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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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che Scripta zu nichts dienen, als Haß, Feind-
schafft, Unruhe und Widersetzlichkeit auszu-
säen und zu pflantzen, hergegen die Einigkeit
und gutes Vernehmen, so doch gar sehr nöthig
ist, zu hemmen und aufzuheben; Als müsten
die teutschen Regenten denen Gelehrten solch
straffbares Beginnen ernstlich verweisen und
ihnen nachdrücklich anbefehlen, in Zukunfft
sich dergleichen Schreib-Art gäntzlich zu ent-
halten, oder einer harten Straffe gewärtig
zu seyn, auch nichts, so von einem Consistorio
oder Theologischen Facultät nicht vorher
censiret worden, drucken zu lassen.

§. 41. Es pflegen die Landes-Fürsten,
krafft der Landesherrlichen Hoheit, gewisse
Consistoria oder geistliche Gerichte zu bestellen,
die aus weltlichen und geistlichen Assessoribus
bestehen, und allerhand zu Kirchen-Sachen
und Religions-Wesen gehörige Dinge untersu-
chen und entscheiden müssen. Ob nun zwar
die Landes Fürsten alle diese Sachen auch vor
dem geheimden Raths-Collegio hätten aus-
machen und in einem und andern, was die in-
nerliche Natur des Gottesdienstes und der Re-
ligion betreffen, die Theologischen Facultäten
gewisser Universitäten, zu denen sie ihr Ver-
trauen gehabt, hätten befragen können, so
kan doch keine Raison absehen, warum man

einem



che Scripta zu nichts dienen, als Haß, Feind-
ſchafft, Unruhe und Widerſetzlichkeit auszu-
ſaͤen und zu pflantzen, hergegen die Einigkeit
und gutes Vernehmen, ſo doch gar ſehr noͤthig
iſt, zu hemmen und aufzuheben; Als muͤſten
die teutſchen Regenten denen Gelehrten ſolch
ſtraffbares Beginnen ernſtlich verweiſen und
ihnen nachdruͤcklich anbefehlen, in Zukunfft
ſich dergleichen Schreib-Art gaͤntzlich zu ent-
halten, oder einer harten Straffe gewaͤrtig
zu ſeyn, auch nichts, ſo von einem Conſiſtorio
oder Theologiſchen Facultaͤt nicht vorher
cenſiret worden, drucken zu laſſen.

§. 41. Es pflegen die Landes-Fuͤrſten,
krafft der Landesherrlichen Hoheit, gewiſſe
Conſiſtoria oder geiſtliche Gerichte zu beſtellen,
die aus weltlichen und geiſtlichen Aſſeſſoribus
beſtehen, und allerhand zu Kirchen-Sachen
und Religions-Weſen gehoͤrige Dinge unterſu-
chen und entſcheiden muͤſſen. Ob nun zwar
die Landes Fuͤrſten alle dieſe Sachen auch vor
dem geheimden Raths-Collegio haͤtten aus-
machen und in einem und andern, was die in-
nerliche Natur des Gottesdienſtes und der Re-
ligion betreffen, die Theologiſchen Facultaͤten
gewiſſer Univerſitaͤten, zu denen ſie ihr Ver-
trauen gehabt, haͤtten befragen koͤnnen, ſo
kan doch keine Raiſon abſehen, warum man

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[294/0314] che Scripta zu nichts dienen, als Haß, Feind- ſchafft, Unruhe und Widerſetzlichkeit auszu- ſaͤen und zu pflantzen, hergegen die Einigkeit und gutes Vernehmen, ſo doch gar ſehr noͤthig iſt, zu hemmen und aufzuheben; Als muͤſten die teutſchen Regenten denen Gelehrten ſolch ſtraffbares Beginnen ernſtlich verweiſen und ihnen nachdruͤcklich anbefehlen, in Zukunfft ſich dergleichen Schreib-Art gaͤntzlich zu ent- halten, oder einer harten Straffe gewaͤrtig zu ſeyn, auch nichts, ſo von einem Conſiſtorio oder Theologiſchen Facultaͤt nicht vorher cenſiret worden, drucken zu laſſen. §. 41. Es pflegen die Landes-Fuͤrſten, krafft der Landesherrlichen Hoheit, gewiſſe Conſiſtoria oder geiſtliche Gerichte zu beſtellen, die aus weltlichen und geiſtlichen Aſſeſſoribus beſtehen, und allerhand zu Kirchen-Sachen und Religions-Weſen gehoͤrige Dinge unterſu- chen und entſcheiden muͤſſen. Ob nun zwar die Landes Fuͤrſten alle dieſe Sachen auch vor dem geheimden Raths-Collegio haͤtten aus- machen und in einem und andern, was die in- nerliche Natur des Gottesdienſtes und der Re- ligion betreffen, die Theologiſchen Facultaͤten gewiſſer Univerſitaͤten, zu denen ſie ihr Ver- trauen gehabt, haͤtten befragen koͤnnen, ſo kan doch keine Raiſon abſehen, warum man einem

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/314>, abgerufen am 24.11.2024.