vermöge deren sie versprechen, selbigen treulich zu vollziehen, und die Minister der verschiedenen Par- theyen wechseln solche darauf in der von ihnen be- stimmten Zeit gegen einander aus, sind aber Mit- tels-Leute dabey, so geschicht die Auswechselung gemeiniglich durch ihre Hände. S. Callieres Ab- gesandter. p. 229.
§. 17. Die Tractaten werden nicht eher als biß nach erfolgter Auswechselung der Ratificationen publicirt, würcken auch eher nichts als von dem Tage ihrer Publication an, falls man nicht durch einen absonderlichen Vergleich eine andere Ver- ordnung deswegen macht.
§. 18. Die Ratifications-Formul ist mehren- theils folgende: Nos foedus istud per omnia & singula approbamus, confirmamus & ratum habemus vigore harum literarum, & pollicemus nos omnia & singula in praeticto foedere con- tenta firmiter & constanter observaturos, im- pleturos, observari & impleri curaturos, neque quantum in nobis erit, passuros, ut a quoquam sub quocunque demum praetextu directe vel in directe violentur & infringentur. Die Rati- ficationes werden entweder innerhalb vier Wo- chen oder so bald es seyn kan, von dem Tage der Unterzeichnung anzurechnen, ausgewechselt.
§. 19. Bißweilen geschichts, daß man einen Tra- ctat im die Zeit zu gewinnen, in einer andern Sprache abfast, als die bißherige Gewohnheit mit sich gebracht. Damit nun solches ins künfftige
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Von Buͤndniſſen.
vermoͤge deren ſie verſprechen, ſelbigen treulich zu vollziehen, und die Miniſter der verſchiedenen Par- theyen wechſeln ſolche darauf in der von ihnen be- ſtimmten Zeit gegen einander aus, ſind aber Mit- tels-Leute dabey, ſo geſchicht die Auswechſelung gemeiniglich durch ihre Haͤnde. S. Calliéres Ab- geſandter. p. 229.
§. 17. Die Tractaten werden nicht eher als biß nach erfolgter Auswechſelung der Ratificationen publicirt, wuͤrcken auch eher nichts als von dem Tage ihrer Publication an, falls man nicht durch einen abſonderlichen Vergleich eine andere Ver- ordnung deswegen macht.
§. 18. Die Ratifications-Formul iſt mehren- theils folgende: Nos fœdus iſtud per omnia & ſingula approbamus, confirmamus & ratum habemus vigore harum literarum, & pollicemus nos omnia & ſingula in præticto fœdere con- tenta firmiter & conſtanter obſervaturos, im- pleturos, obſervari & impleri curaturos, neque quantum in nobis erit, paſſuros, ut a quoquam ſub quocunque demum prætextu directe vel in directe violentur & infringentur. Die Rati- ficationes werden entweder innerhalb vier Wo- chen oder ſo bald es ſeyn kan, von dem Tage der Unterzeichnung anzurechnen, ausgewechſelt.
§. 19. Bißweilen geſchichts, daß man einen Tra- ctat im die Zeit zu gewinnen, in einer andern Sprache abfaſt, als die bißherige Gewohnheit mit ſich gebracht. Damit nun ſolches ins kuͤnfftige
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Von Buͤndniſſen.
vermoͤge deren ſie verſprechen, ſelbigen treulich zu
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theyen wechſeln ſolche darauf in der von ihnen be-
ſtimmten Zeit gegen einander aus, ſind aber Mit-
tels-Leute dabey, ſo geſchicht die Auswechſelung
gemeiniglich durch ihre Haͤnde. S. Calliéres Ab-
geſandter. p. 229.
§. 17. Die Tractaten werden nicht eher als biß
nach erfolgter Auswechſelung der Ratificationen
publicirt, wuͤrcken auch eher nichts als von dem
Tage ihrer Publication an, falls man nicht durch
einen abſonderlichen Vergleich eine andere Ver-
ordnung deswegen macht.
§. 18. Die Ratifications-Formul iſt mehren-
theils folgende: Nos fœdus iſtud per omnia &
ſingula approbamus, confirmamus & ratum
habemus vigore harum literarum, & pollicemus
nos omnia & ſingula in præticto fœdere con-
tenta firmiter & conſtanter obſervaturos, im-
pleturos, obſervari & impleri curaturos, neque
quantum in nobis erit, paſſuros, ut a quoquam
ſub quocunque demum prætextu directe vel
in directe violentur & infringentur. Die Rati-
ficationes werden entweder innerhalb vier Wo-
chen oder ſo bald es ſeyn kan, von dem Tage der
Unterzeichnung anzurechnen, ausgewechſelt.
§. 19. Bißweilen geſchichts, daß man einen Tra-
ctat im die Zeit zu gewinnen, in einer andern
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/491>, abgerufen am 22.11.2024.
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