Chevergny, ertheilt p. 407. feinem Sohn, in Anse- hung der Gastgebothe, die er anzustellen hätte, fol- gende nützliche Regeln: Il ne faut pas tant regar- der la grande depense aux festins, que l'on fait, qu' a les rendre & preparer bien nettement, & proprement, de vian des bien choisies, qui puissent delecter, & donner plaisir a ceux, qui les mangent, donner bon ordre au service de table, & sans bruit, les entremets bien a pro- pos, les fruits & falades bien faites, & choisies, selon la saison; sur quoy il ya quatre choses principalement a prendre garde. La premiere les personnes conviees, a celle fin, qu'elles soient servies selon leurs qualites, le lieu on l'on mange bien choisi, selon le chand & le froid qu'il pent faire, le temps, qui soit propre & commode, auquel on se puisse rejouir sans qu'il y ait sujet d'en etre diverti par le malheur & ca- lamite, d'une fascherie publique.
§. 20. Jn die Schüsseln muß weder zu wenig noch zu viel angerichtet seyn; ist zu wenig angerich- tet, so ist es wider den Wohlstand, es scheinet als ob den Gästen alle Bissen gleichsam abgezehlet und abgewogen seyn solten, man weiß ja den Appetit der Gäste nicht, ob nicht mancher sich nicht gern dieser oder jener Speise zu unterschiedenen mahlen etwas ausbitten werde, es stehet nicht wohl, wenn die Schüsseln so gantz rein ausgeleeret werden; blei- bet etwas übrig, so kan man es die übrigen Tage nach geendigter Gasterey mit den seinen ja selbst
ver-
II. Theil. IX. Capitul.
Chevergny, ertheilt p. 407. feinem Sohn, in Anſe- hung der Gaſtgebothe, die er anzuſtellen haͤtte, fol- gende nuͤtzliche Regeln: Il ne faut pas tant regar- der la grande depenſe aux feſtins, que l’on fait, qu’ a les rendre & préparer bien nettement, & proprement, de vian des bien choiſies, qui puiſſent delecter, & donner plaiſir a ceux, qui les mangent, donner bon ordre au ſervice de table, & ſans bruit, les entremets bien à pro- pos, les fruits & falades bien faites, & choiſies, ſelon la ſaiſon; ſur quoy il ya quatre choſes principalement a prendre garde. La prémiére les perſonnes conviées, a celle fin, qu’elles ſoient ſervies ſelon leurs qualités, le lieu on l’on mange bien choiſi, ſelon le chand & le froid qu’il pent faire, le temps, qui ſoit propre & commode, auquel on ſe puiſſe rejouir ſans qu’il y ait ſujet d’en etre diverti par le malheur & ca- lamité, d’une faſcherie publique.
§. 20. Jn die Schuͤſſeln muß weder zu wenig noch zu viel angerichtet ſeyn; iſt zu wenig angerich- tet, ſo iſt es wider den Wohlſtand, es ſcheinet als ob den Gaͤſten alle Biſſen gleichſam abgezehlet und abgewogen ſeyn ſolten, man weiß ja den Appetit der Gaͤſte nicht, ob nicht mancher ſich nicht gern dieſer oder jener Speiſe zu unterſchiedenen mahlen etwas ausbitten werde, es ſtehet nicht wohl, wenn die Schuͤſſeln ſo gantz rein ausgeleeret werden; blei- bet etwas uͤbrig, ſo kan man es die uͤbrigen Tage nach geendigter Gaſterey mit den ſeinen ja ſelbſt
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II. Theil. IX. Capitul.
Chevergny, ertheilt p. 407. feinem Sohn, in Anſe-
hung der Gaſtgebothe, die er anzuſtellen haͤtte, fol-
gende nuͤtzliche Regeln: Il ne faut pas tant regar-
der la grande depenſe aux feſtins, que l’on fait,
qu’ a les rendre & préparer bien nettement,
& proprement, de vian des bien choiſies, qui
puiſſent delecter, & donner plaiſir a ceux, qui
les mangent, donner bon ordre au ſervice de
table, & ſans bruit, les entremets bien à pro-
pos, les fruits & falades bien faites, & choiſies,
ſelon la ſaiſon; ſur quoy il ya quatre choſes
principalement a prendre garde. La prémiére
les perſonnes conviées, a celle fin, qu’elles
ſoient ſervies ſelon leurs qualités, le lieu on
l’on mange bien choiſi, ſelon le chand & le froid
qu’il pent faire, le temps, qui ſoit propre &
commode, auquel on ſe puiſſe rejouir ſans qu’il y
ait ſujet d’en etre diverti par le malheur & ca-
lamité, d’une faſcherie publique.
§. 20. Jn die Schuͤſſeln muß weder zu wenig
noch zu viel angerichtet ſeyn; iſt zu wenig angerich-
tet, ſo iſt es wider den Wohlſtand, es ſcheinet als
ob den Gaͤſten alle Biſſen gleichſam abgezehlet und
abgewogen ſeyn ſolten, man weiß ja den Appetit der
Gaͤſte nicht, ob nicht mancher ſich nicht gern dieſer
oder jener Speiſe zu unterſchiedenen mahlen etwas
ausbitten werde, es ſtehet nicht wohl, wenn die
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bet etwas uͤbrig, ſo kan man es die uͤbrigen Tage
nach geendigter Gaſterey mit den ſeinen ja ſelbſt
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der Privat-Personen. Berlin, 1728, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1728/458>, abgerufen am 22.11.2024.
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