Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



dorff und andern Orten in ziemlicher Menge
anzutreffen, und gestochen wird, ein mit vielen
Zäsergen, fäsigten und filtzigten Wurtzeln durch-
wachsenes Mooß, welches an sumpfigten und
morastigen Oertern erwächst, und seine Nah-
rung von Regen und andern Wassern, inglei-
chen Graß, Mooß und sonst dazwischen befind-
lichen verfaulten Materien hat, welche denn die
Würtzelgen und Zäsergen verstärcken, daß sie
derb und dichte, wie ein Filtz in einander wach-
sen und compact werden, und dahero theils fil-
tzig seyn und locker, theils etwas derb, und com-
pact,
zu 3. 4. 5. biß 10. Ellen, nach Beschaffen-
heit der Gegend, auf einander liegen, und zwar
auch auf denen höchsten Gebürgen, wenn solche
nur hernach in eine Sänffte sich erstrecken, und
dergleichen moosigtes und sumpfigtes terrain
haben.

§. 51. Der Grund und Boden, darauf der
Turff zeithero gewachsen, und ausgestochen
worden, ist meistens sandigt von weißkiesigten
Steinlein, und einer weißquertzigten Art Kieß,
auf welcher etwan eine Queerhand hoch schwar-
tzer Schlamm zu finden, welcher Schlamm
vielleicht auch künfftig, wenn er, gleichwie in
Holland geschiehet, in Formen gedruckt und ge-
treuget werden solte, zur Feuerung zu gebrau-
chen seyn dürffte. Wo der Turff hinwegge-

stochen,



dorff und andern Orten in ziemlicher Menge
anzutreffen, und geſtochen wird, ein mit vielen
Zaͤſergen, faͤſigten und filtzigten Wurtzeln durch-
wachſenes Mooß, welches an ſumpfigten und
moraſtigen Oertern erwaͤchſt, und ſeine Nah-
rung von Regen und andern Waſſern, inglei-
chen Graß, Mooß und ſonſt dazwiſchen befind-
lichen verfaulten Materien hat, welche denn die
Wuͤrtzelgen und Zaͤſergen verſtaͤrcken, daß ſie
derb und dichte, wie ein Filtz in einander wach-
ſen und compact werden, und dahero theils fil-
tzig ſeyn und locker, theils etwas derb, und com-
pact,
zu 3. 4. 5. biß 10. Ellen, nach Beſchaffen-
heit der Gegend, auf einander liegen, und zwar
auch auf denen hoͤchſten Gebuͤrgen, wenn ſolche
nur hernach in eine Saͤnffte ſich erſtrecken, und
dergleichen mooſigtes und ſumpfigtes terrain
haben.

§. 51. Der Grund und Boden, darauf der
Turff zeithero gewachſen, und ausgeſtochen
worden, iſt meiſtens ſandigt von weißkieſigten
Steinlein, und einer weißquertzigten Art Kieß,
auf welcher etwan eine Queerhand hoch ſchwaꝛ-
tzer Schlamm zu finden, welcher Schlamm
vielleicht auch kuͤnfftig, wenn er, gleichwie in
Holland geſchiehet, in Formen gedruckt und ge-
treuget werden ſolte, zur Feuerung zu gebrau-
chen ſeyn duͤrffte. Wo der Turff hinwegge-

