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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Machaon, Polemokrates, heilte in seinem Heiligthum zu Eua
in Argolis 1). In Attika gab es einen Heros Iatros in der
Stadt, dessen Hülfe in Krankheiten zahlreiche, in sein Heilig-
thum gestiftete silberne Nachbildungen geheilter Gliedmassen
dankbar bezeugten 2). Ein anderer Heros Iatros, dessen Name
Aristomachos gewesen sein soll, hatte in Marathon ein Heil-
orakel 3). -- Selten gewährten Heilung von Krankheiten andere
als diese Asklepiadischen Heroen. Traumweissagungen anderer
Art spendeten aus ihren Gräbern heraus vor Allem solche
Heroen, die einst im Leben Wahrsager gewesen waren, wie
Mopsos und Amphilochos zu Mallos in Kilikien, Amphilochos
auch in Akarnanien, Tiresias zu Orchomenos, Kalchas in
Apulien, in der Nähe des eben erwähnten Heroon des Poda-
lirios 4). Aber auch Odysseus hatte ein Traumorakel bei den

Flusse Althainos (vgl. Etym. M. 63, 3, aus Schol. Lyc.), der zur Heilung
mitwirke, wenn man sich mit seinem Wasser besprenge. Aus Timaeus?
vgl. Tzetzes zu 1050. (Man vergleiche übrigens die Quelle bei dem Am-
phiaraium zu Oropos: Paus. 1, 34, 4.)
1) Paus. 2, 38, 6. -- Der Bruder des Polemokrates, Alexanor, hatte
ein Heroon zu Titane im Gebiete von Sikyon: Paus. 2, 11, 7; 23, 4,
aber (obwohl schon sein Name dergleichen vermuthen liesse) von Hilfe
in Krankheit wird nichts gemeldet.
2) Heiligthum des Eros iatros, in der Nähe des Theseion: Demosth.
de falsa leg. 249; de cor. 129; Apollon. vit. Aesch. p. 265, 5 f. West.
Beschlüsse wegen Einschmelzung silberner Weihgeschenke (3. u 2. Jahrh.).
C. I. Att. 2, 403. 404.
3) C. I. A. 2, 404 bezeichnet den Heros, auf den sich der Beschluss
bezieht, als den eros iatros o en astei. Hiermit ist bereits ein anderer
eros iatros ausserhalb Athens vorausgesetzt. Wenn nun das rhetor.
Lexicon bei Bekker anecd. 262, 16 f. (vgl. Schol. Demosth. p. 437, 20. 21.
Dind.) von einem eros iatros des Namens Aristomachos, os etaphe en
Marathoni para to Dionusion redet, so ist damit zwar der von Demosthenes
gemeinte eros iatros unrichtig beschrieben (denn der ist o en astei),
aber der ausserhalb des astu in Attika verehrte Heros Arzt richtig be-
zeichnet. S. L. v. Sybel, Hermes 20, 43.
4) Kenotaph des Kalchas (dessen Leib in Kolophon bestattet sein
sollte: Nostoi; Tzetz. Lyc. 427; Schol. Dionys. Perieg. 850) in Apulien,
nahe dem Heroon des Podalirios: Lycophr. 1047 ff. Egkoimesis an seinem
Heroon, Schlaf auf dem Fell des geopferten schwarzen Widders: Strabo 6,
p. 284. Also ebenso wie nach Lykophron in dem Heiligthum des Poda-

Machaon, Polemokrates, heilte in seinem Heiligthum zu Eua
in Argolis 1). In Attika gab es einen Heros Iatros in der
Stadt, dessen Hülfe in Krankheiten zahlreiche, in sein Heilig-
thum gestiftete silberne Nachbildungen geheilter Gliedmassen
dankbar bezeugten 2). Ein anderer Heros Iatros, dessen Name
Aristomachos gewesen sein soll, hatte in Marathon ein Heil-
orakel 3). — Selten gewährten Heilung von Krankheiten andere
als diese Asklepiadischen Heroen. Traumweissagungen anderer
Art spendeten aus ihren Gräbern heraus vor Allem solche
Heroen, die einst im Leben Wahrsager gewesen waren, wie
Mopsos und Amphilochos zu Mallos in Kilikien, Amphilochos
auch in Akarnanien, Tiresias zu Orchomenos, Kalchas in
Apulien, in der Nähe des eben erwähnten Heroon des Poda-
lirios 4). Aber auch Odysseus hatte ein Traumorakel bei den

