Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Theil. VII. Capitul.
ben abgehen, und versichern sie, sie würden bey Zeit
und Gelegenheit nicht ermangeln, nicht allein gegen
sie in specie ein Merckmahl ihrer Erkenntlichkeit,
sondern auch gegen die übrigen Generals, Ober-
und Unter-Officiers ihre Huld und Gnade zur Ver-
geltung ihrer erwiesenen grossen Tapfferkeit spühren
zu lassen. Sie gesinnen anbey gnädigst, es sämmt-
lichen Generals, auch hohen Ober- und Unter-Of-
ficiers
zu Pferd und Fuß dieses kund zu thun, und
ihnen ihre besondere Vergnügung ihres erworbe-
nen Lobes wissen zu lassen, damit sie dadurch zu
weiterer bravour en couragirt, und ihren ferner
Anlaß gegeben werden möchte, es in Gnaden zu
erkennen.

§. 47. Die Generals, Officiers und Gemeine
werden nicht allein von dem Herrn selbst in dessen
Sold und Diensten sie stehen, sondern auch von
den Alliirten und Bundes-Genossen, gerühmt und
beschenckt. Die Puissancen rühmen die besonde-
re Conduite eines grossen Generals oder Admirals
mit den aller favorablesten Expressionen bey einen
andern Souverain, ersuchen ihn dessen vortrefliche
Dienste/ so er vor das allgemeine beste geleistet, in
Betrachtung zu ziehen, und ihm bey vorfallender
Gelegenheit eine mehrere und grössere Avantage
zu conferiren.

§. 48. Die Generals en Chef bekommen biß-
weilen gantze Grafschafften und Fürstenthümer
geschenckt, bißweilen werden ihnen auch zu Chren
besondere Statuen und Monumenta aufgerichtet,

als

II. Theil. VII. Capitul.
ben abgehen, und verſichern ſie, ſie wuͤrden bey Zeit
und Gelegenheit nicht ermangeln, nicht allein gegen
ſie in ſpecie ein Merckmahl ihrer Erkenntlichkeit,
ſondern auch gegen die uͤbrigen Generals, Ober-
und Unter-Officiers ihre Huld und Gnade zur Ver-
geltung ihrer erwieſenen groſſen Tapfferkeit ſpuͤhren
zu laſſen. Sie geſinnen anbey gnaͤdigſt, es ſaͤm̃t-
lichen Generals, auch hohen Ober- und Unter-Of-
ficiers
zu Pferd und Fuß dieſes kund zu thun, und
ihnen ihre beſondere Vergnuͤgung ihres erworbe-
nen Lobes wiſſen zu laſſen, damit ſie dadurch zu
weiterer bravour en couragirt, und ihren ferner
Anlaß gegeben werden moͤchte, es in Gnaden zu
erkennen.

§. 47. Die Generals, Officiers und Gemeine
werden nicht allein von dem Herrn ſelbſt in deſſen
Sold und Dienſten ſie ſtehen, ſondern auch von
den Alliirten und Bundes-Genoſſen, geruͤhmt und
beſchenckt. Die Puiſſancen ruͤhmen die beſonde-
re Conduite eines groſſen Generals oder Admirals
mit den aller favorableſten Expreſſionen bey einen
andern Souverain, erſuchen ihn deſſen vortrefliche
Dienſte/ ſo er vor das allgemeine beſte geleiſtet, in
Betrachtung zu ziehen, und ihm bey vorfallender
Gelegenheit eine mehrere und groͤſſere Avantage
zu conferiren.

§. 48. Die Generals en Chef bekommen biß-
weilen gantze Grafſchafften und Fuͤrſtenthuͤmer
geſchenckt, bißweilen werden ihnen auch zu Chren
beſondere Statuen und Monumenta aufgerichtet,

