let sich gleichsam die Begierde, aufmercksam zu seyn, nachdem sie mit ihren Gedancken ein wenig ausgeruhet, auf das neue. Macht nun ein kluger Redner seiner geschickten Rede auch einen geschick- ten Schluß, so werden ihm seine Zuhörer mit voll- kommenem Ruhm crönen, und der letzte Eindruck, den er in den Gemüthern derer, die ihm zugehöret, zurück läst, wird noch viel kräfftiger und ihm weit vortheilhaffter seyn, als der erstere. Hat er aber seine Sachen biß hieher schlecht vorgetragen, so kan er durch einen schönen Schluß seinen Fehler doch noch einiger maßen verbessern, und den durch seine Ungeschicklichkeit sich zugezogenen Schandfleck in etwas wieder auswischen. Denn es wird auch bey diesem Fall heissen, wie bey dem andern: Ende gut, alles gut; Das Letzte das Beste.
Das IV. Capitul. Von dem Briefschreiben und der Correspondenz.
§. 1.
DEr geschickte Herr Benjamin Neukirch ur- theilet in seiner Anweisung zu Teutschen Briefen sehr wohl, daß es uns bißhero nicht so wohl an Lehren gefehlet, welche uns zum Briefschreiben den Weg gebahnet, im- massen ja in allen Buchläden solche Bücher anzu-
treffen
X
Von Ablegung oͤffentlicher Reden.
let ſich gleichſam die Begierde, aufmerckſam zu ſeyn, nachdem ſie mit ihren Gedancken ein wenig ausgeruhet, auf das neue. Macht nun ein kluger Redner ſeiner geſchickten Rede auch einen geſchick- ten Schluß, ſo werden ihm ſeine Zuhoͤrer mit voll- kommenem Ruhm croͤnen, und der letzte Eindruck, den er in den Gemuͤthern derer, die ihm zugehoͤret, zuruͤck laͤſt, wird noch viel kraͤfftiger und ihm weit vortheilhaffter ſeyn, als der erſtere. Hat er aber ſeine Sachen biß hieher ſchlecht vorgetragen, ſo kan er durch einen ſchoͤnen Schluß ſeinen Fehler doch noch einiger maßen verbeſſern, und den durch ſeine Ungeſchicklichkeit ſich zugezogenen Schandfleck in etwas wieder auswiſchen. Denn es wird auch bey dieſem Fall heiſſen, wie bey dem andern: Ende gut, alles gut; Das Letzte das Beſte.
Das IV. Capitul. Von dem Briefſchreiben und der Correſpondenz.
§. 1.
DEr geſchickte Herr Benjamin Neukirch ur- theilet in ſeiner Anweiſung zu Teutſchen Briefen ſehr wohl, daß es uns bißhero nicht ſo wohl an Lehren gefehlet, welche uns zum Briefſchreiben den Weg gebahnet, im- maſſen ja in allen Buchlaͤden ſolche Buͤcher anzu-
treffen
X
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Von Ablegung oͤffentlicher Reden.
let ſich gleichſam die Begierde, aufmerckſam zu
ſeyn, nachdem ſie mit ihren Gedancken ein wenig
ausgeruhet, auf das neue. Macht nun ein kluger
Redner ſeiner geſchickten Rede auch einen geſchick-
ten Schluß, ſo werden ihm ſeine Zuhoͤrer mit voll-
kommenem Ruhm croͤnen, und der letzte Eindruck,
den er in den Gemuͤthern derer, die ihm zugehoͤret,
zuruͤck laͤſt, wird noch viel kraͤfftiger und ihm weit
vortheilhaffter ſeyn, als der erſtere. Hat er aber
ſeine Sachen biß hieher ſchlecht vorgetragen, ſo kan
er durch einen ſchoͤnen Schluß ſeinen Fehler doch
noch einiger maßen verbeſſern, und den durch ſeine
Ungeſchicklichkeit ſich zugezogenen Schandfleck in
etwas wieder auswiſchen. Denn es wird auch bey
dieſem Fall heiſſen, wie bey dem andern: Ende gut,
alles gut; Das Letzte das Beſte.
Das IV. Capitul.
Von dem Briefſchreiben und
der Correſpondenz.
§. 1.
DEr geſchickte Herr Benjamin Neukirch ur-
theilet in ſeiner Anweiſung zu Teutſchen
Briefen ſehr wohl, daß es uns bißhero
nicht ſo wohl an Lehren gefehlet, welche
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/341>, abgerufen am 21.11.2024.
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