ſtochen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1185" n="1165"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> dorff und andern Orten in ziemlicher Menge<lb/>
anzutreffen, und ge&#x017F;tochen wird, ein mit vielen<lb/>
Za&#x0364;&#x017F;ergen, fa&#x0364;&#x017F;igten und filtzigten Wurtzeln durch-<lb/>
wach&#x017F;enes Mooß, welches an &#x017F;umpfigten und<lb/>
mora&#x017F;tigen Oertern erwa&#x0364;ch&#x017F;t, und &#x017F;eine Nah-<lb/>
rung von Regen und andern Wa&#x017F;&#x017F;ern, inglei-<lb/>
chen Graß, Mooß und &#x017F;on&#x017F;t dazwi&#x017F;chen befind-<lb/>
lichen verfaulten Materien hat, welche denn die<lb/>
Wu&#x0364;rtzelgen und Za&#x0364;&#x017F;ergen ver&#x017F;ta&#x0364;rcken, daß &#x017F;ie<lb/>
derb und dichte, wie ein Filtz in einander wach-<lb/>
&#x017F;en und <hi rendition="#aq">compact</hi> werden, und dahero theils fil-<lb/>
tzig &#x017F;eyn und locker, theils etwas derb, und <hi rendition="#aq">com-<lb/>
pact,</hi> zu 3. 4. 5. biß 10. Ellen, nach Be&#x017F;chaffen-<lb/>
heit der Gegend, auf einander liegen, und zwar<lb/>
auch auf denen ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gebu&#x0364;rgen, wenn &#x017F;olche<lb/>
nur hernach in eine Sa&#x0364;nffte &#x017F;ich er&#x017F;trecken, und<lb/>
dergleichen moo&#x017F;igtes und &#x017F;umpfigtes <hi rendition="#aq">terrain</hi><lb/>
haben.</p><lb/>
        <p>§. 51. Der Grund und Boden, darauf der<lb/>
Turff zeithero gewach&#x017F;en, und ausge&#x017F;tochen<lb/>
worden, i&#x017F;t mei&#x017F;tens &#x017F;andigt von weißkie&#x017F;igten<lb/>
Steinlein, und einer weißquertzigten Art Kieß,<lb/>
auf welcher etwan eine Queerhand hoch &#x017F;chwa&#xA75B;-<lb/>
tzer Schlamm zu finden, welcher Schlamm<lb/>
vielleicht auch ku&#x0364;nfftig, wenn er, gleichwie in<lb/>
Holland ge&#x017F;chiehet, in Formen gedruckt und ge-<lb/>
treuget werden &#x017F;olte, zur Feuerung zu gebrau-<lb/>
chen &#x017F;eyn du&#x0364;rffte. Wo der Turff hinwegge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tochen,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1165/1185] dorff und andern Orten in ziemlicher Menge anzutreffen, und geſtochen wird, ein mit vielen Zaͤſergen, faͤſigten und filtzigten Wurtzeln durch- wachſenes Mooß, welches an ſumpfigten und moraſtigen Oertern erwaͤchſt, und ſeine Nah- rung von Regen und andern Waſſern, inglei- chen Graß, Mooß und ſonſt dazwiſchen befind- lichen verfaulten Materien hat, welche denn die Wuͤrtzelgen und Zaͤſergen verſtaͤrcken, daß ſie derb und dichte, wie ein Filtz in einander wach- ſen und compact werden, und dahero theils fil- tzig ſeyn und locker, theils etwas derb, und com- pact, zu 3. 4. 5. biß 10. Ellen, nach Beſchaffen- heit der Gegend, auf einander liegen, und zwar auch auf denen hoͤchſten Gebuͤrgen, wenn ſolche nur hernach in eine Saͤnffte ſich erſtrecken, und dergleichen mooſigtes und ſumpfigtes terrain haben. §. 51. Der Grund und Boden, darauf der Turff zeithero gewachſen, und ausgeſtochen worden, iſt meiſtens ſandigt von weißkieſigten Steinlein, und einer weißquertzigten Art Kieß, auf welcher etwan eine Queerhand hoch ſchwaꝛ- tzer Schlamm zu finden, welcher Schlamm vielleicht auch kuͤnfftig, wenn er, gleichwie in Holland geſchiehet, in Formen gedruckt und ge- treuget werden ſolte, zur Feuerung zu gebrau- chen ſeyn duͤrffte. Wo der Turff hinwegge- ſtochen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1185
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1185>, abgerufen am 23.11.2024.