Flusse Ἄλϑαινος (vgl. Etym. M. 63, 3, aus Schol. Lyc.), der zur Heilung
mitwirke, wenn man sich mit seinem Wasser besprenge. Aus Timaeus?
vgl. Tzetzes zu 1050. (Man vergleiche übrigens die Quelle bei dem Am-
phiaraïum zu Oropos: Paus. 1, 34, 4.)
1) Paus. 2, 38, 6. — Der Bruder des Polemokrates, Alexanor, hatte
ein Heroon zu Titane im Gebiete von Sikyon: Paus. 2, 11, 7; 23, 4,
aber (obwohl schon sein Name dergleichen vermuthen liesse) von Hilfe
in Krankheit wird nichts gemeldet.
2) Heiligthum des Ἥρως ἰατρός, in der Nähe des Theseion: Demosth.
de falsa leg. 249; de cor. 129; Apollon. vit. Aesch. p. 265, 5 f. West.
Beschlüsse wegen Einschmelzung silberner Weihgeschenke (3. u 2. Jahrh.).
C. I. Att. 2, 403. 404.
3) C. I. A. 2, 404 bezeichnet den Heros, auf den sich der Beschluss
bezieht, als den ἥρως ἰατρὸς ὁ ἐν ἄστει. Hiermit ist bereits ein anderer
ἥρως ἰατρός ausserhalb Athens vorausgesetzt. Wenn nun das rhetor.
Lexicon bei Bekker anecd. 262, 16 f. (vgl. Schol. Demosth. p. 437, 20. 21.
Dind.) von einem ἥρως ἰατρός des Namens Aristomachos, ὃς ἐτάφη ἐν
Μαραϑῶνι παρὰ τὸ Διονύσιον redet, so ist damit zwar der von Demosthenes
gemeinte ἥρως ἰατρός unrichtig beschrieben (denn der ist ὁ ἐν ἄστει),
aber der ausserhalb des ἄστυ in Attika verehrte Heros Arzt richtig be-
zeichnet. S. L. v. Sybel, Hermes 20, 43.
4) Kenotaph des Kalchas (dessen Leib in Kolophon bestattet sein
sollte: Νόστοι; Tzetz. Lyc. 427; Schol. Dionys. Perieg. 850) in Apulien,
nahe dem Heroon des Podalirios: Lycophr. 1047 ff. Ἐγκοίμησις an seinem
Heroon, Schlaf auf dem Fell des geopferten schwarzen Widders: Strabo 6,
p. 284. Also ebenso wie nach Lykophron in dem Heiligthum des Poda-
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[174/0190] Machaon, Polemokrates, heilte in seinem Heiligthum zu Eua in Argolis 1). In Attika gab es einen Heros Iatros in der Stadt, dessen Hülfe in Krankheiten zahlreiche, in sein Heilig- thum gestiftete silberne Nachbildungen geheilter Gliedmassen dankbar bezeugten 2). Ein anderer Heros Iatros, dessen Name Aristomachos gewesen sein soll, hatte in Marathon ein Heil- orakel 3). — Selten gewährten Heilung von Krankheiten andere als diese Asklepiadischen Heroen. Traumweissagungen anderer Art spendeten aus ihren Gräbern heraus vor Allem solche Heroen, die einst im Leben Wahrsager gewesen waren, wie Mopsos und Amphilochos zu Mallos in Kilikien, Amphilochos auch in Akarnanien, Tiresias zu Orchomenos, Kalchas in Apulien, in der Nähe des eben erwähnten Heroon des Poda- lirios 4). Aber auch Odysseus hatte ein Traumorakel bei den 2) 1) Paus. 2, 38, 6. — Der Bruder des Polemokrates, Alexanor, hatte ein Heroon zu Titane im Gebiete von Sikyon: Paus. 2, 11, 7; 23, 4, aber (obwohl schon sein Name dergleichen vermuthen liesse) von Hilfe in Krankheit wird nichts gemeldet. 2) Heiligthum des Ἥρως ἰατρός, in der Nähe des Theseion: Demosth. de falsa leg. 249; de cor. 129; Apollon. vit. Aesch. p. 265, 5 f. West. Beschlüsse wegen Einschmelzung silberner Weihgeschenke (3. u 2. Jahrh.). C. I. Att. 2, 403. 404. 3) C. I. A. 2, 404 bezeichnet den Heros, auf den sich der Beschluss bezieht, als den ἥρως ἰατρὸς ὁ ἐν ἄστει. Hiermit ist bereits ein anderer ἥρως ἰατρός ausserhalb Athens vorausgesetzt. Wenn nun das rhetor. Lexicon bei Bekker anecd. 262, 16 f. (vgl. Schol. Demosth. p. 437, 20. 21. Dind.) von einem ἥρως ἰατρός des Namens Aristomachos, ὃς ἐτάφη ἐν Μαραϑῶνι παρὰ τὸ Διονύσιον redet, so ist damit zwar der von Demosthenes gemeinte ἥρως ἰατρός unrichtig beschrieben (denn der ist ὁ ἐν ἄστει), aber der ausserhalb des ἄστυ in Attika verehrte Heros Arzt richtig be- zeichnet. S. L. v. Sybel, Hermes 20, 43. 4) Kenotaph des Kalchas (dessen Leib in Kolophon bestattet sein sollte: Νόστοι; Tzetz. Lyc. 427; Schol. Dionys. Perieg. 850) in Apulien, nahe dem Heroon des Podalirios: Lycophr. 1047 ff. Ἐγκοίμησις an seinem Heroon, Schlaf auf dem Fell des geopferten schwarzen Widders: Strabo 6, p. 284. Also ebenso wie nach Lykophron in dem Heiligthum des Poda- 2) Flusse Ἄλϑαινος (vgl. Etym. M. 63, 3, aus Schol. Lyc.), der zur Heilung mitwirke, wenn man sich mit seinem Wasser besprenge. Aus Timaeus? vgl. Tzetzes zu 1050. (Man vergleiche übrigens die Quelle bei dem Am- phiaraïum zu Oropos: Paus. 1, 34, 4.)

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/190>, abgerufen am 21.11.2024.