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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von der Crönung.
respective Erklärung, Vermahnung und An-
wündschung mit an.

§. 25. Alle diese Infignia sind so wohl als die
Crone bey einer Crönung kostbahrer, als bey der
andern. Der Königliche mit Hermelin gefütter-
te und mit Perlen und Diamanten besetzte Mantel,
so in Paris vor den König in Portugall verfertiget
wurde, ward auf 200 tausend Crusados geschätzt.
S. den II. Th. der Einleitung zur neuesten Historie
der Welt p. 5.

§. 26. Die vornehmsten Ertz-Bischöffe und
Bischöffe des Königreichs verrichten allezeit die In-
auguration.
Jn Spanien der zu Toledo, in
Franckreich der zu Rheims, in Britannien der zu
Canterbury, in Pohlen der zu Gnesen, in Böhmen
der zu Prag, u. s. w.

§. 27. Die Eyde werden zu dem Ende abgelegt,
damit die Unterthanen hierdurch einiger massen ge-
sichert werden, daß die künfftigen Regenten ihrer
Macht nicht mißbrauchen, und die Grund-Gesetze
und Privilegia des Königreichs nicht durchlöchern.
Sie sind an einem Ort schärffer abgefaßt, als an
dem andern, und bestehen in der Versicherung, daß
sie sich wollen angelegen seyn lassen, alles dasjeni-
ge zu erfüllen, was von der guten Regierung eines
Königes kan gefordert werden.

§. 28. Die Ablegung des Eydes geschiehet im
knien, sie legen zwey Finger beständig auf die Bi-
bel, und sagen dem Cantzler oder dem andern, der
ihnen den Eyd vorhält, denselben mit deutlichen

Wor-
P p 3

Von der Croͤnung.
reſpective Erklaͤrung, Vermahnung und An-
wuͤndſchung mit an.

§. 25. Alle dieſe Infignia ſind ſo wohl als die
Crone bey einer Croͤnung koſtbahrer, als bey der
andern. Der Koͤnigliche mit Hermelin gefuͤtter-
te und mit Perlen und Diamanten beſetzte Mantel,
ſo in Paris vor den Koͤnig in Portugall verfertiget
wurde, ward auf 200 tauſend Cruſados geſchaͤtzt.
S. den II. Th. der Einleitung zur neueſten Hiſtorie
der Welt p. 5.

§. 26. Die vornehmſten Ertz-Biſchoͤffe und
Biſchoͤffe des Koͤnigreichs verrichten allezeit die In-
auguration.
Jn Spanien der zu Toledo, in
Franckreich der zu Rheims, in Britannien der zu
Canterbury, in Pohlen der zu Gneſen, in Boͤhmen
der zu Prag, u. ſ. w.

§. 27. Die Eyde werden zu dem Ende abgelegt,
damit die Unterthanen hierdurch einiger maſſen ge-
ſichert werden, daß die kuͤnfftigen Regenten ihrer
Macht nicht mißbrauchen, und die Grund-Geſetze
und Privilegia des Koͤnigreichs nicht durchloͤchern.
Sie ſind an einem Ort ſchaͤrffer abgefaßt, als an
dem andern, und beſtehen in der Verſicherung, daß
ſie ſich wollen angelegen ſeyn laſſen, alles dasjeni-
ge zu erfuͤllen, was von der guten Regierung eines
Koͤniges kan gefordert werden.

§. 28. Die Ablegung des Eydes geſchiehet im
knien, ſie legen zwey Finger beſtaͤndig auf die Bi-
bel, und ſagen dem Cantzler oder dem andern, der
ihnen den Eyd vorhaͤlt, denſelben mit deutlichen

Wor-
P p 3
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[597/0621] Von der Croͤnung. reſpective Erklaͤrung, Vermahnung und An- wuͤndſchung mit an. §. 25. Alle dieſe Infignia ſind ſo wohl als die Crone bey einer Croͤnung koſtbahrer, als bey der andern. Der Koͤnigliche mit Hermelin gefuͤtter- te und mit Perlen und Diamanten beſetzte Mantel, ſo in Paris vor den Koͤnig in Portugall verfertiget wurde, ward auf 200 tauſend Cruſados geſchaͤtzt. S. den II. Th. der Einleitung zur neueſten Hiſtorie der Welt p. 5. §. 26. Die vornehmſten Ertz-Biſchoͤffe und Biſchoͤffe des Koͤnigreichs verrichten allezeit die In- auguration. Jn Spanien der zu Toledo, in Franckreich der zu Rheims, in Britannien der zu Canterbury, in Pohlen der zu Gneſen, in Boͤhmen der zu Prag, u. ſ. w. §. 27. Die Eyde werden zu dem Ende abgelegt, damit die Unterthanen hierdurch einiger maſſen ge- ſichert werden, daß die kuͤnfftigen Regenten ihrer Macht nicht mißbrauchen, und die Grund-Geſetze und Privilegia des Koͤnigreichs nicht durchloͤchern. Sie ſind an einem Ort ſchaͤrffer abgefaßt, als an dem andern, und beſtehen in der Verſicherung, daß ſie ſich wollen angelegen ſeyn laſſen, alles dasjeni- ge zu erfuͤllen, was von der guten Regierung eines Koͤniges kan gefordert werden. §. 28. Die Ablegung des Eydes geſchiehet im knien, ſie legen zwey Finger beſtaͤndig auf die Bi- bel, und ſagen dem Cantzler oder dem andern, der ihnen den Eyd vorhaͤlt, denſelben mit deutlichen Wor- P p 3

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/621>, abgerufen am 25.11.2024.