Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.Reichs Ordnung nicht gemäß haben verferti- gen lassen, bestrafft zu werden, und mögen gar wohl die andern selbigen Creysses Müntz-Stän- de ihnen mit guten Fug das Müntz-Recht be- nehmen, und sich den durch die falsche Müntze zugezogenen Schaden abtragen lassen. Siehe Müntz-Ordnung de anno 1589. §. wo aber hierwider gehandelt etc. Reichs-Abschied de An- 1570. §. dieweil denn nunmehr, etc. Uberdieß so werden auch auf solchen Müntz-Probations- Tägen die Müntz-Meister und Wardeins exa- miniret, probiret und vereydet, oder in die Pflicht genommen und confirmiret. Endlich so pflegt man, was auf einem solchen Tage ge- schlossen und verabschiedet worden, als nemlich den Receß Jhrer Römischen Käyserlichen Ma- jestät, Chur-Mäyntz und Chur-Sachsen zu communiciren. Jn Summa, es ist um die Müntz-Probations-Täge ein sehr edles Thun, denn so auf einige Art und Weise des heiligen Römischen Reiches Wohlfahrt und Aufneh- men, vermittelst des Müntz-Wesens, befördert wird, so geschiehet es gewiß durch die Müntz- Probations-Täge. Der daraus erwachsende Nutzen ist nicht auszusprechen, wann dieselbigen fleißig besucht, und darauf das Müntz-Wesen und die geschloßnen Puncte gebührender Mas- sen R r r 5
Reichs Ordnung nicht gemaͤß haben verferti- gen laſſen, beſtrafft zu werden, und moͤgen gar wohl die andern ſelbigen Creyſſes Muͤntz-Staͤn- de ihnen mit guten Fug das Muͤntz-Recht be- nehmen, und ſich den durch die falſche Muͤntze zugezogenen Schaden abtragen laſſen. Siehe Muͤntz-Ordnung de anno 1589. §. wo aber hierwider gehandelt ꝛc. Reichs-Abſchied de An- 1570. §. dieweil denn nunmehr, etc. Uberdieß ſo werden auch auf ſolchen Muͤntz-Probations- Taͤgen die Muͤntz-Meiſter und Wardeins exa- miniret, probiret und vereydet, oder in die Pflicht genommen und confirmiret. Endlich ſo pflegt man, was auf einem ſolchen Tage ge- ſchloſſen und verabſchiedet worden, als nemlich den Receß Jhrer Roͤmiſchen Kaͤyſerlichen Ma- jeſtaͤt, Chur-Maͤyntz und Chur-Sachſen zu communiciren. Jn Summa, es iſt um die Muͤntz-Probations-Taͤge ein ſehr edles Thun, denn ſo auf einige Art und Weiſe des heiligen Roͤmiſchen Reiches Wohlfahrt und Aufneh- men, vermittelſt des Muͤntz-Weſens, befoͤrdert wird, ſo geſchiehet es gewiß durch die Muͤntz- Probations-Taͤge. Der daraus erwachſende Nutzen iſt nicht auszuſprechen, wann dieſelbigen fleißig beſucht, und darauf das Muͤntz-Weſen und die geſchloßnen Puncte gebuͤhrender Maſ- ſen R r r 5
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che ihre Muͤntzen nach des heiligen Roͤmiſchen
Reichs Ordnung nicht gemaͤß haben verferti-
gen laſſen, beſtrafft zu werden, und moͤgen gar
wohl die andern ſelbigen Creyſſes Muͤntz-Staͤn-
de ihnen mit guten Fug das Muͤntz-Recht be-
nehmen, und ſich den durch die falſche Muͤntze
zugezogenen Schaden abtragen laſſen. Siehe
Muͤntz-Ordnung de anno 1589. §. wo aber
hierwider gehandelt ꝛc. Reichs-Abſchied de An-
1570. §. dieweil denn nunmehr, etc. Uberdieß ſo
werden auch auf ſolchen Muͤntz-Probations-
Taͤgen die Muͤntz-Meiſter und Wardeins exa-
miniret, probiret und vereydet, oder in die
Pflicht genommen und confirmiret. Endlich
ſo pflegt man, was auf einem ſolchen Tage ge-
ſchloſſen und verabſchiedet worden, als nemlich
den Receß Jhrer Roͤmiſchen Kaͤyſerlichen Ma-
jeſtaͤt, Chur-Maͤyntz und Chur-Sachſen zu
communiciren. Jn Summa, es iſt um die
Muͤntz-Probations-Taͤge ein ſehr edles Thun,
denn ſo auf einige Art und Weiſe des heiligen
Roͤmiſchen Reiches Wohlfahrt und Aufneh-
men, vermittelſt des Muͤntz-Weſens, befoͤrdert
wird, ſo geſchiehet es gewiß durch die Muͤntz-
Probations-Taͤge. Der daraus erwachſende
Nutzen iſt nicht auszuſprechen, wann dieſelbigen
fleißig beſucht, und darauf das Muͤntz-Weſen
und die geſchloßnen Puncte gebuͤhrender Maſ-
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