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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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§. 11. Hierzu gebraucht er sich der ihm zu-
gegebenen Berg- und Gegen-Schreiber, welche
mit solchen Aufschreiben, Rechnen und derglei-
chen, auch Ausgaben und Einnahmen der Be-
soldung für die Beamten ihm zur Hand gehen,
auf der Herrschafft Zehenden auch eigene Hüt-
ten sehen, und in deren Nahmen, wenn kein
Berg-Hauptmann vorhanden, über der Berg-
Ordnung halten, auch ist eine erfahrne und ge-
schickte Person zum Zehendner bestellet, welcher
mit allen Schicht Meistern Abrechnung hal-
ten, und was der Herrschafft an Zehenden oder
eigener Ausbeute, oder wegen der Wasser-
Stollen gebühret, einbringen lässet, dazu er
dem in weitläufftigen Bergwerg auch einen Ze-
hend Gegen-schreiber bey sich zu haben pflegt.

§. 12. Bey ansehnlichen Bergwercken hält
die Landes-Herrschafft einen von Adel, oder
sonst eine qualificirte Person zum Berg-
Hauptmann, welcher über alle Berg Bediente
nach eines ieden Bestallung die oberste Aufsicht
hat, wichtige Dinge der Landes-Herrschafft
berichtet, und von derselben oder dero Cammer,
und sonderlich zu solchen Sachen gebrauchten
Berg-Räthen Bescheid erwartet, insgemein
aber der Ordnung nach wieder die Verbrecher
Straffen, und auff Klage und Antwort das
Recht ergehen läst, zu dem Ende ihm der Be-

amte


§. 11. Hierzu gebraucht er ſich der ihm zu-
gegebenen Berg- und Gegen-Schreiber, welche
mit ſolchen Aufſchreiben, Rechnen und derglei-
chen, auch Ausgaben und Einnahmen der Be-
ſoldung fuͤr die Beamten ihm zur Hand gehen,
auf der Herrſchafft Zehenden auch eigene Huͤt-
ten ſehen, und in deren Nahmen, wenn kein
Berg-Hauptmann vorhanden, uͤber der Berg-
Ordnung halten, auch iſt eine erfahrne und ge-
ſchickte Perſon zum Zehendner beſtellet, welcher
mit allen Schicht Meiſtern Abrechnung hal-
ten, und was der Herrſchafft an Zehenden oder
eigener Ausbeute, oder wegen der Waſſer-
Stollen gebuͤhret, einbringen laͤſſet, dazu er
dem in weitlaͤufftigen Bergwerg auch einen Ze-
hend Gegen-ſchreiber bey ſich zu haben pflegt.

§. 12. Bey anſehnlichen Bergwercken haͤlt
die Landes-Herrſchafft einen von Adel, oder
ſonſt eine qualificirte Perſon zum Berg-
Hauptmann, welcher uͤber alle Berg Bediente
nach eines ieden Beſtallung die oberſte Aufſicht
hat, wichtige Dinge der Landes-Herrſchafft
berichtet, und von derſelben oder dero Cammer,
und ſonderlich zu ſolchen Sachen gebrauchten
Berg-Raͤthen Beſcheid erwartet, insgemein
aber der Ordnung nach wieder die Verbrecher
Straffen, und auff Klage und Antwort das
Recht ergehen laͤſt, zu dem Ende ihm der Be-

amte
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[1092/1112] §. 11. Hierzu gebraucht er ſich der ihm zu- gegebenen Berg- und Gegen-Schreiber, welche mit ſolchen Aufſchreiben, Rechnen und derglei- chen, auch Ausgaben und Einnahmen der Be- ſoldung fuͤr die Beamten ihm zur Hand gehen, auf der Herrſchafft Zehenden auch eigene Huͤt- ten ſehen, und in deren Nahmen, wenn kein Berg-Hauptmann vorhanden, uͤber der Berg- Ordnung halten, auch iſt eine erfahrne und ge- ſchickte Perſon zum Zehendner beſtellet, welcher mit allen Schicht Meiſtern Abrechnung hal- ten, und was der Herrſchafft an Zehenden oder eigener Ausbeute, oder wegen der Waſſer- Stollen gebuͤhret, einbringen laͤſſet, dazu er dem in weitlaͤufftigen Bergwerg auch einen Ze- hend Gegen-ſchreiber bey ſich zu haben pflegt. §. 12. Bey anſehnlichen Bergwercken haͤlt die Landes-Herrſchafft einen von Adel, oder ſonſt eine qualificirte Perſon zum Berg- Hauptmann, welcher uͤber alle Berg Bediente nach eines ieden Beſtallung die oberſte Aufſicht hat, wichtige Dinge der Landes-Herrſchafft berichtet, und von derſelben oder dero Cammer, und ſonderlich zu ſolchen Sachen gebrauchten Berg-Raͤthen Beſcheid erwartet, insgemein aber der Ordnung nach wieder die Verbrecher Straffen, und auff Klage und Antwort das Recht ergehen laͤſt, zu dem Ende ihm der Be- amte

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1092. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1112>, abgerufen am 22.11.2024.