Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



Recht zuständig sind, treulich und ohne Betrug
bezahlt werden. Die Contribution, so ein
oder der andre Theil etwan zufordern hat, wer-
den von iedem Theile biß auf die Zeit, da die
Ratification des Friedens-Tractats ausge-
gewechselt wird, gehoben, die aber, so nach die-
ser Zeit unbeständig blieben, binnen einer gewis-
sen determinirten Zeit bezahlet.

§. 11. Alle Kriegs-Gefangene werden auf
beyden Theilen ohne Unterscheid und ohne ran-
zion
loß gelassen, die abgetretenen Städte und
Länder in der freyen und beständigen Geniessung
aller ihrer Privilegien, Praerogativen, Gewohn-
heiten, Befugnissen, Freyheiten, und allen so
wohl allgemeinen als besondern Vergünstigun-
gen, auch Chargen und Erb-Bestallungen mit
denen davon dependirenden Ehren, Rang, Be-
soldungen, Nutzungen und Freyheiten, alles
und iedes auf Art und Weise, wie sie es unter
der vorigen Regierung genossen, gelassen und
geschützet.

§. 12. Krafft des Friedens-Tractats wer-
den auf ewig vergeben und vergessen alle Belei-
digungen, Schäden und Unrecht, welche Zeit-
währenden Kriege von den Potentaten und ih-
ren Unterthanen mit Worten oder Thaten, o-
der auf was vor Weise es auch seyn möge, ein-
ander angethan und zugefüget worden, deren

keine



Recht zuſtaͤndig ſind, treulich und ohne Betrug
bezahlt werden. Die Contribution, ſo ein
oder der andre Theil etwan zufordern hat, wer-
den von iedem Theile biß auf die Zeit, da die
Ratification des Friedens-Tractats ausge-
gewechſelt wird, gehoben, die aber, ſo nach die-
ſer Zeit unbeſtaͤndig blieben, binnen einer gewiſ-
ſen determinirten Zeit bezahlet.

§. 11. Alle Kriegs-Gefangene werden auf
beyden Theilen ohne Unterſcheid und ohne ran-
zion
loß gelaſſen, die abgetretenen Staͤdte und
Laͤnder in der freyen und beſtaͤndigen Genieſſung
aller ihrer Privilegien, Prærogativen, Gewohn-
heiten, Befugniſſen, Freyheiten, und allen ſo
wohl allgemeinen als beſondern Verguͤnſtigun-
gen, auch Chargen und Erb-Beſtallungen mit
denen davon dependirenden Ehren, Rang, Be-
ſoldungen, Nutzungen und Freyheiten, alles
und iedes auf Art und Weiſe, wie ſie es unter
der vorigen Regierung genoſſen, gelaſſen und
geſchuͤtzet.

§. 12. Krafft des Friedens-Tractats wer-
den auf ewig vergeben und vergeſſen alle Belei-
digungen, Schaͤden und Unrecht, welche Zeit-
waͤhrenden Kriege von den Potentaten und ih-
ren Unterthanen mit Worten oder Thaten, o-
der auf was vor Weiſe es auch ſeyn moͤge, ein-
ander angethan und zugefuͤget worden, deren

keine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1446" n="1426"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> Recht zu&#x017F;ta&#x0364;ndig &#x017F;ind, treulich und ohne Betrug<lb/>
bezahlt werden. Die <hi rendition="#aq">Contribution,</hi> &#x017F;o ein<lb/>
oder der andre Theil etwan zufordern hat, wer-<lb/>
den von iedem Theile biß auf die Zeit, da die<lb/><hi rendition="#aq">Ratification</hi> des Friedens-<hi rendition="#aq">Tractats</hi> ausge-<lb/>
gewech&#x017F;elt wird, gehoben, die aber, &#x017F;o nach die-<lb/>
&#x017F;er Zeit unbe&#x017F;ta&#x0364;ndig blieben, binnen einer gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en <hi rendition="#aq">determini</hi>rten Zeit bezahlet.</p><lb/>
        <p>§. 11. Alle Kriegs-Gefangene werden auf<lb/>
beyden Theilen ohne Unter&#x017F;cheid und ohne <hi rendition="#aq">ran-<lb/>
zion</hi> loß gela&#x017F;&#x017F;en, die abgetretenen Sta&#x0364;dte und<lb/>
La&#x0364;nder in der freyen und be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Genie&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
aller ihrer <hi rendition="#aq">Privilegi</hi>en, <hi rendition="#aq">Prærogativ</hi>en, Gewohn-<lb/>
heiten, Befugni&#x017F;&#x017F;en, Freyheiten, und allen &#x017F;o<lb/>
wohl allgemeinen als be&#x017F;ondern Vergu&#x0364;n&#x017F;tigun-<lb/>
gen, auch <hi rendition="#aq">Charg</hi>en und Erb-Be&#x017F;tallungen mit<lb/>
denen davon <hi rendition="#aq">dependi</hi>renden Ehren, Rang, Be-<lb/>
&#x017F;oldungen, Nutzungen und Freyheiten, alles<lb/>
und iedes auf Art und Wei&#x017F;e, wie &#x017F;ie es unter<lb/>
der vorigen Regierung geno&#x017F;&#x017F;en, gela&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
ge&#x017F;chu&#x0364;tzet.</p><lb/>
        <p>§. 12. Krafft des Friedens-<hi rendition="#aq">Tractats</hi> wer-<lb/>
den auf ewig vergeben und verge&#x017F;&#x017F;en alle Belei-<lb/>
digungen, Scha&#x0364;den und Unrecht, welche Zeit-<lb/>
wa&#x0364;hrenden Kriege von den Potentaten und ih-<lb/>
ren Unterthanen mit Worten oder Thaten, o-<lb/>
der auf was vor Wei&#x017F;e es auch &#x017F;eyn mo&#x0364;ge, ein-<lb/>
ander angethan und zugefu&#x0364;get worden, deren<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">keine</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1426/1446] Recht zuſtaͤndig ſind, treulich und ohne Betrug bezahlt werden. Die Contribution, ſo ein oder der andre Theil etwan zufordern hat, wer- den von iedem Theile biß auf die Zeit, da die Ratification des Friedens-Tractats ausge- gewechſelt wird, gehoben, die aber, ſo nach die- ſer Zeit unbeſtaͤndig blieben, binnen einer gewiſ- ſen determinirten Zeit bezahlet. §. 11. Alle Kriegs-Gefangene werden auf beyden Theilen ohne Unterſcheid und ohne ran- zion loß gelaſſen, die abgetretenen Staͤdte und Laͤnder in der freyen und beſtaͤndigen Genieſſung aller ihrer Privilegien, Prærogativen, Gewohn- heiten, Befugniſſen, Freyheiten, und allen ſo wohl allgemeinen als beſondern Verguͤnſtigun- gen, auch Chargen und Erb-Beſtallungen mit denen davon dependirenden Ehren, Rang, Be- ſoldungen, Nutzungen und Freyheiten, alles und iedes auf Art und Weiſe, wie ſie es unter der vorigen Regierung genoſſen, gelaſſen und geſchuͤtzet. §. 12. Krafft des Friedens-Tractats wer- den auf ewig vergeben und vergeſſen alle Belei- digungen, Schaͤden und Unrecht, welche Zeit- waͤhrenden Kriege von den Potentaten und ih- ren Unterthanen mit Worten oder Thaten, o- der auf was vor Weiſe es auch ſeyn moͤge, ein- ander angethan und zugefuͤget worden, deren keine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1446
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1446>, abgerufen am 23.11.2024.