als möglich, spiele nicht deßwegen, daß du dich reich spielen wilst. Bist du glücklich, daß du nichts, oder etwan nur ein weniges verlierest, so biß zufrieden. S. Nemeitz Sejour de Paris p. 169. So schreibet auch Monsieur de Chevergny p. 374. Il y a aussi quelques jeux accoutumes, comme les Cochets les Dames, le Trictrac & les cartes; mais il se faut donner de garde, de joüer jamais grand jeu, car il se fait plutot par avarice, que par plaisir, & ces jeux ont souvent ete cause des ruines des mai- sons, & des esprits de ceux, qui s'y mettent trop avant; & souvenes vous toujours en jouant, que vous ne vous accoutumies jamais a tromper, car encore que ce soit par jeu & risee au com- mencement, si est ce qu'on s'y laisse aller par coucume, qui est choses malhonete, & qui donne mauvaise opinion de celui qui le fait, & qui engendre aussi bien souvent des querelles, qu'il faut demeles avec la vie.
§. 26. So hüte man sich auch überhaupt bey allen Spielen vor dem Steigen des Spieles, und vor dem Pariren, denn hierinnen zeigen sich die Spieler von Profession am allerlistigsten zu seyn. Sie fangen ein klein Spiel an, und steigern die Beten, oder pariren so lange, biß ein groß Spiel daraus, und viel Geld dadurch an sie verlohren wird. Also soll einer auf die Art zu Braunschweig im a l'hombre, zu 4 Groschen, auf einmahl 4000 Thaler, und ein anderer in Paris im Kauff-Laden a 1. Sol 5000 Thaler verlohren haben. S. Wolff
Bern-
II. Theil. VIII. Capitul.
als moͤglich, ſpiele nicht deßwegen, daß du dich reich ſpielen wilſt. Biſt du gluͤcklich, daß du nichts, oder etwan nur ein weniges verliereſt, ſo biß zufrieden. S. Nemeitz Sejour de Paris p. 169. So ſchreibet auch Monſieur de Chevergny p. 374. Il y a auſſi quelques jeux accoutumes, comme les Cochets les Dames, le Trictrac & les cartes; mais il ſe faut donner de garde, de joüer jamais grand jeu, car il ſe fait plutot par avarice, que par plaiſir, & ces jeux ont ſouvent eté cauſe des ruines des mai- ſons, & des eſprits de ceux, qui s’y mettent trop avant; & ſouvenés vous toujours en jouant, que vous ne vous accoutumiés jamais à tromper, car encore que ce ſoit par jeu & riſee au com- mencement, ſi eſt ce qu’on s’y laiſſe aller par coucume, qui eſt choſes malhonéte, & qui donne mauvaiſe opinion de celui qui le fait, & qui engendre auſſi bien ſouvent des querelles, qu’il faut deméles avec la vie.
§. 26. So huͤte man ſich auch uͤberhaupt bey allen Spielen vor dem Steigen des Spieles, und vor dem Pariren, denn hierinnen zeigen ſich die Spieler von Profeſſion am allerliſtigſten zu ſeyn. Sie fangen ein klein Spiel an, und ſteigern die Beten, oder pariren ſo lange, biß ein groß Spiel daraus, und viel Geld dadurch an ſie verlohren wird. Alſo ſoll einer auf die Art zu Braunſchweig im a l’hombre, zu 4 Groſchen, auf einmahl 4000 Thaler, und ein anderer in Paris im Kauff-Laden a 1. Sol 5000 Thaler verlohren haben. S. Wolff
Bern-
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II. Theil. VIII. Capitul.
als moͤglich, ſpiele nicht deßwegen, daß du dich reich
ſpielen wilſt. Biſt du gluͤcklich, daß du nichts, oder
etwan nur ein weniges verliereſt, ſo biß zufrieden.
S. Nemeitz Sejour de Paris p. 169. So ſchreibet
auch Monſieur de Chevergny p. 374. Il y a auſſi
quelques jeux accoutumes, comme les Cochets
les Dames, le Trictrac & les cartes; mais il ſe
faut donner de garde, de joüer jamais grand jeu,
car il ſe fait plutot par avarice, que par plaiſir, &
ces jeux ont ſouvent eté cauſe des ruines des mai-
ſons, & des eſprits de ceux, qui s’y mettent trop
avant; & ſouvenés vous toujours en jouant, que
vous ne vous accoutumiés jamais à tromper,
car encore que ce ſoit par jeu & riſee au com-
mencement, ſi eſt ce qu’on s’y laiſſe aller par
coucume, qui eſt choſes malhonéte, & qui
donne mauvaiſe opinion de celui qui le fait,
& qui engendre auſſi bien ſouvent des querelles,
qu’il faut deméles avec la vie.
§. 26. So huͤte man ſich auch uͤberhaupt bey
allen Spielen vor dem Steigen des Spieles, und
vor dem Pariren, denn hierinnen zeigen ſich die
Spieler von Profeſſion am allerliſtigſten zu ſeyn.
Sie fangen ein klein Spiel an, und ſteigern die
Beten, oder pariren ſo lange, biß ein groß Spiel
daraus, und viel Geld dadurch an ſie verlohren
wird. Alſo ſoll einer auf die Art zu Braunſchweig
im a l’hombre, zu 4 Groſchen, auf einmahl 4000
Thaler, und ein anderer in Paris im Kauff-Laden
a 1. Sol 5000 Thaler verlohren haben. S. Wolff
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/438>, abgerufen am 24.11.2024.
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