ihrer Nothdurfft, oder zu ihren Uberfluß benö- thiget, von andern durch das commercium, ohne daß sie deßwegen mit andern eine Repu- blique ausmachen solten, hohlen. Hinwiede- rum giebt es auch andere, welche viel Secula durch eben ein solch Leben führen, so nicht viel herrlicher ist, als der ersten Hauß-Väter ih- res, und die nichts weiter verlangen, als sie von ihrem Grund und Boden erlangen können.
§. 4. Noch andere führen andere Ursachen, oder vielmehr Muthmassungen an, die die Leu- te zu Anbauung der Republiquen angetrieben. Jch will mich aber hierbey nicht auff halten, sondern vielmehr mit Puffendorfio behaupten, daß vor die genuine und wahre Ursache zu halten sey, warum die Hauß-Väter ihre natür- liche Freyheit verlassen, und sich unter eines an- dern Herrschafft begeben. Damit sie nem- lich wider diejenigen Ubel, die sie von andern boßhafftigen Menschen zu besorgen gehabt, sich Schutz und Sicherheit verschaffen möch- ten. Denn die Menschen sind geschickt ein- ander guts zu thun und Leid zuzufügen. Da das menschliche Geschlecht allerhand Ungemach und Fatalitäten unterworffen ist, so hat der Fleiß der Menschen wider jedwedes gewisse Remedia ausgesonnen. Wieder die Kranck-
heiten
ihrer Nothdurfft, oder zu ihren Uberfluß benoͤ- thiget, von andern durch das commercium, ohne daß ſie deßwegen mit andern eine Repu- blique ausmachen ſolten, hohlen. Hinwiede- rum giebt es auch andere, welche viel Secula durch eben ein ſolch Leben fuͤhren, ſo nicht viel herrlicher iſt, als der erſten Hauß-Vaͤter ih- res, und die nichts weiter verlangen, als ſie von ihrem Grund und Boden erlangen koͤnnen.
§. 4. Noch andere fuͤhren andere Urſachen, oder vielmehr Muthmaſſungen an, die die Leu- te zu Anbauung der Republiquen angetrieben. Jch will mich aber hierbey nicht auff halten, ſondern vielmehr mit Puffendorfio behaupten, daß vor die genuine und wahre Urſache zu halten ſey, warum die Hauß-Vaͤter ihre natuͤr- liche Freyheit verlaſſen, und ſich unter eines an- dern Herrſchafft begeben. Damit ſie nem- lich wider diejenigen Ubel, die ſie von andern boßhafftigen Menſchen zu beſorgen gehabt, ſich Schutz und Sicherheit verſchaffen moͤch- ten. Denn die Menſchen ſind geſchickt ein- ander guts zu thun und Leid zuzufuͤgen. Da das menſchliche Geſchlecht allerhand Ungemach und Fatalitaͤten unterworffen iſt, ſo hat der Fleiß der Menſchen wider jedwedes gewiſſe Remedia ausgeſonnen. Wieder die Kranck-
heiten
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ihrer Nothdurfft, oder zu ihren Uberfluß benoͤ-
thiget, von andern durch das commercium,
ohne daß ſie deßwegen mit andern eine Repu-
blique ausmachen ſolten, hohlen. Hinwiede-
rum giebt es auch andere, welche viel Secula
durch eben ein ſolch Leben fuͤhren, ſo nicht viel
herrlicher iſt, als der erſten Hauß-Vaͤter ih-
res, und die nichts weiter verlangen, als ſie von
ihrem Grund und Boden erlangen koͤnnen.
§. 4. Noch andere fuͤhren andere Urſachen,
oder vielmehr Muthmaſſungen an, die die Leu-
te zu Anbauung der Republiquen angetrieben.
Jch will mich aber hierbey nicht auff halten,
ſondern vielmehr mit Puffendorfio behaupten,
daß vor die genuine und wahre Urſache zu
halten ſey, warum die Hauß-Vaͤter ihre natuͤr-
liche Freyheit verlaſſen, und ſich unter eines an-
dern Herrſchafft begeben. Damit ſie nem-
lich wider diejenigen Ubel, die ſie von andern
boßhafftigen Menſchen zu beſorgen gehabt,
ſich Schutz und Sicherheit verſchaffen moͤch-
ten. Denn die Menſchen ſind geſchickt ein-
ander guts zu thun und Leid zuzufuͤgen. Da
das menſchliche Geſchlecht allerhand Ungemach
und Fatalitaͤten unterworffen iſt, ſo hat der
Fleiß der Menſchen wider jedwedes gewiſſe
Remedia ausgeſonnen. Wieder die Kranck-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/264>, abgerufen am 21.11.2024.
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