als
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0522" n="498"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Theil. <hi rendition="#aq">VII.</hi> Capitul.</hi></fw><lb/>
ben abgehen, und ver&#x017F;ichern &#x017F;ie, &#x017F;ie wu&#x0364;rden bey Zeit<lb/>
und Gelegenheit nicht ermangeln, nicht allein gegen<lb/>
&#x017F;ie <hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi> ein Merckmahl ihrer Erkenntlichkeit,<lb/>
&#x017F;ondern auch gegen die u&#x0364;brigen <hi rendition="#aq">Generals,</hi> Ober-<lb/>
und Unter-<hi rendition="#aq">Officiers</hi> ihre Huld und Gnade zur Ver-<lb/>
geltung ihrer erwie&#x017F;enen gro&#x017F;&#x017F;en Tapfferkeit &#x017F;pu&#x0364;hren<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en. Sie ge&#x017F;innen anbey gna&#x0364;dig&#x017F;t, es &#x017F;a&#x0364;m&#x0303;t-<lb/>
lichen <hi rendition="#aq">Generals,</hi> auch hohen Ober- und Unter-<hi rendition="#aq">Of-<lb/>
ficiers</hi> zu Pferd und Fuß die&#x017F;es kund zu thun, und<lb/>
ihnen ihre be&#x017F;ondere Vergnu&#x0364;gung ihres erworbe-<lb/>
nen Lobes wi&#x017F;&#x017F;en zu la&#x017F;&#x017F;en, damit &#x017F;ie dadurch zu<lb/>
weiterer <hi rendition="#aq">bravour en couragi</hi>rt, und ihren ferner<lb/>
Anlaß gegeben werden mo&#x0364;chte, es in Gnaden zu<lb/>
erkennen.</p><lb/>
          <p>§. 47. Die <hi rendition="#aq">Generals, Officiers</hi> und Gemeine<lb/>
werden nicht allein von dem Herrn &#x017F;elb&#x017F;t in de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Sold und Dien&#x017F;ten &#x017F;ie &#x017F;tehen, &#x017F;ondern auch von<lb/>
den <hi rendition="#aq">Allii</hi>rten und Bundes-Geno&#x017F;&#x017F;en, geru&#x0364;hmt und<lb/>
be&#x017F;chenckt. Die <hi rendition="#aq">Pui&#x017F;&#x017F;anc</hi>en ru&#x0364;hmen die be&#x017F;onde-<lb/>
re <hi rendition="#aq">Conduite</hi> eines gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Generals</hi> oder <hi rendition="#aq">Admirals</hi><lb/>
mit den aller <hi rendition="#aq">favorable</hi>&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Expre&#x017F;&#x017F;ion</hi>en bey einen<lb/>
andern <hi rendition="#aq">Souverain,</hi> er&#x017F;uchen ihn de&#x017F;&#x017F;en vortrefliche<lb/>
Dien&#x017F;te/ &#x017F;o er vor das allgemeine be&#x017F;te gelei&#x017F;tet, in<lb/>
Betrachtung zu ziehen, und ihm bey vorfallender<lb/>
Gelegenheit eine mehrere und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Avantage</hi><lb/>
zu <hi rendition="#aq">conferi</hi>ren.</p><lb/>
          <p>§. 48. Die <hi rendition="#aq">Generals en Chef</hi> bekommen biß-<lb/>
weilen gantze Graf&#x017F;chafften und Fu&#x0364;r&#x017F;tenthu&#x0364;mer<lb/>
ge&#x017F;chenckt, bißweilen werden ihnen auch zu Chren<lb/>
be&#x017F;ondere <hi rendition="#aq">Statu</hi>en und <hi rendition="#aq">Monumenta</hi> aufgerichtet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">als</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[498/0522] II. Theil. VII. Capitul. ben abgehen, und verſichern ſie, ſie wuͤrden bey Zeit und Gelegenheit nicht ermangeln, nicht allein gegen ſie in ſpecie ein Merckmahl ihrer Erkenntlichkeit, ſondern auch gegen die uͤbrigen Generals, Ober- und Unter-Officiers ihre Huld und Gnade zur Ver- geltung ihrer erwieſenen groſſen Tapfferkeit ſpuͤhren zu laſſen. Sie geſinnen anbey gnaͤdigſt, es ſaͤm̃t- lichen Generals, auch hohen Ober- und Unter-Of- ficiers zu Pferd und Fuß dieſes kund zu thun, und ihnen ihre beſondere Vergnuͤgung ihres erworbe- nen Lobes wiſſen zu laſſen, damit ſie dadurch zu weiterer bravour en couragirt, und ihren ferner Anlaß gegeben werden moͤchte, es in Gnaden zu erkennen. §. 47. Die Generals, Officiers und Gemeine werden nicht allein von dem Herrn ſelbſt in deſſen Sold und Dienſten ſie ſtehen, ſondern auch von den Alliirten und Bundes-Genoſſen, geruͤhmt und beſchenckt. Die Puiſſancen ruͤhmen die beſonde- re Conduite eines groſſen Generals oder Admirals mit den aller favorableſten Expreſſionen bey einen andern Souverain, erſuchen ihn deſſen vortrefliche Dienſte/ ſo er vor das allgemeine beſte geleiſtet, in Betrachtung zu ziehen, und ihm bey vorfallender Gelegenheit eine mehrere und groͤſſere Avantage zu conferiren. §. 48. Die Generals en Chef bekommen biß- weilen gantze Grafſchafften und Fuͤrſtenthuͤmer geſchenckt, bißweilen werden ihnen auch zu Chren beſondere Statuen und Monumenta aufgerichtet, als

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/522
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/522>, abgerufen am 22.11.2024.