heit erhalten, die Unruhigen an einen ruhigen Ort bringen, und die Jrrenden zu rechte weisen. Sie sorgen, daß niemand weder von denen die sich mit Divertiren, noch von den Zuschauern durch Gele- genheit der Divertissemens an seiner Gesundheit Schaden leyde. Wo gewisse Scheiben-Schiessen oder andere Arten der Schiessen gehalten werden, so lassen sie entweder durch gewisse Zeichen die vorbeygehenden warnen, daß sie sich diesen oder je- nen Plätzen nicht nähern sollen, oder eigene Wa- chen und Posten zu diesem Ende ausstellen, und be- sorgen in diesen und andern Stücken mehr das Heyl ihrer Unterthanen so wohl bey den schertzhafften Handlungen, als bey den ernsthafften.
§. 7. Nicht weniger werden den Frembden bey den Divertissemens alle nur ersinnliche Arten der Höfligkeit erzeigt; Die von besondern Meriten und Stande werden an die Fürstlichen Tafeln, und zu den Lustbarkeiten selbst als Carousellen, Ring- rennen, Schlittenfarthen, Balletten, Wirthschaff- ten, u. s. w. mit gezogen, die andern aber doch bey den Zuschauern wohl tractirt; Es werden ihnen nach eines ieden Rang und Condition entweder Billetten ausgetheilt, daß sie die Commoedien und Opern, und andere dergleichen Lust-Oerter ohne Geld mit besuchen dürffen, oder ihnen sonst bey den Zuschauern beqveme Plätze angewiesen.
§. 8. Viele von den Divertissemens leiten ihren Ursprung von den heydnischen Römern und Grie- chen; Wenn man z. E. die an den Europäischen
Höfen
IV. Theil. I. Capitul.
heit erhalten, die Unruhigen an einen ruhigen Ort bringen, und die Jrrenden zu rechte weiſen. Sie ſorgen, daß niemand weder von denen die ſich mit Divertiren, noch von den Zuſchauern durch Gele- genheit der Divertiſſemens an ſeiner Geſundheit Schaden leyde. Wo gewiſſe Scheiben-Schieſſen oder andere Arten der Schieſſen gehalten werden, ſo laſſen ſie entweder durch gewiſſe Zeichen die vorbeygehenden warnen, daß ſie ſich dieſen oder je- nen Plaͤtzen nicht naͤhern ſollen, oder eigene Wa- chen und Poſten zu dieſem Ende ausſtellen, und be- ſorgen in dieſen und andern Stuͤcken mehr das Heyl ihrer Unterthanen ſo wohl bey den ſchertzhafften Handlungen, als bey den ernſthafften.
§. 7. Nicht weniger werden den Frembden bey den Divertiſſemens alle nur erſinnliche Arten der Hoͤfligkeit erzeigt; Die von beſondern Meriten und Stande werden an die Fuͤrſtlichen Tafeln, und zu den Luſtbarkeiten ſelbſt als Carouſellen, Ring- rennen, Schlittenfarthen, Balletten, Wirthſchaff- ten, u. ſ. w. mit gezogen, die andern aber doch bey den Zuſchauern wohl tractirt; Es werden ihnen nach eines ieden Rang und Condition entweder Billetten ausgetheilt, daß ſie die Commœdien und Opern, und andere dergleichen Luſt-Oerter ohne Geld mit beſuchen duͤrffen, oder ihnen ſonſt bey den Zuſchauern beqveme Plaͤtze angewieſen.
§. 8. Viele von den Divertiſſemens leiten ihren Urſprung von den heydniſchen Roͤmern und Grie- chen; Wenn man z. E. die an den Europaͤiſchen
Hoͤfen
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IV. Theil. I. Capitul.
heit erhalten, die Unruhigen an einen ruhigen Ort
bringen, und die Jrrenden zu rechte weiſen. Sie
ſorgen, daß niemand weder von denen die ſich mit
Divertiren, noch von den Zuſchauern durch Gele-
genheit der Divertiſſemens an ſeiner Geſundheit
Schaden leyde. Wo gewiſſe Scheiben-Schieſſen
oder andere Arten der Schieſſen gehalten werden,
ſo laſſen ſie entweder durch gewiſſe Zeichen die
vorbeygehenden warnen, daß ſie ſich dieſen oder je-
nen Plaͤtzen nicht naͤhern ſollen, oder eigene Wa-
chen und Poſten zu dieſem Ende ausſtellen, und be-
ſorgen in dieſen und andern Stuͤcken mehr das Heyl
ihrer Unterthanen ſo wohl bey den ſchertzhafften
Handlungen, als bey den ernſthafften.
§. 7. Nicht weniger werden den Frembden bey
den Divertiſſemens alle nur erſinnliche Arten der
Hoͤfligkeit erzeigt; Die von beſondern Meriten und
Stande werden an die Fuͤrſtlichen Tafeln, und zu
den Luſtbarkeiten ſelbſt als Carouſellen, Ring-
rennen, Schlittenfarthen, Balletten, Wirthſchaff-
ten, u. ſ. w. mit gezogen, die andern aber doch bey
den Zuſchauern wohl tractirt; Es werden ihnen
nach eines ieden Rang und Condition entweder
Billetten ausgetheilt, daß ſie die Commœdien und
Opern, und andere dergleichen Luſt-Oerter ohne
Geld mit beſuchen duͤrffen, oder ihnen ſonſt bey den
Zuſchauern beqveme Plaͤtze angewieſen.
§. 8. Viele von den Divertiſſemens leiten ihren
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chen; Wenn man z. E. die an den Europaͤiſchen
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 736. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/760>, abgerufen am 22.11.2024.
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