quays und Lauffer, die ebenfalls, in Ansehung der Habite, der Couleuren und anderer Umstände, mit den Schlitten und unter sich selbst harmoniren müssen. Vor ein paar Jahren wurden bey einer Schlittenfarth, so bey Hofe in Hannover gehalten wurde, die Schlitten von gewissen Reutern beglei- tet, die in der Gestalt der alten Weiber masquirt waren, und Tobacks-Pfeiffen im Munde führten, welches curieus anzusehen gewesen.
§. 9. Je prächtiger die Schlitten, ie grösser der Aufzug, ie magnifiquer der Comitat, ie regulie- rer die gantze Ordnung der Schlitten, desto an- sehnlicher und solenner sind die Schlittenfarthen. Den Schluß machen entweder ein Troup Reuter von der Milice, oder von den Fürstlichen Stangen- und Reit-Knechten, oder auch ein gantz leerer Schlitten, da das Pferd von ein paar Reit- Knechten geführet wird, oder ein Wurst-Schlit- ten mit Trompetern und Pauckern, und andern Musi cis.
§. 10. Zuweilen werden auch wohl gewisse histo- rische und allegorische Schlittenfarthen gehalten, die einen Opernhafften Aufzug vorstellen, inglei- chen gewisse Damen-Rennen auf Schlitten. An- no 1727 sahe man zu Dreßden im Monath Ja- nuario bey höchster Anwesenheit Jhrer Majestät des Königes in Preussen ein solennes Damen- Rennen auf Schlitten. Die sämmtlichen Ren- ner wurden mit ihren Dames in 4 Banden einge- theilet, als blau, roth, gelb und grün. Jede Ban-
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Von Schlittenfarthen.
quays und Lauffer, die ebenfalls, in Anſehung der Habite, der Couleuren und anderer Umſtaͤnde, mit den Schlitten und unter ſich ſelbſt harmoniren muͤſſen. Vor ein paar Jahren wurden bey einer Schlittenfarth, ſo bey Hofe in Hannover gehalten wurde, die Schlitten von gewiſſen Reutern beglei- tet, die in der Geſtalt der alten Weiber maſquirt waren, und Tobacks-Pfeiffen im Munde fuͤhrten, welches curieus anzuſehen geweſen.
§. 9. Je praͤchtiger die Schlitten, ie groͤſſer der Aufzug, ie magnifiquer der Comitat, ie regulie- rer die gantze Ordnung der Schlitten, deſto an- ſehnlicher und ſolenner ſind die Schlittenfarthen. Den Schluß machen entweder ein Troup Reuter von der Milice, oder von den Fuͤrſtlichen Stangen- und Reit-Knechten, oder auch ein gantz leerer Schlitten, da das Pferd von ein paar Reit- Knechten gefuͤhret wird, oder ein Wurſt-Schlit- ten mit Trompetern und Pauckern, und andern Muſi cis.
§. 10. Zuweilen werden auch wohl gewiſſe hiſto- riſche und allegoriſche Schlittenfarthen gehalten, die einen Opernhafften Aufzug vorſtellen, inglei- chen gewiſſe Damen-Rennen auf Schlitten. An- no 1727 ſahe man zu Dreßden im Monath Ja- nuario bey hoͤchſter Anweſenheit Jhrer Majeſtaͤt des Koͤniges in Preuſſen ein ſolennes Damen- Rennen auf Schlitten. Die ſaͤmmtlichen Ren- ner wurden mit ihren Dames in 4 Banden einge- theilet, als blau, roth, gelb und gruͤn. Jede Ban-
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Von Schlittenfarthen.
quays und Lauffer, die ebenfalls, in Anſehung der
Habite, der Couleuren und anderer Umſtaͤnde, mit
den Schlitten und unter ſich ſelbſt harmoniren
muͤſſen. Vor ein paar Jahren wurden bey einer
Schlittenfarth, ſo bey Hofe in Hannover gehalten
wurde, die Schlitten von gewiſſen Reutern beglei-
tet, die in der Geſtalt der alten Weiber maſquirt
waren, und Tobacks-Pfeiffen im Munde fuͤhrten,
welches curieus anzuſehen geweſen.
§. 9. Je praͤchtiger die Schlitten, ie groͤſſer der
Aufzug, ie magnifiquer der Comitat, ie regulie-
rer die gantze Ordnung der Schlitten, deſto an-
ſehnlicher und ſolenner ſind die Schlittenfarthen.
Den Schluß machen entweder ein Troup Reuter
von der Milice, oder von den Fuͤrſtlichen Stangen-
und Reit-Knechten, oder auch ein gantz leerer
Schlitten, da das Pferd von ein paar Reit-
Knechten gefuͤhret wird, oder ein Wurſt-Schlit-
ten mit Trompetern und Pauckern, und andern
Muſi cis.
§. 10. Zuweilen werden auch wohl gewiſſe hiſto-
riſche und allegoriſche Schlittenfarthen gehalten,
die einen Opernhafften Aufzug vorſtellen, inglei-
chen gewiſſe Damen-Rennen auf Schlitten. An-
no 1727 ſahe man zu Dreßden im Monath Ja-
nuario bey hoͤchſter Anweſenheit Jhrer Majeſtaͤt
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/861>, abgerufen am 22.11.2024.
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