DAs Wort Wald ist ein gemeiner Nah- me, welcher einem Ort, und sonderlich einem grossen Bezirck, da Holtz stehet, gegeben wird. Einen Forst aber nennet man einen grossen beschriebenen oder gemessenen Creyß von etzlichen Bergen, Thälern oder Hei- den, darüber ein Förster bestellt ist, doch kan der- selbe auch manchmahl in mehr Theile und Forst- Aemter unterschieden werden. Wiewohl in denen unterschiedenen Landes-Ordnungen biß- weilen die Nahmen auff andere Weise ge- braucht werden. Es ist aber nicht wenig, son- dern mercklich, und viel an rechter Beschreibung, Wissenschafft und Erkundigung eines ieden Forstes gelegen, zu dem Ende ist in denen Fürst- lichen Wald-Ordnungen und der Forst-Beam- ten Bestallungen gemeiniglich versehen, daß sie eines ieden Forstes Gräntze, und Marckung, Berge, Thäler, Art des Holtzes, Trifften, No- der, Wild-Obst, Eichel- und Buch-Maaß, Jag- ten und Weidewerck, Bergwerck, Wasser, Fisch und Krebs Bäche, Lachen, Quellen, Flöß- Gräben, Brücken und Stege, Seen und Tei- che, auch die Gerechtigkeit, so etwan andere mit
Hol-
DasXXXVII.Capitel. Von Waͤldern.
§. 1.
DAs Wort Wald iſt ein gemeiner Nah- me, welcher einem Ort, und ſonderlich einem groſſen Bezirck, da Holtz ſtehet, gegeben wird. Einen Forſt aber nennet man einen groſſen beſchriebenen oder gemeſſenen Creyß von etzlichen Bergen, Thaͤlern oder Hei- den, daruͤber ein Foͤrſter beſtellt iſt, doch kan der- ſelbe auch manchmahl in mehr Theile und Forſt- Aemter unterſchieden werden. Wiewohl in denen unterſchiedenen Landes-Ordnungen biß- weilen die Nahmen auff andere Weiſe ge- braucht werden. Es iſt aber nicht wenig, ſon- dern mercklich, und viel an rechter Beſchreibung, Wiſſenſchafft und Erkundigung eines ieden Forſtes gelegen, zu dem Ende iſt in denen Fuͤrſt- lichen Wald-Ordnungen und der Forſt-Beam- ten Beſtallungen gemeiniglich verſehen, daß ſie eines ieden Forſtes Graͤntze, und Marckung, Berge, Thaͤler, Art des Holtzes, Trifften, No- der, Wild-Obſt, Eichel- und Buch-Maaß, Jag- ten und Weidewerck, Bergwerck, Waſſer, Fiſch und Krebs Baͤche, Lachen, Quellen, Floͤß- Graͤben, Bruͤcken und Stege, Seen und Tei- che, auch die Gerechtigkeit, ſo etwan andere mit
Hol-
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Das XXXVII. Capitel.
Von Waͤldern.
§. 1.
DAs Wort Wald iſt ein gemeiner Nah-
me, welcher einem Ort, und ſonderlich
einem groſſen Bezirck, da Holtz ſtehet,
gegeben wird. Einen Forſt aber nennet man
einen groſſen beſchriebenen oder gemeſſenen
Creyß von etzlichen Bergen, Thaͤlern oder Hei-
den, daruͤber ein Foͤrſter beſtellt iſt, doch kan der-
ſelbe auch manchmahl in mehr Theile und Forſt-
Aemter unterſchieden werden. Wiewohl in
denen unterſchiedenen Landes-Ordnungen biß-
weilen die Nahmen auff andere Weiſe ge-
braucht werden. Es iſt aber nicht wenig, ſon-
dern mercklich, und viel an rechter Beſchreibung,
Wiſſenſchafft und Erkundigung eines ieden
Forſtes gelegen, zu dem Ende iſt in denen Fuͤrſt-
lichen Wald-Ordnungen und der Forſt-Beam-
ten Beſtallungen gemeiniglich verſehen, daß ſie
eines ieden Forſtes Graͤntze, und Marckung,
Berge, Thaͤler, Art des Holtzes, Trifften, No-
der, Wild-Obſt, Eichel- und Buch-Maaß, Jag-
ten und Weidewerck, Bergwerck, Waſſer,
Fiſch und Krebs Baͤche, Lachen, Quellen, Floͤß-
Graͤben, Bruͤcken und Stege, Seen und Tei-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1144>, abgerufen am 22.11.2024.
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