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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von mancherl. Jagt-Divertissemens.
par Force-Jagten in denjenigen Habiten, die den
par Force-Jagten eigenthümlich sind.

§. 4. Um und um werden so wohl Tücher als
Jagt-Wagen geführet, auf denen die gemeinen
Leute, dieses Divertissement mit abzuwarten, sich
einstellen. Es wird die Jagt von der gesamm-
ten Jägerey gewöhnlicher maßen in einem solen-
nen Zug aufgeblasen, wornach sich die hohe Jagt-
Compagnie zu Pferde rangirt, und die Jagt-
Hunde werden beygeführt. Man höret hierbey
eine unaufhörlich klingende Wald-Music. Die
gesammte Zahl-Compagnie verfügt sich sodann
in die Forst-Häuser, sehen die solennen Abblasen
der Jägerey mit an, und speisen an verschiedenen
Tafeln.

§. 5. Dafern einer aus der Jagt-Gesellschafft
wieder die bey der Jägerey eingeführte Kunst-
Wörter verstöst, so bekommt er das Weyde-Mes-
ser. Er muß sich auf den Hirsch legen, der zu die-
sem Ende von den Jägern hingeschlept worden,
und die Pfunde erwarten. Es geschiehet von den
Jägern eine solenne Anklage/ daß er die Jagt-Ge-
setze übertreten. Es finden bißweilen Hoch-Fürst-
liche Personen selbst ein Vergnügen, die Pfunde
auszutheilen. S. Molesworth Etat du Royaume
de Danemarc. p.
198. Sonst aber pflegt der
Hoch-Fürstliche Jägermeister die Execution zu
thun, und dem Verbrecher auf das Gesäß 3. Strei-
che zu geben, da denn bey iedweden das Wald-
Geschrey erschallt.

§. 6.

Von mancherl. Jagt-Divertiſſemens.
par Force-Jagten in denjenigen Habiten, die den
par Force-Jagten eigenthuͤmlich ſind.

§. 4. Um und um werden ſo wohl Tuͤcher als
Jagt-Wagen gefuͤhret, auf denen die gemeinen
Leute, dieſes Divertiſſement mit abzuwarten, ſich
einſtellen. Es wird die Jagt von der geſamm-
ten Jaͤgerey gewoͤhnlicher maßen in einem ſolen-
nen Zug aufgeblaſen, wornach ſich die hohe Jagt-
Compagnie zu Pferde rangirt, und die Jagt-
Hunde werden beygefuͤhrt. Man hoͤret hierbey
eine unaufhoͤrlich klingende Wald-Muſic. Die
geſammte Zahl-Compagnie verfuͤgt ſich ſodann
in die Forſt-Haͤuſer, ſehen die ſolennen Abblaſen
der Jaͤgerey mit an, und ſpeiſen an verſchiedenen
Tafeln.

§. 5. Dafern einer aus der Jagt-Geſellſchafft
wieder die bey der Jaͤgerey eingefuͤhrte Kunſt-
Woͤrter verſtoͤſt, ſo bekommt er das Weyde-Meſ-
ſer. Er muß ſich auf den Hirſch legen, der zu die-
ſem Ende von den Jaͤgern hingeſchlept worden,
und die Pfunde erwarten. Es geſchiehet von den
Jaͤgern eine ſolenne Anklage/ daß er die Jagt-Ge-
ſetze uͤbertreten. Es finden bißweilen Hoch-Fuͤrſt-
liche Perſonen ſelbſt ein Vergnuͤgen, die Pfunde
auszutheilen. S. Molesworth Etat du Royaume
de Danemarc. p.
198. Sonſt aber pflegt der
Hoch-Fuͤrſtliche Jaͤgermeiſter die Execution zu
thun, und dem Verbrecher auf das Geſaͤß 3. Strei-
che zu geben, da denn bey iedweden das Wald-
Geſchrey erſchallt.

§. 6.
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[861/0885] Von mancherl. Jagt-Divertiſſemens. par Force-Jagten in denjenigen Habiten, die den par Force-Jagten eigenthuͤmlich ſind. §. 4. Um und um werden ſo wohl Tuͤcher als Jagt-Wagen gefuͤhret, auf denen die gemeinen Leute, dieſes Divertiſſement mit abzuwarten, ſich einſtellen. Es wird die Jagt von der geſamm- ten Jaͤgerey gewoͤhnlicher maßen in einem ſolen- nen Zug aufgeblaſen, wornach ſich die hohe Jagt- Compagnie zu Pferde rangirt, und die Jagt- Hunde werden beygefuͤhrt. Man hoͤret hierbey eine unaufhoͤrlich klingende Wald-Muſic. Die geſammte Zahl-Compagnie verfuͤgt ſich ſodann in die Forſt-Haͤuſer, ſehen die ſolennen Abblaſen der Jaͤgerey mit an, und ſpeiſen an verſchiedenen Tafeln. §. 5. Dafern einer aus der Jagt-Geſellſchafft wieder die bey der Jaͤgerey eingefuͤhrte Kunſt- Woͤrter verſtoͤſt, ſo bekommt er das Weyde-Meſ- ſer. Er muß ſich auf den Hirſch legen, der zu die- ſem Ende von den Jaͤgern hingeſchlept worden, und die Pfunde erwarten. Es geſchiehet von den Jaͤgern eine ſolenne Anklage/ daß er die Jagt-Ge- ſetze uͤbertreten. Es finden bißweilen Hoch-Fuͤrſt- liche Perſonen ſelbſt ein Vergnuͤgen, die Pfunde auszutheilen. S. Molesworth Etat du Royaume de Danemarc. p. 198. Sonſt aber pflegt der Hoch-Fuͤrſtliche Jaͤgermeiſter die Execution zu thun, und dem Verbrecher auf das Geſaͤß 3. Strei- che zu geben, da denn bey iedweden das Wald- Geſchrey erſchallt. §. 6.

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/885>, abgerufen am 22.11.2024.