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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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dern in unterirdischen Wohnungen an einer ganz bestimmten
Stelle einer griechischen Landschaft hausten, menschlichem
Leben hülfreich nahe. Die Herabziehung des Göttlichen in's
Menschlich-Heroische schlug, da die Eigenschaft des ewigen
Fortlebens nicht abgestreift wurde, in eine Steigerung des
Menschlichen und Heroischen in das Göttliche um. So leitet
uns die epische Dichtung nahe heran an ein Reich von Vor-
stellungen, das sie selbst freilich, als wäre es nicht vorhanden,
nie betritt, und das nun plötzlich vor uns auftaucht.


dern in unterirdischen Wohnungen an einer ganz bestimmten
Stelle einer griechischen Landschaft hausten, menschlichem
Leben hülfreich nahe. Die Herabziehung des Göttlichen in’s
Menschlich-Heroische schlug, da die Eigenschaft des ewigen
Fortlebens nicht abgestreift wurde, in eine Steigerung des
Menschlichen und Heroischen in das Göttliche um. So leitet
uns die epische Dichtung nahe heran an ein Reich von Vor-
stellungen, das sie selbst freilich, als wäre es nicht vorhanden,
nie betritt, und das nun plötzlich vor uns auftaucht.


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[136/0152] dern in unterirdischen Wohnungen an einer ganz bestimmten Stelle einer griechischen Landschaft hausten, menschlichem Leben hülfreich nahe. Die Herabziehung des Göttlichen in’s Menschlich-Heroische schlug, da die Eigenschaft des ewigen Fortlebens nicht abgestreift wurde, in eine Steigerung des Menschlichen und Heroischen in das Göttliche um. So leitet uns die epische Dichtung nahe heran an ein Reich von Vor- stellungen, das sie selbst freilich, als wäre es nicht vorhanden, nie betritt, und das nun plötzlich vor uns auftaucht.

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/152>, abgerufen am 18.05.2024.