenländer an Asiens Küsten vergessen waren. Soweit hat
doch die neue Aufklärung auch hier eingewirkt, dass die Ge-
bilde des alten Glaubens, in die Vergangenheit zurückgeschoben,
nur noch wie eine halb verklungene Sage, mit Phantasieen über
die Uranfänge der Menschheit verflochten, im Gedächtniss
weiter leben. Aber der Seelencult ist doch noch nicht ganz
todt; die Möglichkeit besteht, dass er sich erneuere und sich
fortsetze, wenn einmal der Zauber homerischer Weltvorstellung
gebrochen sein sollte.


Fremde lockt und Fremdes heranbringt, wenig wissen und
wissen wollen. Hier im Binnenlande hatten sich Reste von
Brauch und Glauben erhalten, die in den Seestädten der neuen
Griechenländer an Asiens Küsten vergessen waren. Soweit hat
doch die neue Aufklärung auch hier eingewirkt, dass die Ge-
bilde des alten Glaubens, in die Vergangenheit zurückgeschoben,
nur noch wie eine halb verklungene Sage, mit Phantasieen über
die Uranfänge der Menschheit verflochten, im Gedächtniss
weiter leben. Aber der Seelencult ist doch noch nicht ganz
todt; die Möglichkeit besteht, dass er sich erneuere und sich
fortsetze, wenn einmal der Zauber homerischer Weltvorstellung
gebrochen sein sollte.


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[103/0119] Fremde lockt und Fremdes heranbringt, wenig wissen und wissen wollen. Hier im Binnenlande hatten sich Reste von Brauch und Glauben erhalten, die in den Seestädten der neuen Griechenländer an Asiens Küsten vergessen waren. Soweit hat doch die neue Aufklärung auch hier eingewirkt, dass die Ge- bilde des alten Glaubens, in die Vergangenheit zurückgeschoben, nur noch wie eine halb verklungene Sage, mit Phantasieen über die Uranfänge der Menschheit verflochten, im Gedächtniss weiter leben. Aber der Seelencult ist doch noch nicht ganz todt; die Möglichkeit besteht, dass er sich erneuere und sich fortsetze, wenn einmal der Zauber homerischer Weltvorstellung gebrochen sein sollte.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/119>, abgerufen am 21.11.2024.