hoch man kommen kan, gebracht, und äußerste Rettung nicht gesparet werden.
§. 39. Es ist anzubefehlen, daß wenn in ei- ner Stadt ein Feuer auskömmt, alle diejenigen Dörffer, die eine Meile von der Stadt abgele- gen, sich mit Pferd und Wagen und allerhand zum Löschen dienlichen Instrumenten in die Stadt verfügen und denen Bürgern mit Lö- schen beyspringen, iedoch auch, daß in jedem Hause auff den nächsten benachbarten Dörf- fern eine Manns-Person gelassen werde, damit, wenn der Wind etwan starck gehen und die Funcken so weit führen solte, auch auf den Dörf- fern iemand verhanden sey, der hülfreiche Hand anlegen und den Schaden könne abwehren helffen, damit nicht etwa ein neues Unglück ent- stehen möchte; Hingegentheils müssen auch die Bürger der Städte verbunden seyn, auff den innerhalb eine Meile gelegenen Dörffern, wenn auff denselben eine Feuers-Brunst sich entzündet, iemand hinzuschicken und das Un- glück abwehren zu helffen.
§. 40. Demjenigen, der sich bey dem Lö- schen sonderlich waget, und etwan an seinem Leibe oder Gliedmassen Schaden leidet, muß nicht allein das Artzt und Heiler Lohn ex pu- blico ersetzet, sondern ihm auch hierüber eine billige Ergötzlichkeit ausgezahlet werden.
Das
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hoch man kommen kan, gebracht, und aͤußerſte Rettung nicht geſparet werden.
§. 39. Es iſt anzubefehlen, daß wenn in ei- ner Stadt ein Feuer auskoͤmmt, alle diejenigen Doͤrffer, die eine Meile von der Stadt abgele- gen, ſich mit Pferd und Wagen und allerhand zum Loͤſchen dienlichen Inſtrumenten in die Stadt verfuͤgen und denen Buͤrgern mit Loͤ- ſchen beyſpringen, iedoch auch, daß in jedem Hauſe auff den naͤchſten benachbarten Doͤrf- fern eine Manns-Perſon gelaſſen werde, damit, wenn der Wind etwan ſtarck gehen und die Funcken ſo weit fuͤhrẽ ſolte, auch auf den Doͤrf- fern iemand verhanden ſey, der huͤlfreiche Hand anlegen und den Schaden koͤnne abwehren helffen, damit nicht etwa ein neues Ungluͤck ent- ſtehen moͤchte; Hingegentheils muͤſſen auch die Buͤrger der Staͤdte verbunden ſeyn, auff den innerhalb eine Meile gelegenen Doͤrffern, wenn auff denſelben eine Feuers-Brunſt ſich entzuͤndet, iemand hinzuſchicken und das Un- gluͤck abwehren zu helffen.
§. 40. Demjenigen, der ſich bey dem Loͤ- ſchen ſonderlich waget, und etwan an ſeinem Leibe oder Gliedmaſſen Schaden leidet, muß nicht allein das Artzt und Heiler Lohn ex pu- blico erſetzet, ſondern ihm auch hieruͤber eine billige Ergoͤtzlichkeit ausgezahlet werden.
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[1281/1301]
hoch man kommen kan, gebracht, und aͤußerſte
Rettung nicht geſparet werden.
§. 39. Es iſt anzubefehlen, daß wenn in ei-
ner Stadt ein Feuer auskoͤmmt, alle diejenigen
Doͤrffer, die eine Meile von der Stadt abgele-
gen, ſich mit Pferd und Wagen und allerhand
zum Loͤſchen dienlichen Inſtrumenten in die
Stadt verfuͤgen und denen Buͤrgern mit Loͤ-
ſchen beyſpringen, iedoch auch, daß in jedem
Hauſe auff den naͤchſten benachbarten Doͤrf-
fern eine Manns-Perſon gelaſſen werde, damit,
wenn der Wind etwan ſtarck gehen und die
Funcken ſo weit fuͤhrẽ ſolte, auch auf den Doͤrf-
fern iemand verhanden ſey, der huͤlfreiche Hand
anlegen und den Schaden koͤnne abwehren
helffen, damit nicht etwa ein neues Ungluͤck ent-
ſtehen moͤchte; Hingegentheils muͤſſen auch
die Buͤrger der Staͤdte verbunden ſeyn, auff
den innerhalb eine Meile gelegenen Doͤrffern,
wenn auff denſelben eine Feuers-Brunſt ſich
entzuͤndet, iemand hinzuſchicken und das Un-
gluͤck abwehren zu helffen.
§. 40. Demjenigen, der ſich bey dem Loͤ-
ſchen ſonderlich waget, und etwan an ſeinem
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1301>, abgerufen am 23.11.2024.
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